Ferien extrem teuer: So bleiben Sommerferien 2024 für Familien erschwinglich
Laut einer Touristikerin sind Griechenland und Spanien besonders teuer geworden. Für eine Woche Sommerurlaub in Mallorca zahle man etwa 1'000 Franken mehr als im Vorjahr. Die Sommerferien 2023 haben die meisten schon lange gebucht. Es wirkt noch der Nachholbedarf aus der Corona-Zeit. Das dürfte 2024 vorbei sein. Entweder kommen die Flug- und Hotelpreise im nächsten Jahr massiv herunter, ansonsten werden die meisten Familien auf das Auto oder den Zug ausweichen, um in die Ferien zu fahren. Dann werden es Ferienziele in Griechenland, auf den Kanaren, Mallorca oder der Südtürkei zu spüren bekommen.
Zu teure Flüge und Hotelpreise. Klassische Flugdestinationen werden 2024 für Sommerferien von Familien aus der Schweiz weniger gebucht. Doch es gibt Alternativen. (Bild soaktuell.ch)
Für den Sommerurlaub ist 2023 wesentlich mehr Geld einzuplanen als noch vor einem Jahr. Das trifft alle beliebten Reisedestinationen. Besonders teuer geworden sind Griechenland und Spanien, zu einem kleineren Teil auch Italien, Kroatien und die Türkei. Gegenüber dem Sommer 2019 (vor Corona) erreichen die Preissprünge 50 bis 60 Prozent. Empfindlich teurer geworden ist etwa ein All-inclusive-Urlaub in einem Fünf-Sterne-Resort in der Türkei. Lag der Preis für eine Woche 2019 noch bei 3'440 Euro (für zwei Erwachsene und zwei Kinder), so sind es aktuell 5'533 Euro pro Familie. Die Folge: Bereits jetzt sind in der Südtürkei, aber auch auf den Kanaren oder in Griechenland noch überall freie Zimmer zu haben.
Für den Preisschub verantwortlich sind alle, also Fluglinien, Hotels, Transfers, Leistungsträger vor Ort usw. - sie alle haben die Preise erhöht. Treiber sind vor allem Rohstoffe, Wasser, Strom, Benzin und natürlich die Personalkosten. Immerhin profitieren Schweizerinnen und Schweizer, welche ihre Ferien als Frühbucher schon gebucht haben und diese erst vor Ort in Euro bezahlen, von einem sinkenden Euro-Franken-Kurs. Wer seine Sommerferien im November 2022 in Euro gebucht hat und diese im Juli 2023 an der Hotel-Reception bar bezahlt, spart alleine durch Kurszerfall des Euro 5-10 Prozent.
2024 schlägt das Pendel zurück
Im nächsten Jahr wird kein Corona-Effekt mehr spürbar sein. Der Nachholbedarf der Menschen dürfte gedeckt sein. Die Preise für Pauschalreisen, also Reisen bestehend aus Flug, Hotel und Verpflegung, werden im Internet wieder genau unter die Lupe genommen. Bleiben die Flugpreise derart teuer, überlegen es sich Familien mit Kindern dreimal, ob sie in die Südtürkei, Griechenland oder Gran Canaria fliegen sollen oder können. Reisen in Auto- und Zugreichweiten in Italien, Südfrankreich oder Spanien dürften 2024 wieder boomen. Gespart werden kann schliesslich zuerst bei den überteuerten Flugtickets.
Preise haben erträgliche Grenze überschritten - die Korrektur kommt
Bereits in diesem Sommer melden etwa viele Hotels auf Gran Canaria, in der Südtürkei und Griechenland kaum mehr Spontanbuchungen. In der Türkei kommt hinzu, dass dort noch immer viele Russen ihre Ferien verbringen. Und auf Russen am Pool oder am Esstisch hat niemand Lust. Die Folge: Freie Zimmer erhält man in der Südtürkei, in Griechenland und auf Gran Canaria fast überall. Kein Wunder: Kostet ein Hotel eine vierköpfige Familie doch rasch 5'000 bis 7'000 Franken für 14 Tage. Dann kommen noch Flugpreise von über 2'000 Franken dazu (Ticket mit Freigepäck).
Je weiter weg die Destination liegt, desto teurer die Flugtickets. Das war schon immer so, aber im Moment geht es richtig ins Geld. Entsprechend zeichnet sich bei den kurzfristigen Buchungen an vielen Destinationen bereits eine Korrektur ab. Und diese Korrektur hat erst begonnen. Sie wird sich im Herbst 2023, wenn viele anfangen ihre Sommerferien für das nächste Jahr zu buchen, akzentuieren.
Reisebüros müssen jetzt teuer einkaufen
Die Reisebüros kaufen derzeit bereits die Kontingente für 2024 ein. Dies zu hohen Preisen. Touristiker gehen schon heute davon aus, dass sich die Preise für Sommerferien 2024 für einmal umgekehrt verhalten werden. Wer schon im Herbst 2023 bucht, dürfte noch mit sehr hohen Preisen konfrontiert werden, je näher die Sommerferien 2024 dann kommen, desto mehr Preissenkungen dürfte es an vielen Orten mangels Nachfrage geben. Dies vor allem bei Direktbuchungen über die Homepage des jeweiligen Hotels und vor allem an den klassischen Flugdestinationen wie eben Südtürkei, Griechenland, Kanarische Inseln, Zypern und Portugal.
Hingegen sind Ferienziele in Auto- oder Zugreichweite an der Adria, in der Toskana, in Südfrankreich, an der französischen Atlantikküste oder am nördlichen Spanischen Mittelmeer gut beraten, ihre Zimmer für den Sommer 2024 so früh wie möglich zu verkaufen. Sie dürften für die Sommerferien 2024 von ungemein vielen Frühbuchern profitieren können, insbesondere von Familien, die auf teure Flüge verzichten wollen oder müssen.
So werden Sommerferien 2024 auch für Familien erschwinglich
Im Sommer 2024 gelten beim Buchen von Ferien also für einmal etwas andere Gesetze. Hier drei Tipps, damit vor allem Familien viel Geld sparen oder sich die Ferien trotzdem noch leisten können.
Tipp 1: Abwarten und cool bleiben Es ist jetzt nicht die Zeit für Frühbucher, denn die Reisebüros kaufen die Kontingente für Sommerferien 2024 jetzt zu Hochpreisen ein und werden diese zuerst auch so anbieten. Wer Geld sparen will, wartet ab. Das zwingt die Hotels dazu, die Preise für unverkaufte Zimmer zu senken, je näher der Sommer 2024 kommt. Das selbe gilt für die Airlines. Sie werden die Preise für unverkaufte Plätze senken, je näher der Flugtermin kommt.
Tipp 2: Direkt im Hotel buchen Wer noch mehr Geld sparen will, bucht nicht über die bekannten Online-Portale der Reisebüros, sondern direkt über die Homepage des jeweiligen Hotels. Denn die Reisebüros haben ihre Kontingente für das nächste Jahr bereits zu hohen Preisen im Sommer 2023 eingekauft. Die Direktpreise der Hotels hingegen spiegeln jeweils die tatsächliche Nachfrage.
Tipp 3: Auf Flüge verzichten Familien, die noch mehr Geld sparen wollen, buchen keine Flüge, sondern planen für 2024 schon jetzt eine Autoreise oder Zugreise in die Sommerferien. Denn gerade bei vier oder mehr Familienmitgliedern fallen die Flugpreise extrem ins Gewicht. Da ist das Auto oder der Zug unter heutigen Bedingungen immer günstiger. Und wo Zugreisen möglich sind, sollte sowieso auf diese gesetzt werden. Denn fast alle europäischen Bahngesellschaften haben ihre Ticketpreise nicht oder nur marginal erhöht.
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