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Autorenbildpressetext.ch

Wenn die Bahn streikt, profitiert die Strasse - und zwar nachhaltig

Streiks im öffentlichen Verkehr sind längerfristig keine gute Idee. Dies ergab eine Studie, welche die Streiks im deutschen Schienennetz unter die Lupe nahm. Die Bahn wird dadurch unzuverlässiger, es entsteht damit ein schlechtes Kundenerlebnis, womit Kundinnen und Kunden auf die Strasse wechseln - und dort bleiben.

Symbolbild von Milada Vigerova / unsplash.com


Von den regelmäßigen Streiks bei der Deutschen Bahn könnten langfristig vor allem Fernbus-Unternehmen profitieren. Das zeigt eine Analyse des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel). Die Studie hat den größten Bahnstreik im deutschen Schienennetz im Herbst 2014 ausgewertet. Nicht öffentlich verfügbare Buchungsdaten für Fernbusse wurden mit Infos über Zugausfälle kombiniert.


Verlässlichkeit wichtig

"Wenn Kunden gezwungen sind, mit anderen Verkehrsmitteln zu experimentieren, können auch kurzfristige Service-Unterbrechungen zu einem dauerhaften Abwandern führen. Das belegt erneut, welche Bedeutung Verlässlichkeit von Angeboten für die Kundenbindung hat", sagt die an der Studie beteiligte IfW-Kiel-Forscherin Levke Jessen-Thiesen.


Der Anstieg der Buchungen von Fernbustickets infolge des Streiks 2014 ist laut Analyse im Kreis jener Personen besonders hoch, die zuvor noch nie mit dem Fernbus gereist waren. Interessanterweise hält dieser Effekt über die Dauer des Streiks hinaus an, was darauf hinweist, dass Reisende nicht zu ihrem ursprünglich bevorzugten Verkehrsmittel zurückkehren.

Effekt bei Freizeitreisen

Den Forschern nach hat der Streik insbesondere an den Wochenenden zu einem signifikanten Anstieg der Buchungen von Fernbustickets geführt. Dies legt nahe, dass Fernbusse, vor allem für Freizeitreisende, eine Alternative zur Bahn sind, so die Wissenschaftler. Reisende stiegen hauptsächlich für kürzere Strecken auf Fernbusse um, heißt es zudem.


Während der ersten Streikwelle schossen die Fernbusbuchungen in den analysierten vier Monaten des Jahres 2014 um 32 Prozent in die Höhe. Nach dem Streik blieben die Buchungen auf den betroffenen Strecken im Schnitt noch um mindestens acht Prozent höher als vorher. Der Anstieg geht vor allem auf Reisende zurück, die den Bus erstmals nutzten.

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