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Die höchsten Strompreise und die höchste Kriminalität der Schweiz im Kanton Solothurn

  • Autorenbild: Redaktion soaktuell.ch
    Redaktion soaktuell.ch
  • 23. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit

Noch keine drei Wochen ist es her, da wurde bekannt, dass im kommenden Jahr im Kanton Solothurn am meisten für den Strom bezahlt werden muss. Kestenholz führt die unrühmliche Rangliste als teuerste Gemeinde der Schweiz an. Auch Fulenbach gehört zu den teuersten Gemeinden der Schweiz. Heute berichtet der Blick über "die statistisch kriminellste Stadt der Schweiz". Gemeint ist damit die Stadt Solothurn, welche die Rangliste landesweit anführt. Offenbar unternimmt man im Solothurnischen alles, damit ja nicht mehr Menschen hierher ziehen. Hier die höchste Kriminalitätsrate, dort die höchsten Strompreise der Schweiz. Solche Schlagzeilen strahlen aus und sind tödlich für die Attraktivität des ganzen Kantons.


Vor allem in der Umgebung des Solothurner Bahnhofs fühlen sich die Menschen gemäss "Blick" nicht mehr sicher. (Symbolbild von Roli Boesch / pixelio.de)
Vor allem in der Umgebung des Solothurner Bahnhofs fühlen sich die Menschen gemäss "Blick" nicht mehr sicher. (Symbolbild von Roli Boesch / pixelio.de)

Was haben Strom und Kriminalität gemeinsam? Ganz einfach: Die Grundvoraussetzungen dafür sind überall gleich. Alle Gemeinden der Schweiz haben die gleichen gesetzlichen Rahmenbedingungen. Und doch schaffen es einige, auch ohne eigenes Kraftwerk günstigen Strom anzubieten oder ihre Strassen und Bahnhöfe einigermassen sicher zu halten. Also liegt das Problem nicht bei den Rahmenbedingungen (die für alle in diesem Land ähnlich bis gleich sind), auch nicht an der Statistik, sondern ganz einfach an der Umsetzung vor Ort.


Das Thema "Strom" haben wir bei soaktuell.ch im Artikel "Strompreishölle Kanton Solothurn" schon abgehandelt. Und wir sind sicher, von Seiten des Kantons wird nichts passieren, weil man sich nicht zuständig fühlt. Ähnlich ist es bei der Kriminalität. Wenn die Stadt Solothurn die Statistik als kriminellste Stadt der Schweiz anführt, wird die Kantonspolizei wohl auf die Stadtpolizei Solothurn verweisen. Basta. Das wäre schade.


In wichtigsten Staatsaufgaben bröckelt es

Der Kanton Solothurn hat ein grosses Problem. Er ist nicht nur steuerlich unattraktiv, sondern sorgt in zentralen Bereichen immer wieder für Negativschlagzeilen, wo es keine Negativschlagzeilen geben darf. Die Sicherheit, die Infrastuktur und die Gesundheitsversorgung sind die drei wichtigsten Staatsaufgaben überhaupt. Es ist die Hauptaufgabe jedes Staates, für Sicherheit und eine funktionierende Infrastruktur (dazu gehört auch die Versorgung mit genügend günstigem Strom) zu sorgen. Wo Gemeinden im Kanton mit diesen Aufgaben überfordert sind, muss der Kanton sofort eingreifen. Hier darf man es nicht "schleifen" lassen.


Wehe, wer nicht mithilft, ein bestimmtes Bild zu vermitteln

Die Kantonspolizei Solothurn hat vor eineinhalb Jahren die Zustellung von Medienmitteilungen und Fotos via E-Mail an die Redaktion von soaktuell.ch eingestellt, wahrscheinlich weil sich soaktuell.ch kritisch verhalten hat. So akzeptierte es die Redaktion von soaktuell.ch nicht mehr, wenn die Nationalität von Tätern in Polizeimeldungen nicht konsequent genannt wurde, oder wenn Medienmitteilungen beispielsweise über Nordafrikaner-Delinquenz nicht publiziert wurden, nur um bestimmte Gruppen "zu schützen". Auch weigerte sich soaktuell.ch, Polizeimeldungen zu publizieren, in denen juristisch zwar korrekt von einer "Anhaltung der Täter" gesprochen wurde. Wenn Täter festgenommen, in flagranti erwischt oder gar verhaftet wurden (wie das etwa im Aargau üblich ist), ist das von Interesse für die Bevölkerung. Bei einer "Anhaltung" hingegen (üblich im Kanton Solothurn) ist allen Lesenden sofort klar, dass dies wahrscheinlich den meisten Tätern so ziemlich egal ist. Nationalitäten häufig nicht nennen oder Täter "nur" anhalten, macht die Leserinnen und Leser wütend. Es entsteht ein Bild, wonach zu wenig unternommen wird. Und das stimmt nicht.


soaktuell.ch wollte die Kantonspolizei Solothurn vor diesem Fehler in der Medienarbeit bewahren. Wahrscheinlich wird soaktuell.ch deswegen heute nicht mehr aktiv mit Polizeimeldungen per Mail bedient. Das ist unverständlich. Denn so werden den Leserinnen und Lesern von soaktuell.ch natürlich auch wichtige Zeugenaufrufe, Fahndungen, Vermisstmeldungen oder Erfolgsmeldungen der Polizei vorenthalten. Aber die Kommunikationspraxis der Kantonspolizei Solothurn gilt es zu akzeptieren und wir hinterfragen die auch nicht. Der Platz bei soaktuell.ch wurde auf jeden Fall sofort besetzt mit vielen anderen interessanten Geschichten aus der Region Aargau-Solothurn und Umgebung. Das zeigt ein bisschen, warum die Situation im Kanton ist, wie sie ist.


Die Realität ist nun beim Blick angekommen und damit Thema an jedem Stammtisch und Familientisch der Schweiz. Ein Stich ins Herz jeder stolzen Solothurnerin und jedes stolzen Solothurners. Aber leider nicht überraschend. Und das ist schade.


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