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Zur Rose erklärt den Medikamentenmangel kurz und verständlich

Zahlreiche Medikamente sind in der Schweiz von Engpässen betroffen. Die Gründe für die Mangellage sind vielfältig. COVID-19-Pandemie, Ukraine-Krieg und Fachkräftemangel haben zu den Versorgungsschwierigkeiten beigetragen.


Zur Rose

Symbolbild von Andrea Damm / pixelio.de


Die Anzahl fehlender Arzneimittel wächst stetig – im März 2023 waren rund 1000 Medikamente betroffen. Das sind zum Beispiel Husten- und Schmerzmittel sowie fieber- und blutdrucksenkende Medikamente. Betroffen sind aber auch lebenswichtige Arzneimittel wie Antibiotika, Diabetes- oder Krebsmedikamente. In den meisten Fällen gibt es glücklicherweise gute Alternativen, um fehlende Medikamente vorübergehend zu ersetzen. Das sind die wichtigsten Gründe für die fehlenden Medikamente:


Abhängigkeit von China und Indien

Um Kosten zu sparen, werden immer mehr Medikamente in Billiglohnländern produziert. Ein Grossteil der Fabriken befindet sich in China. Zudem stammen rund 80 Prozent der für Medikamente benötigten Roh- und Wirkstoffe aus China und Indien. Können diese beispielsweise nicht geliefert werden oder gibt es Schwierigkeiten in einer Produktionsstätte, ist die Produktion zahlreicher Medikamente direkt betroffen.


COVID-19-Pandemie

Aufgrund der langen Lockdowns in China waren Wirkstofflieferungen und Medikamentenproduktion für lange Zeit unterbrochen. Die vielen Krankheitsfälle nach der abrupten Aufhebung der chinesischen COVID-Schutzmassnahmen führten zusätzlich zu Produktionsverzögerungen.


Störungsanfällige Lieferketten

Durch die Verlagerung der Produktion in entfernte Länder werden weltweit sehr viele Waren transportiert – auch Medikamente. Aus Kostengründen sind die Lieferketten straff organisiert und effizient aufeinander abgestimmt. Die durch den Ukraine-Krieg deutlich gestiegenen Strom- und Transportkosten führten zu einer weiteren Verdichtung der Lieferketten. Reserven sind praktisch keine mehr eingeplant. Läuft an irgendeiner Stelle etwas nicht nach Plan – etwa aufgrund eines Unfalls blockierte Schiffe im Suezkanal –, hat das grosse Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette. Bereits ein kleines Problem wie beispielsweise ein vorübergehender Stromunterbruch in einer Fabrik kann deshalb die Auslieferung von Medikamenten verzögern.


Fehlende Rohstoffe

Durch COVID-19-Pandemie und Ukraine-Krieg sind viele für Medikamente benötigte Rohstoffe schwer oder vorübergehend nicht erhältlich. Betroffen sind nebst Wirk-, Hilfs- und Füllstoffen auch Verpackungsmaterial wie zum Beispiel Spezialglas und Ampullen für flüssige Arzneimittel, Plastik und Alufolie für Blister-Verpackungen, Papier für Beipackzettel sowie Karton für Medikamentenschachteln.

Preisdruck

Die Gesundheitskosten steigen seit Jahren. Politik und Gesellschaft fordern deshalb billigere Medikamentenpreise. Das führt vor allem bei patentabgelaufenen Medikamenten und Generika zu grossem Kostendruck. Die Produktion solcher Medikamente lohnt sich immer weniger – insbesondere im kleinen Schweizer Markt. Gewisse Medikamente sind deshalb in der Schweiz nicht mehr erhältlich.


Fachkräftemangel

Bei der Entwicklung und Produktion von Medikamenten fehlt es an Fachleuten. Der Fachkräftemangel trägt ebenfalls zu Verzögerungen und Lieferengpässen bei.

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