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Eine vernünftige PV-Anlage lohnt sich auch ohne Einspeisevergütung

  • Autorenbild: Redaktion soaktuell.ch
    Redaktion soaktuell.ch
  • 16. Okt.
  • 4 Min. Lesezeit

Ende September gab es ein riesiges Medienecho, als die neuen Strompreise für 2026 bekannt wurden. Gerade im Kanton Solothurn sind die Strompreise bis heute Tagesthema bei der Bevölkerung und werden es auch bleiben, wenn im nächsten Jahr die ersten Rechnungen ins Haus flattern. Wer eine PV-Anlage besitzt, kann sich glücklich schätzen und spart doppelt - beim Strompreis und den ständig steigenden Netznutzungsgebühren.


Bild: soaktuell.ch
Bild: soaktuell.ch

"Strompreishölle Kanton Solothurn" titelten die Medien (darunter auch TV-Sender) die Berichterstattung über die Strompreise 2026 im Kanton Solothurn. Nach Schaffhausen und Basel-Stadt brachten es die Verantwortlichen im Kanton Solothurn fertig, ihren Einwohnerinnen und Einwohnern die dritthöchsten Strompreise der Schweiz zu bescheren. Die Menschen in Kestenholz bezahlen 2026 sogar die höchsten Strompreise der Schweiz und Fulenbach liegt auf dem 2052. Platz von 2112 Gemeinden. Das ist miserabel.


Was ebenfalls auffällt: Der Strompreis spielt bei der Preisgestaltung zunehmend eine untergeordnete Rolle. Die Stromverantwortlichen schlagen auf jede Kilowattstunde Strom immer mehr Gebühren und Abgaben oben drauf, die so genannten Netzkosten. Wer also weniger Strom verbraucht, spart immer doppelt, beim Strompreis und den Netznutzungsgebühren. Und, die Stromversorger bezahlen nur noch das Minimum für den überschüssigen Solarstrom, der an schönen Tagen ins öffentliche Netz eingespiesen wird.


Das alles lässt nur einen Schluss zu: Die lokalen Stromversorger (meistens kleine Elektras) wollen die Solarenergie ausbremsen, weil sie wegen jeder Solaranlage weniger Strom verkaufen und damit auch weniger Netznutzungsgebühren einnehmen können. Das widerspricht der Politik von Kantonen und Bund, die eigentlich einen viel höheren Selbstversorgungsgrad mit Solarstrom haben wollen.


Einspeisevergütung ist ein Problem - oder auch nicht

Zugegeben, die Einspeisevergütung ist ein Problem bei der Amortisation grösserer PV-Anlagen. Wer viel investiert für eine grosse PV-Anlage und weiss, dass das Gebäude darunter nur wenig vom produzierten Strom selber verbrauchen wird, rechnet bei der Amortisation der Investition mit der Einspeisevergütung, also mit dem Geld, welches man für den überschüssigen Solarstrom bekommt, den man ins öffentliche Netz einspeist. Nun bezahlen die Elektras den Besitzern von PV-Anlagen nur noch ein paar wenige Rappen (durchschnittlich ca. 8 Rappen) für den Strom, der eigentlich in der eigenen Gemeinde produziert wurde und verkaufen ihn den Strombezügern ohne PV-Anlage zum vollen Strompreis (also für ca. 32 Rappen). Das ist eine Schweinerei an sich. Doch damit erreichen die Stromverantwortlichen, dass kaum mehr jemand in grössere Solaranlagen investiert, respektive Dächer nicht mehr ganz ausgenutzt werden bei der Installation von PV-Anlagen.


Eine PV-Anlage rentiert auch ohne Einspeisevergütung

Es ist zunehmend ein Krieg im Gange zwischen Besitzern von PV-Anlagen und örtlichen Elektras. Clever ist, wer eine nicht zu grosse PV-Anlage baut, den selber produzierten Strom auch weitgehend selber braucht und dazu einen kleinen Speicher installiert. Denn, wenn man die Stromrechnung um nur 1500 Franken jährlich senken kann, hat man die PV-Anlage in 20 Jahren amortisiert. Dass man die Stromrechnung um weit mehr senken und damit Gewinn machen kann, zeigt nachfolgendes Beispiel. Denn die Elektras sorgen mit den steigenden Netznutzungsgebühren und weiteren Abgaben gleich selber dafür, dass PV-Anlagen doppelt rentieren. Wichtig ist einfach, dass man nicht zu viel investiert für seine PV-Anlage.


Ein Beispiel:

Eine vierköpfige Familie oder ein KMU mit einer jährlichen Stromrechnungen von 3'000 Schweizer Franken (und das ist im Kanton Solothurn schnell mal möglich, weil die Strompreise hoch sind und die Netznutzungskosten ständig steigen), kann mit einer kleinen 10,5 kW-Anlage und einem 5 kW Speicher (Investition ca. 30'000 Franken) mit Sicherheit über das ganze Jahr gesehen mehr als 50% des Stromverbrauchs selber abdecken, also 1500 Franken an Stromkosten einsparen. Sprich: Die Anlage amortisiert sich von selbst. Und hinzu kommt noch die Einspeisevergütung, die aber nur ein paar hundert Franken pro Jahr betragen wird. Wenn die PV-Anlage aber 52 oder 55 Prozent des verbrauchten Stroms liefert, was absolut machbar ist, vor allem mit dem Einsatz von Speichern, ist man schon gewaltig in der Gewinnzone, sogar ohne Berücksichtigung der Einspeisevergütung. Aber auch wenn die örtliche Elektra meint, die Netznutzungskosten und weiteren Abgaben um den reinen Strompreis herum erhöhen zu müssen, profitiert man zusätzlich, weil man ja mit einer PV-Anlage weniger Kilowattstunden Strom einkauft und damit alle Zusatzkosten, die an verbrauchte Kilowattstunden gekoppelt sind, gar nicht mehr anfallen.


Speichern wird echt günstig

Derzeit fallen die Preise für die Speicherung von Solarstrom gewaltig. So kostet etwa ein Marstek B2500 Speicher mit 2240 Wh Kapazität bei Amazon noch EUR 370,68 (Stand 16.10.25). Drei solche Speicher können bis zu einer Speicherleistung von 6720 Wh gestapelt werden (für notabene rund 1000 Franken Investition). Damit speichert man am Tag, wenn die Solaranlage Strom liefert, anstatt ihn an die örtliche Elektra "zu verschenken" und leert am Abend zuerst den Speicher, bevor man teuren Strom einkauft.


Und der Clou ist: Wenn die örtliche Elektra den Strompreis senken sollte, profitieren Sie gleich noch einmal, weil sie ja selber auch immer noch externen Strom brauchen.


Faustregel:

Nehmen Sie die Stromrechnungen des letzten Jahres zur Hand. Zählen Sie die Totale der Rechnungsbeträge zusammen damit Sie die Gesamtausgaben für Ihren verbrauchten Strom in einem Jahr haben. Nun teilen Sie diesen Betrag durch 2. Das Zwischenresultat rechnen Sie mal 20 (Jahre) und bekommen nun in etwa den Betrag, den Sie für Ihre PV-Anlage investieren sollten. Das ist nur eine Grössenordnung. Mit dieser Anlagengrösse werden Sie Ihre künftigen Stromkosten senken und mit Sicherheit langfristig nicht drauflegen. Investieren Sie wesentlich mehr, wird es kritisch, denn letztlich will man mit der PV-Anlage nach 20 Jahren ja nicht mit 0 herauskommen, sondern Gewinn machen.

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