Pensionskasse PUBLICA war 2020 trotz Corona sehr erfolgreich
Die Pensionskasse des Bundes PUBLICA erzielte 2020 mit ihren zwei Anlagestrategien auf dem gesamten Anlagevermögen von über 42,1 Milliarden eine geschätzte Netto-Gesamtrendite (nach allen Kosten und Steuern) von 4,2 Prozent (Vorjahr 9,0 Prozent). Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie, die eine rasante Berg- und Talfahrt an den Börsen und enorme Eingriffe von Notenbanken und Regierungen auslöste, ist dies ein unerwartet erfreuliches Jahresergebnis.
Pensionskasse des Bundes
Grafik: Anlagestrategie (zVg.)
Offene und geschlossene Vorsorgewerke mit unterschiedlichen Anlagestrategien Der Sammeleinrichtung PUBLICA waren im Berichtsjahr 13 offene und 7 geschlossene Vorsorgewerke angeschlossen. Die Kundschaft der offenen Vorsorgewerke (Anlagevermögen über 39 Mia.) setzt sich sowohl aus aktiven Versicherten als auch aus Rentenbeziehenden zusammen; diejenige der geschlossenen Vorsorgewerke (Anlagevermögen über 3 Mia.) besteht ausschliesslich aus Rentenbeziehenden. Die offenen und die geschlossenen Vorsorgewerke unterscheiden sich stark hinsichtlich ihrer Struktur und hinsichtlich der erwarteten Entwicklung ihrer Versichertenbestände. Daher verfolgt PUBLICA für die offenen Vorsorgewerke eine andere Anlagestrategie als für die geschlossenen Vorsorgewerke (vgl. Grafik).
Performance 2020 Auf währungsgesicherter Basis und auf Stufe des über alle Vorsorgewerke konsolidierten Gesamtvermögens erzielte PUBLICA 2020 eine Netto-Anlageperformance (nach allen Kosten und Steuern) von 4,2 Prozent. Ohne Währungsabsicherung hätte die Nettoperformance (konsolidiert über beide Anlagestrategien) 2,1 Prozent betragen. Der Ölpreis befand sich bereits auf Talfahrt, als im März die WHO die rasche Verbreitung von COVID-19 als Pandemie erklärte und die Welt stillzustehen drohte. Die Notenbanken reagierten rasch mit Zinssenkungen und dem Kauf von Wertpapieren in dreistelliger Milliardenhöhe als Sofortmassnahmen. In der Folge konnten sich die Aktienmärkte rasch erholen, sodass ein grosser Teil der Verluste bis Ende Jahr wieder wettgemacht werden konnte. Ende 2020 lag die konsolidierte Nettoperformance nur 0,04 Prozent unter der Benchmark-Performance von PUBLICA. Die Hauptgründe für diese leicht negative Abweichung sind taktische und Selektionsentscheide. Sie fielen insgesamt sogar positiv aus (rund +0,18 Prozent) und mündeten erst nach Abzug der Vermögensverwaltungskosten von rund 0,22 Prozent in einem leichten Minus.
Hauptanlageklassen Alle Hauptanlageklassen leisteten 2020 einen positiven Beitrag an die Gesamtperformance von PUBLICA. Den grössten Einfluss hatten die Obligationen. Mit einer Rendite von 3,0 Prozent steuerten sie einen positiven Betrag von 1,8 Prozent an das konsolidierte Gesamtvermögen von PUBLICA bei. Innerhalb der Obligationen rentierten die inflationsgeschützten Staatsanliehen aus USA und Europa mit 7,4 Prozent am besten, gefolgt von privaten Fremdkapitalanlagen mit 7,3%, Staatsobligationen von Grossbritannien mit 7,1 Prozent und Staatsanleihen aus Schwellenländern in US-Dollar mit 7,1 Prozent. Am schlechtesten rentierten Staatsanleihen aus Schwellenländern in lokalen Währungen mit -3,2 Prozent. Der Beitrag der Aktien an die konsolidierte Gesamtrendite von 4,2 Prozent liegt bei 1,5 Prozent. Die sechs Hauptregionen haben im vergangenen Jahr unterschiedlich abgeschlossen: Am besten rentierten Aktien in Nordamerika, gefolgt von den Schwellenländern und der Schweiz. In Japan und in Pazifik ex Japan lagen die Aktienrenditen nur knapp im positiven, in Europa leicht im negativen Bereich.
Insgesamt positiv war auch das Jahresergebnis der Immobilien: Per Ende 2020 trugen die direkt gehaltenen Schweizer Immobilien (inkl. Aufwertung) 5,3 Prozent Rendite ein, während die ausländischen Immobilienfonds (auf währungsgesicherter Basis) -0,7 Prozent rentierten. Dies entspricht einem Beitrag an die Gesamtrendite von 0,3 Prozent.
Aus Diversifikationsgründen investiert PUBLICA einen Teil des Vermögens in Edelmetalle wie Gold und Silber. Diese Anlageklasse schlug 2020 mit einer Rendite von über 15 Prozent zu Buche, was einem Beitrag an die Gesamtrendite von 0,4 Prozent entspricht.
PUBLICA Die Pensionskasse des Bundes PUBLICA ist eine selbständige öffentlich-rechtliche Vorsorgeeinrichtung. Sie ist als Sammeleinrichtung mit aktuell 19 Vorsorgewerken organisiert. PUBLICA betreut rund 66‘000 versicherte Personen und rund 42‘000 Rentenbeziehende der Bundesverwaltung, des ETH-Bereichs sowie weiterer dezentraler Verwaltungseinheiten und von rund 70 Organisationen, die dem Bund nahestehen oder öffentliche Aufgaben des Bundes, eines Kantons oder einer Gemeinde erfüllen. Mit einer Bilanzsumme von über 42,1 Mia. Schweizer Franken per 31. Dezember 2020 gehört sie zu den grössten Pensionskassen der Schweiz. Oberstes Führungsorgan ist die Kassenkommission PUBLICA.
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