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Jetzt impfen statt schimpfen

Die Befürworter des Covid-Gesetzes haben einen stillen und besonnenen Abstimmungskampf geführt. Die Gegner waren laut und populistisch unterwegs. Der Gegensatz hat sich ausgezahlt. Bei einer rekordhohen Stimmbeteiligung von fast 66 Prozent wurde das Covid-Gesetz mit 62 Prozent Ja-Stimmen angenommen.


Kommentar von Martina Gloor

Die Zustimmung zur Corona-Politik des Bundes ist gegenüber der ersten Volksabstimmung im Juni sogar von damals 60.2 Prozent auf heute 62 Prozent gestiegen. Das ist eine veritable Schlappe für die Gegner der Vorlage.


Eine Pandemie ist ein Angriff auf unsere Schwächsten. Es sterben ältere und geschwächte Menschen. Die Gesellschaft hat aber eine Verantwortung für die Alten und Gebrechlichen. Dieser Verantwortung kommen rund zwei Drittel des Volkes nach und unterstützen den Kampf gegen das Virus mit allen sinnvollen Massnahmen. Den anderen ist das Gesamtwohl scheinbar egal. Sie stellen ihre persönliche Freiheit über alles. Sie lehnen Massnahmen ab, ohne Alternativen aufzuzeigen - oder sie verharmlosen Covid als einfache Grippe. Diese Argumentationen erhielten am heutigen Abstimmungssonntag eine Klatsche.


Mit der Besonnenheit und Zurückhaltung der Befürworter ist es nun vorbei. Es ist der Sinn der Demokratie, dass die Verlierer einer Volksabstimmung den Mehrheitsentscheid akzeptieren und die Sieger die weitere Richtung diktieren. Wir haben die Kräfteverhältnisse nun an zwei Volksabstimmungen innert fünf Monaten ausgelotet. Jetzt ist Schluss mit diskutieren. Der Volksauftrag ist klar. Jetzt muss er umgesetzt werden. Auf das Bla Bla der SVP-Funktionäre, der Massnahmengegner, Verfassungsfreunde, Verschwörungstheoretiker und "Chügelifresser", ist nicht mehr einzugehen. Sie sind zweimal gescheitert.


Die Mehrheit von 76,5 Prozent Geimpften über 12 Jahren in diesem Land hat es satt, sich für eine Minderheit von 23,5 Prozent Ungeimpften einschränken zu müssen.


Jetzt braucht es rasch folgende politische Entscheide:

  1. Sofortige Einführung der 2G-Regel noch vor Weihnachten.

  2. Pflicht zum Testen von Kindern unter 12 Jahren an Schulen, in Kindergärten und in Kitas auch ohne Einverständnis der Eltern. Sonst macht das Testen keinen Sinn.

  3. Es muss die Möglichkeit geschaffen werden, dass Personal in Berufen mit viel und nahem Kundenkontakt (Pflege, Kosmetik, Coiffure, Service, Lehrpersonen usw.) fristlos entlassen werden kann, wenn es die Impfung innert einer vom Arbeitgeber angesetzten Frist verweigert.

Die Freiheit, von der die Freiheitstrychler & Co. träumen, gibt es nur, wenn sich alle impfen lassen. Dann nimmt das Infektionsgeschehen nämlich ab und die Impfdurchbrüche führen bekanntlich nur selten zu Aufenthalten auf Intensivstationen. Damit würde unser Gesundheitswesen fertig. Mit Tausenden ungeimpfter Covid-Patienten hingegen nicht. Die nordischen Länder sind uns da ein Vorbild.

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