Zwischen Rüeblitorte und Oltner Nebel: Wo lodert das Feuer heisser?
- Redaktion soaktuell.ch
- vor 2 Tagen
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Wer an den Aargau denkt, sieht weisse Socken und Kernkraftwerke. Wer an Solothurn denkt, sieht die St. Ursen-Kathedrale oder steht mental im Stau am Härkinger Kreuz. Doch was passiert eigentlich, wenn in der Nordwestschweiz die Strassenlampen ausgehen? Geht es dort nur um das Gejammer um Steuern und Strompreise oder brennt im Mittelland noch ein ganz anderes Feuer? Die Internet-Zeitung wagt einen humorvollen Blick durchs Schlüsselloch und hat die nackten Zahlen.

Schaut man in die grossen Schweizer Liebes-Statistiken (wie den regelmässigen Durex Global Sex Survey oder Erhebungen von Sotomo), zeigt sich: Die Schweizer sind im Schlafzimmer eher wie ihre Uhrwerke – präzise, aber diskret. Im Schnitt vergnügen sich Herr und Frau Schweizer etwa einmal pro Woche. Viele davon sogar mit der eigenen Partnerin oder dem eigenen Partner. Spass beiseite. Der Teufel steckt in der Schweiz immer im kantonalen Detail. Sogar beim Sex.
Während die Zürcher vor lauter Selbstoptimierung kaum Zeit finden und die Genfer das Ganze eher als Kunstform zelebrieren, ist das Mittelland die „Comfort Zone“ der Lust.
Aargau: Hochdruck im Rüebliland?
Statistiken von Online-Portalen wie Casual-Dating-Plattformen und dem Bundesamt für Statistik (BfS) zur Geburtenrate lassen Schlüsse ableiten. Der Aargau hat eine der höchsten Geburtenraten der Schweiz (ca. 1,5 Kinder pro Frau). Das lässt zwei Schlüsse zu: Entweder sind die Aargauer extrem effizient nach dem Motto: "Jeder Schuss ein Treffer". Oder es herrscht zwischen Baden und Zofingen reger Betrieb unter den Decken. Wahr ist auch: Wer im „Kanton der Pendler“ lebt, schätzt die Heimkehr. Wenn man den halben Tag auf der A1 verbracht hat, braucht man am Abend ein Ventil.
Solothurn: Die heilige Zahl 11?
In Solothurn ist alles auf die Zahl 11 ausgerichtet. Ob das auch für die Frequenz im Schlafzimmer gilt? Elfmal im Monat wäre ein sportlicher Wert, der weit über dem Schweizer Schnitt liegt. Doch, kaum geht es um Sex, nehmen es die Solothurnerinnen und Solothurner mit der Zahl 11 nicht mehr so genau. Umfragen von Partnervermittlungen zeigen, dass die Solothurner eher zu den Geniessern gehören. Man lässt sich Zeit. In der Ruhe liegt die Kraft – und vielleicht auch die Ausdauer. "Es esch emmer eso gsi".
Wer hat die Nase vorn?
Der Kanton Aargau liegt mit vier bis fünfmal pro Monat in Führung. Der Kanton Solothurn folgt mit viermal pro Monat. Die harten Fakten (Quelle: Sotomo – Studie „Sex und Partnerschaft“ sowie BfS Bevölkerungsstatistik) zeigen, dass es keinen „Sex-Graben“ gibt. Ob im Schatten des AKW Gösgen oder am Hallwilersee – im Mittelland wird solide geliebt. Während die Städter noch über Tinder-Profile philosophieren, ist man im Aargau und in Solothurn schon längst zur Sache gekommen. Man ist eben bodenständig – auch im Bett.
Es zieht die Aargauer und Solothurner nach draussen
Nachdem wir geklärt haben, wie oft im Mittelland die Federn fliegen, stellt sich nun die logistische Frage nach dem Wo. Denn seien wir ehrlich: Wer zwischen dem Jura-Südfuss und dem Baregg-Tunnel lebt, weiss, dass Abwechslung das halbe Leben ist. Hier ist das inoffizielle Ranking der Schauplätze der Lust für den Aargau und Solothurn, basierend auf Lifestyle-Umfragen (wie von Marketagent oder Sotomo) und einer gesunden Portion lokaler Beobachtungsgabe.
Die Top-Schauplätze im Mittelland:
Das klassische Schlafzimmer Für einige der Fels in der Brandung, für andere eine langweilige Notlösung. Laut Statistiken des Bundesamts für Statistik zum Wohnen verbringt der Schweizer einen Grossteil seiner Zeit in den eigenen vier Wänden. Über 80 % der Liebesakte finden ganz klassisch im Bett statt. Im Aargau und Solothurn, wo man Wert auf ein gepflegtes Eigenheim oder eine gemütliche Mietwohnung legt, ist das Schlafzimmer die „Safe Zone“. Hier stört kein Nebel und kein Stau, höchstens der Samenstau.
Die Küche: Zwischen Fondue und Abwasch Umfragen von Möbelhäusern und Lifestyle-Magazinen zeigen: Die Küche ist der heimliche Favorit für den „Quickie“ zwischendurch. Besonders im Aargau, wo man gerne effizient arbeitet, wird das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden. Während das Wasser für die Teigwaren kocht, bleibt oft genau genug Zeit für eine leidenschaftliche Einlage im Stehen an der Küchenkombination.
Die Dusche: Wasserspiele gegen den Alltagsstress Besonders beliebt bei den Solothurnern! Sie nutzen die Dusche gerne für mehr als nur die Körperhygiene. Es ist diskret, warm und – statistisch gesehen – einer der Top 3 Orte für Paare unter 40.
Das Auto: Aargau und Solothurn sind Auto-Kantone. Viele machten ihre ersten Erfahrungen im Auto. Das prägt fürs Leben. Romantik auf vier Rädern? Hier punkten die Aargauer und Solothurner ganz besonders. Als Kantone der Autofahrer und Pendler ist der fahrbare Untersatz oft das zweite Wohnzimmer. Ob auf einem abgelegenen Parkplatz im Jura, in einem Waldstück im Gäu oder mit Blick auf die Lichter von Baden: Das Auto ist der Klassiker für alle, die den gewissen Kick brauchen, das Risiko von Zuschauern oder Spannern inklusive. Aber Vorsicht: Die Kantonspolizei hat ein wachsames Auge! Jetzt wissen Sie auch, warum gerade Aargauer und Solothurn so viele grosse SUVs fahren.
Weitere Outdoor-Aktivitäten: Die Aare ist die Lebensader beider Kantone. Umfragen zum Freizeitverhalten zeigen, dass wir Naturliebhaber sind. Es ist nicht wissenschaftlich erwiesen, dass Aargauer und Solothurn im Sommer traditionell mehr Mückenstiche auf dem nackten Hintern haben als andere Schweizerinnen und Schweizer. Aber die Legende hält sich hartnäckig. Die versteckten Plätzchen von Grenchen entlang der Aare Richtung Altreu sind auf jeden Fall legendär. Aber auch jene im solothurnischen Aaregäu oder um den Burgäschisee. Die dichten Wälder im Freiamt bieten perfekten Sichtschutz und die Höhenzüge im Fricktal wunderbare Aussicht sowie Abgeschiedenheit. Schätzungsweise 5–10 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer geben an, im Jahr 2025 „Outdoor-Erfahrungen“ gesammelt zu haben. Im ländlichen Mittelland dürfte dieser Wert dank der vielen Flussufer und Seen sogar noch einen Tick höher liegen.
Fazit
Was lernen wir also aus dem Blick durchs kantonale Schlüsselloch? Ob im Aargau oder in Solothurn: Sex ist im Mittelland kein medienwirksames Feuerwerk, sondern eher wie eine gute Rösti – bodenständig, nahrhaft und mit viel Liebe zubereitet.
Quellen: BfS (Geburtenraten & Haushalte), Sotomo (Beziehungsstudien 2023), Durex Global Sexual Wellbeing Survey (Schweiz-Daten).
