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Schlappe für Corona-Massnahmengegner in Bern

Gestern fand in Bern eine unbewilligte Kundgebung gegen die Massnahmen des Coronavirus statt. Es hätte, gemäss den Organisatoren, die Grösste werden sollen. Doch die Luft ist raus: Anstelle der von den Organisatoren erwarteten 50'000 Leute sind nur ein paar Hundert gekommen. Eine Schlappe.

Archivbild von Kajetan Sumila on Unsplash


Über verschiedene soziale Netzwerke hatte eine anonyme Gruppe die Veranstaltung in Bern bereits Mitte Woche angesagt. Die Demo war Teil der «World Wide Demonstration», die weltweit Kritik an gesundheitspolitischen Einschränkungen wegen des Coronavirus vorbringt. Die Berner Polizei griff rigoros durch und machte es den Demonstranten geschickt unmöglich, zu gewähren.


Den Corona-Massnahmengegnern kommt langsam aber sicher das Motiv zu demonstrieren abhanden. Passantinnen und Passanten, wie auch Demo-Teilnehmer selber, sehen den Sinn der samstäglichen Demonstrationen nicht mehr ein. Bald laufen nur noch die Rädelsführer durch die Städte. Einem Aufruf auf "Telegram" zufolge hatten die Organisatoren auf bis zu 50'000 Teilnehmende gehofft. Davon zeigten sich aber nur wenige Hundert, wahrscheinlich sogar noch weniger, wie soaktuell.ch vor Ort selber feststellen konnte. Den Rädelsführern laufen die Teilnehmer davon.


Sicher. Jede Person in diesem Land hat das Recht, ihre Meinung frei zu äussern. Dazu gehören auch Demonstrationen. Aber dazu braucht es doch nachvollziehbare, gute Gründe. Und die fehlen hier zusehends. Überall werden Massnahmen aufgehoben oder Lockerungen terminiert. Mit etwas gesundem Menschenverstand darf man sich schon fragen, was die Demos eigentlich sollen.


Eine Passantin in Bern brachte es auf den Punkt, als sie einer Festnahme eines Demonstranten durch die Polizei zuschaute:

"Bisher hatte ich grosse Sympathie für die Demos der Massnahmen-Gegner, aber jetzt, wo bald alle geimpft sind und Öffnungen auf breiter Front kommen, nerven die Demos nur noch."

Ein älterer Mann sagte soaktuell.ch gegenüber, dass es ausgerechnet die Massnahmen-Gegner seien, die einerseits keine Maske tragen, sich aber andererseits oft auch nicht impfen lassen wollten. Das sei völlig inkonsequent und passe nicht zusammen. "Wenn sie sich alle impfen lassen würden, könnte ich ihren Frust über die Massnahmen und Einschränkungen verstehen", sagte er.


In die gleiche Richtung denkt auch Ladenbesitzerin Gerda B. in Bern und sie fügt an: "Wir müssen den Polizeiaufmarsch mit unseren Steuergeldern bezahlen und Kunden werden verscheucht, weil auch die Trams teilweise nicht mehr fahren. Die Demonstrantinnen und Demonstranten machen uns mehr Probleme und Sorgen, als sie uns nützen. Jetzt ist der falsche Moment zum Demonstrieren."


Die Sympathie für die Massnahmengegner sinkt mit jeder Demo, soviel steht fest.

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