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E-Autos: Zu Hause laden ist der Normalfall - Mietende bleiben im Nachteil

  • Autorenbild: Redaktion soaktuell.ch
    Redaktion soaktuell.ch
  • vor 1 Tag
  • 3 Min. Lesezeit

Die Mehrheit der Elektroautofahrenden lädt ihr Fahrzeug zu Hause, doch wer zur Miete wohnt, hat oft keine Möglichkeit dazu. Und E-Auto-Fahrende sind älter, also über 45 Jahre alt. Dies geht unter anderem aus einer repräsentativen Befragung durch das Bundesamt für Energie zum Ladeverhalten in der Schweiz hervor. Ebenfalls zeigt sie, dass finanzielle Anreize die Bereitschaft zum netzdienlichen Laden deutlich erhöhen. Gemäss TCS kann eine weitere Verbesserung der Ladeinfrastruktur im Besonderen in den Miet- und Mehrfamilienhäusern die Entwicklung der E-Mobilität weiter unterstützen.


TCS / Redaktion soaktuell.ch


Symbolbild von A. Krebs / pixabay.com
Symbolbild von A. Krebs / pixabay.com

"Wie lädt die Schweiz?": Erstmals wurde eine repräsentative Befragung mit Fahrerinnen und -fahrer von Elektroautos aus allen Sprachregionen der Schweiz im Auftrag vom Bundesamt für Energie und mit Unterstützung von diversen Partnerorganisationen, darunter auch der Touring Club Schweiz, durchgeführt. Sie gibt Einblick in das Ladeverhalten von Elektroautofahrenden batterieelektrischer Fahrzeuge (BEV) und Plug-in-Hybriden (PHEV). Die meisten Befragten fahren mit ihrem Elektroauto zwischen 10'000 und 15'000 Kilometer pro Jahr mit verfügbaren Reichweiten von 300 bis 500 Kilometern. 73 Prozent der Befragten sind über 45 Jahre alt, und der Grossteil besitzt eine eigene Garage, einen fixen Tiefgaragen- oder Aussenparkplatz.


Laden zu Hause dominiert - doch Hürden bleiben

Vier von fünf Elektroautofahrenden nutzen die Ladestation am eigenen Wohnort. Für Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer mit Garage oder festem Parkplatz bildet dies im Alltag kein Problem. Bei jüngeren oder mietenden Personen liegt der Anteil jedoch deutlich tiefer. Wenn nicht zu Hause geladen wird, dann meistens, weil keine private Ladeinfrastruktur vorhanden ist. Mietende haben klare Nachteile, da die Ladeinfrastruktur oftmals erst erstellt werden muss, oder gar verweigert wird.


Nur knapp 30 Prozent laden gelegentlich bis häufig am Arbeitsplatz. Für diese Personen ist die Ladeinfrastruktur oftmals günstig oder sogar gratis. Daneben nutzt rund ein Viertel öffentliche Ladepunkte im Alltag und mehr als die Hälfte öffentliche Ladepunkte auf längeren Strecken. Im Alltag wird die öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur eher von jüngeren Elektroautofahrenden und Mietenden genutzt.


Zwei Drittel lädt zu Hause spätestens, sobald der Akkustand unter 40 Prozent fällt. Unterwegs hingegen meist erst bei fast leerem Akku. Der Mehrheit der Elektroautofahrenden ist es wichtig, dann laden zu können, wenn es gerade praktisch ist. Über die Stabilität des Stromnetzes denken nur wenige nach.


Bereitschaft für Smart Charging

Abgefragt wurde ebenfalls das Thema intelligentes respektive netzdienliches Laden, "Smart Charging". Es bezeichnet das Laden von Elektroautos, bei dem Ladevorgänge gezielt gesteuert und optimiert werden. Durch die Verschiebung des Ladezeitpunkts und der Ladeleistung des Autos kann das Verteilnetz entlastet werden. Damit können eine effizientere Nutzung von Energiequellen wie Solarstrom berücksichtigt werden sowie Faktoren wie Stromtarife, Netzbelastung und der individuelle Energiebedarf.


78 Prozent der Elektroautofahrenden sind bereit, ihr Fahrzeug netzdienlich zu laden. Mit Rabatten oder flexiblen Stromtarifen steigt die Bereitschaft dafür deutlich. Die Hälfte der Befragten besitzen eine Photovoltaikanlage und koordiniert das Laden bereits heute mit ihrer eigenen Stromproduktion. Zwei Drittel von ihnen tun dies regelmässig. Diese Lösung trägt zu einer dezentralen, erneuerbaren Energieversorgung bei.


Rahmenbedingungen entscheidend

Die Umfrage zeigt, dass Eigenheimbesitzer mit der eigenen Ladeinfrastruktur zuhause im Vorteil sind. Eine weitere Verbesserung der Ladeinfrastruktur im Besonderen in den Miet- und Mehrfamilienhäusern kann die Entwicklung der E-Mobilität weiter unterstützen. Der TCS sieht hier Behörden und Vermietende in der Pflicht, indem sie Ladepunkte installieren - etwa bei öffentlichen Parkplätzen - oder vorbereiten. Ebenfalls sieht der TCS eine Wachstumschance in den immer günstiger werdenden Preisen von Elektrofahrzeugen.


Flexible Stromtarife könnten künftig Anreize schaffen, auch ohne eigene PV-Anlage. So liesse sich der Stromverbrauch im Verkehr gezielt an das Stromangebot anpassen. Doch die Realität geht leider in eine andere Richtung.


Was der TCS verschweigt Mit jeder Kilowattstunde Strom, der über den Zähler läuft, wird nicht nur der Strompreis bezahlt, sondern es kommen immer mehr Netznutzungsgebühren und andere Abgaben, welche den Preis der Kilowattstunde in vielen Gemeinden praktisch verdoppeln, hinzu. Kommt man mit einer Tankfüllung Benzin für 1.58 Franken pro Liter 800 Kilometer weit und mit einer Batteriefüllung nur 300-500 Kilometer, ist der Kostenvorteil des E-Autos nur noch gering. Vergleicht man das E-Auto dann aber mit einem Vollhybrid, der locker mehr als 800 Kilometer Reichweite mit einer Tankfüllung schafft, ist der Kostenvorteil praktisch nicht mehr vorhanden.


Es gibt aktuell also noch wesentlich mehr Hürden beim Autokauf, als die Ladeinfrastruktur. Dies zeigt ein Artikel, der soaktuell.ch jüngst recherchiert hat.


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