Kein Strom in der Region: Wenn an Heiligabend nur noch die Kerzen brennen
- Redaktion soaktuell.ch

- vor 6 Tagen
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Für den Stromausfall am Heiligabend 2025 nordöstlich von Langenthal war primär die Witterung verantwortlich. Nach Angaben des Energieunternehmens BKW, welches das betroffene Netz in dieser Region betreibt, führten zwei Faktoren zu dem Unterbruch: Auf den Stromleitungen hatte sich Eis angesammelt. In Kombination mit der Last des Eises verursachte die starke Biese Störungen im Leitungsnetz.

Der Stromausfall ereignete sich am frühen Abend des 24. Dezember 2025 und betraf mehrere Gemeinden nordöstlich von Langenthal, sowohl im Kanton Bern als auch im Kanton Solothurn, Luzern und teilweise sogar im Aargau. Bedingt durch die Kaskadeneffekte im Mittelspannungsnetz der Region Langenthal-Nord/Gäu waren nach Recherchen von soaktuell.ch folgende Gemeinden von Unterbrüchen oder massiven Spannungsschwankungen (Flackern) betroffen:
Kanton Bern (Oberaargau):
Aarwangen: Hier waren rund 1'300 Haushaltungen betroffen. Der Strom fiel zweimal aus (einmal kurz für 5 Minuten, danach für etwa 30 Minuten).
Wynau und Schwarzhäusern: ca. 1'000 Haushaltungen ohne Strom.
Bannwil (BE)
Niederbipp (BE) – hier kam es in einigen Aussenquartieren zu kurzen Unterbrüchen.
Kanton Solothurn (Bezirk Gäu):
Wolfwil: In Wolfwil dauerte der Unterbruch mit rund einer Stunde am längsten.
Kestenholz: Zusammen mit Wolfwil waren im Kanton Solothurn mindestens 1'500 Haushaltungen betroffen. Kestenholz ist bekanntlich die Gemeinde mit dem teuersten Strom der Schweiz. Und an Heiligabend 2025 gabs gar keinen mehr.
Neuendorf (SO) – Randgebiete Richtung Kestenholz.
Kanton Luzern:
Roggliswil (LU) – da das Netz hier teilweise mit dem Oberaargau verknüpft ist.
Kanton Aargau:
Murgenthal (AG) – Grenzwertige Gebiete, die technisch am Netzabschnitt Richtung Wynau hängen.
Eventuell waren Stromunterbrüche oder "Flackern" auch in weiteren Gemeinden wahrnehmbar. Eine Medienmitteilung zu dieser Störung hat soaktuell.ch von der BKW leider nicht erhalten. Und in den offiziellen Mitteilungen der SDA waren die betroffenen Gemeinden unvollständig aufgezählt. Die Kommunikation der BKW war somit unbrauchbar. Das sorgte für viel Ärger bei den lokalen Behörden der betroffenen Gemeinden. Deshalb hat die Redaktion von soaktuell.ch am Weihnachtstag versucht, einen Überblick zu schaffen.
In der Stadt Langenthal selbst kam es nach offiziellen Angaben zu keinen nennenswerten Unterbrüchen, da diese Gebiete über andere Netzabschnitte versorgt wurden.
Insgesamt war das Störungsbild komplexer, da die Eislast nicht nur eine Leitung traf, sondern an mehreren Stellen im Verteilnetz zu sogenannten „Leitertanzen“ (Schwingungen der Kabel) führte. Dies löste in einem weit grösseren Radius Schutzabschaltungen aus, um Schäden an der Infrastruktur zu verhindern.




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