Erste Hälfte 2021: Weniger Getötete und Schwerverletzte auf Schweizer Strassen
Im ersten Halbjahr 2021 wurden auf den Schweizer Strassen insgesamt 86 Personen getötet. Dies entspricht einem Rückgang von 14 Getöteten gegenüber dem ersten Halbjahr 2020. Auch bei den schwerverletzten Personen ist eine Abnahme zu verzeichnen von 1690 im ersten Halbjahr 2020 auf 1579 im 2021. Bei den E-Bikefahrenden steigt die Zahl der Getöteten und Schwerverletzten hingegen nach wie vor an. Dies zeigt die Halbjahresstatistik zu den Strassenverkehrsunfällen des Bundesamts für Strassen (ASTRA).
Astra
Symbolbild von Erich Kasten / pixelio.de
Die Anzahl der getöteten und schwerverletzten Personen auf den Schweizer Strassen sank im ersten Halbjahr 2021 gegenüber dem gleichen Zeitraum im 2020 deutlich. Insgesamt wurden 86 Personen getötet (2020: 100 Tote) und 1579 Personen schwer verletzt (2020: 1690 Schwerverletzte).
Insassen von Personenwagen
Bei den Personenwageninsassen ist im Vergleich zur Vorjahresperiode bei den Getöteten ein Rückgang von 37 auf 27 zu verzeichnen. Bei Unfällen schwer verletzt wurden 274 Insassen von Personenwagen (2020: 294), am häufigsten aufgrund von Schleuder- oder Selbstunfällen. Bezogen auf die Hauptursache ist bei Unfällen, bei denen die Getöteten oder Schwerverletzten den Unfall mutmasslich selbst verursachten, ein Rückgang der Unfälle unter Einwirkung von Alkohol festzustellen, während bei Unfällen mit Hauptursache Geschwindigkeit ein Anstieg zu beobachten ist.
Motorradfahrende
Im ersten Halbjahr 2021 starben 18 Motorradfahrende (2020: 17) und 423 wurden schwer verletzt (2020: 437). Die Zahl der Getöteten und Schwerverletzten in der Altersklasse 45 bis 54 Jahre ist deutlich angestiegen (von 64 auf 89); ein deutlicher Rückgang zeigt sich hingegen in den Altersklassen 35 bis 44 Jahre (von 71 auf 57) und 55 bis 64 Jahre (von 100 auf 71). 103 der getöteten und schwerverletzten Motorradfahrende waren mit einem Lernfahrausweis unterwegs (2020: 84). Davon besassen 32 Personen einen Lernfahrausweis nach altem Regime (Direkteinstieg in die höhere Kategorie).
Die meisten Unfälle waren Schleuder- oder Selbstunfälle sowie Unfälle beim Ein- oder Abbiegen. Häufigste Hauptunfallursache jener Unfälle, bei denen die Getöteten oder Schwerverletzten den Unfall mutmasslich selbst verursachten, waren Unaufmerksamkeit und Ablenkung sowie nichtangepasste Geschwindigkeit.
Fussgängerinnen und Fussgänger
15 Fussgängerinnen und Fussgänger wurden im ersten Halbjahr 2021 getötet (2020: 16) und 166 schwer verletzt (2020: 187 Schwerverletzte). Markant gesunken ist im ersten Halbjahr 2021 die Zahl der getöteten und schwerverletzten Fussgängerinnen und Fussgänger in den Altersklassen von 45 bis 74 Jahren.
Velofahrende
8 Personen wurden im ersten Halbjahr 2021 auf dem Velo getötet (2020: 9); 350 schwer verletzt (2020: 427 Personen). Meistens handelte es sich um Schleuder- oder Selbstunfälle, und häufig verursachten die Velofahrinnen und -fahrer den Unfall.
E-Bikefahrende
Bei den E-Bikes starben 9 Personen im ersten Halbjahr 2021 (2020: 6), 235 wurden schwer verletzt (2020: 213). Davon verunfallten 43 Personen mit einem schnellen E-Bike (1 Getöteter und 42 Schwerverletzte) und 201 mit einem langsamen E-Bike (8 Getötete und 193 Schwerverletzte). Bei den 65- bis 74-Jähringen hat die Zahl der Getöteten und Schwerverletzten, die mit einem langsamen E-Bike unterwegs waren, im Vergleich zum Vorjahr von 30 auf 49 zugenommen.
Fahrzeugähnliche Geräte
Wie im Vorjahr gab es bei fahrzeugähnlichen Geräten (Inline-Skates, Rollbretter, Minitrottinettes usw.) im ersten Halbjahr 2021 keine tödlich Verunfallten. Allerdings stieg die Zahl der Schwerverletzten von 24 auf 30 Personen an. 18 Personen davon waren Kinder.
E-Trottinettes
E-Trottinettes werden in der Unfallstatistik je nach Fahrzeugmerkmal den Kategorien «Motorfahrräder» oder «andere motorisierte Fahrzeuge» zugeordnet. Im ersten Halbjahr 2021 wurde wie im Vorjahr niemand bei einem Unfall mit einem E-Trottinette getötet, jedoch wurden 31 Personen schwer verletzt (2020: 19 Personen); in 20 Fällen lösten Lenkende von E-Trottinettes den Unfall, hauptursächlich aufgrund der Einwirkung von Alkohol, Unaufmerksamkeit und Ablenkung sowie nichtangepasster Geschwindigkeit aus. Der Anstieg bei den Schwerverletzten zeigt sich besonders bei den 35- bis 44-Jährigen und den 45 – 54-Jährigen.
E-Trottinettes mit einem elektrischen Antrieb mit max. 500 W Leistung und einer max. Geschwindigkeit von bis 20 km/h werden als Leicht-Motorfahrrad eingeteilt. Einige der im Handel erhältlichen E-Trottinettes und ähnliche Gefährte überschreiten diese Angaben und sind daher ohne Typenprüfung nicht für den öffentlichen Strassenverkehr zugelassen. Mit ihrer kleinen Bereifung, der starken Motorleistung, der hohen Geschwindigkeit sowie der daraus erfolgenden Instabilität und des hohen Schwerpunkts besteht ein hohes Unfallpotenzial.
Die Halbjahresstatistik der Strassenverkehrsunfälle basiert auf dem Informationssystem Strassenverkehrsunfälle des ASTRA. Darin werden die von der Polizei gemeldeten Unfälle auf öffentlichen Strassen oder Plätzen erfasst, in die mindestens ein Motorfahrzeug, ein Fahrrad oder ein fahrzeugähnliches Gerät verwickelt ist. Die Ergebnisse der Halbjahresstatistik sind provisorisch. Die definitiven Zahlen werden im Frühjahr 2022 publiziert.
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