Wir brauchen eine starke SRG
- Redaktion soaktuell.ch
- 6. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) spielt eine zentrale Rolle in der Medienlandschaft unseres Landes. Sie ist nicht nur ein wichtiger Anbieter von Nachrichten, Unterhaltung und Kultur, sondern auch ein unverzichtbarer Garant für die Vielfalt und Unabhängigkeit der Medien in der Schweiz. Eine weitere Schwächung der SRG durch eine Halbierung der Radio- und Fernsehgebühren, würde gravierende negative Folgen haben, die sowohl die Qualität der journalistischen Arbeit als auch die Vielfalt der Sendungen betreffen. Kommt hinzu, dass die privaten Medien nicht besser werden, wenn die SRG geschwächt würde.

Die Qualität der journalistischen Arbeit bei der SRG ist hoch. Die Journalisten vor Ort berichten unabhängig und objektiv, was in einer Zeit zunehmender Medienkonzentration und Fake News besonders wertvoll ist. Die SRG legt großen Wert auf sorgfältige Recherche, ausgewogene Berichterstattung und die Einhaltung journalistischer Standards. Natürlich ist auch die SRG nicht frei von Fehlleistungen. So kam es tatsächlich in den letzten 20 Jahren häufig vor, dass die SVP im Schweizer Radio oder Fernsehen zu schlecht wegkam - verglichen mit anderen Parteien. Und europapolitische oder Migrationsthemen wurden zu unkritisch beleuchtet. Das hat wohl letztlich auch zum Hass gewisser Exponenten der Volkspartei gegen die SRG und zur Halbierungsinitiative geführt. Seit es die Initiative gibt, macht es die SRG besser. Sie hat in Sachen Neutralität und Ausgewogenheit dazu gelernt. Sie ist lernfähig. Sie kann nicht einfach an 30 Prozent des Volkes vorbei "senden". Das hat die SRG gemerkt. Und das alleine ist eine Qualität.
Diese Qualität ist essenziell, um die Bevölkerung umfassend und zuverlässig zu informieren. Eine Schwächung der SRG durch eine Halbierung der Radio und Fernsehgebühren könnte dazu führen, dass weniger Ressourcen für gründliche Recherchen zur Verfügung stehen, was die Glaubwürdigkeit und die Qualität der Berichterstattung gefährden würde.
Es braucht eine starke SRG, weil die Privaten so schwach sind
Darüber hinaus ist die SRG für die Vielfalt ihrer Sendungen bekannt. Neben Nachrichten bietet sie Kultur-, Sport- und Unterhaltungssendungen, die speziell auf die verschiedenen Sprachregionen der Schweiz zugeschnitten sind. Besonders die Regionaljournale des Schweizer Radios sind ein wichtiger Bestandteil, da sie lokale Themen aufgreifen und somit die Verbundenheit der Bevölkerung mit ihrer Region stärken. Diese Regionaljournale sind oft die einzige Quelle für lokale Nachrichten, die in den grossen nationalen Medien kaum abgedeckt werden. Gerade in unserer Region Aargau-Solothurn ist das Regionaljournal bald das letzte Medium, welches nicht zum CH Media Konzern gehört und unabhängige Berichterstattung bietet. Eine Schwächung der SRG würde diese regionale Vielfalt gefährden und die lokale Identität schwächen.
Die SRG trägt auch zur sozialen Kohäsion bei. Sie schafft ein gemeinsames Informations- und Kulturangebot, das alle Sprachregionen verbindet. In einer multikulturellen Gesellschaft wie der Schweiz ist das eine wichtige Aufgabe. Wenn die SRG weiter geschwächt wird, besteht die Gefahr, dass die Medienvielfalt und der gesellschaftliche Zusammenhalt leiden.
Wir sollten stolz sein auf unsere SRG. Eine starke SRG hat ihren Preis. Eine Halbierung der Radio- und Fernsehgebühren würde die SRG massiv schwächen, ohne die Qualität der privaten Anbieter in diesem Land zu stärken. Die Folge wäre noch mehr Konsum ausländischer Sender oder Streaming-Angebote. Tragen wir Sorge zur SRG. Aber die SRG muss alle politischen Kräfte in diesem Land gleichbehandeln.
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