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Dezember 21 zu warm, zu nass und zu bewölkt

Der vergangene Dezember fiel gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 vielerorts etwas zu mild aus, teilweise beträgt die Abweichung über 1 Grad. Niederschlag fiel mit Ausnahme des Südens, wo es deutlich zu trocken war, vielerorts etwas mehr als im Durchschnitt. Dazu schien die Sonne im Mittelland etwas weniger häufig als normal, im Süden dagegen überdurchschnittlich oft.


Roger Perret, MeteoNews

Sehr hohe Niederschlagsmengen auch entlang des Jurasüdfusses sowie im Fricktal. Grafik: MeteoNews.


Niederschlag: Im Norden vielerorts zu nass, im Süden deutlich zu trocken

Im Norden gab es recht verbreitet einen Niederschlagsüberschuss, wobei dieser bei den betrachteten Stationen in St. Gallen mit 77% mehr Niederschlag als normal am grössten ist. Unterdurchschnittlich war der Niederschlag im Norden lediglich in Chur. Im Engadin und vor allem im Süden war es dagegen zu trocken, in Lugano fiel lediglich rund ein Viertel des normalen Dezemberniederschlags.


Niederschlag fiel vor allem in der ersten Dekade und gegen Ende des Monats. Auf der Alpennordseite schneite es dabei in den ersten 10 Tagen mehrmals bis in tiefe Lagen. Vor allem am 10. Dezember gab es recht verbreitet auch im Flachland eine Schneedecke. Am 28. und am 29. Dezember brachten dann mehrere Störungen im Norden teilweise grössere Niederschlagssummen und eine grosse Lawinengefahr. Die Schneefallgrenze stieg dabei über 2000 Meter, teilweise sogar über 2500 Meter.


Temperaturen: Mit Ausnahmen etwas überdurchschnittlich

Die Temperaturen lagen im vergangenen Dezember mit Ausnahmen etwas über der Norm. Bei den betrachteten Stationen weisen dabei Aarau, Basel-Binningen, der Säntis und Zürich-Flughafen positive Abweichungen von über 1 Grad auf. Leicht unterdurchschnittlich waren die Temperaturen dagegen in Samedan. Sitten weist sogar eine negative Abweichung von 1,5 Grad auf. Diese entstand dabei durch teilweise sehr tiefe Minima von insgesamt fünfzehnmal unter -5 Grad und viermal unter -10 Grad. Im Flachland gab es recht viele Frosttage (Tage mit Minima unter 0 Grad), nämlich deren 10 bis knapp 20, daneben auch den einen oder anderen Eistag.


Kurz vor Weihnachten wurde es im Flachland milder. Über Weihnachten herrschte dann typisches Weihnachtstauwetter. Gegen Ende des Monats wurde es sogar sehr mild mit an den letzten beiden Tagen Maxima im Flachland verbreitet im zweistelligen Bereich und einer Nullgradgrenze vor allem an Silvester deutlich über 3000 Metern.


Sonnenscheindauer: Im Mittelland teilweise deutlich unterdurchschnittlich

Die Sonne schien bei den betrachteten Stationen mit Ausnahme von Lugano, wo es einen klaren Überschuss gab, etwa normal häufig oder im Mittelland deutlich weniger häufig als normal. Am grössten ist die negative Abweichung in Genf, wo mehr als 30% Sonnenstunden fehlen. Verantwortlich für die im Mittelland teilweise deutlich unterdurchschnittlichen Werte war dabei der Nebel oder Hochnebel, der bei Hochdruckwetter die zweite Dezemberdekade dominierte.


Windböen

Bemerkenswert ist ausserdem, dass am 28. und 29. Dezember im Norden nicht nur viel Niederschlag fiel, sondern auf den Jurahöhen und auf den Bergen ein teilweise stürmischer Nordwest- bis Westwind wehte. Lokal konnten sogar Orkanböen registriert werden, wobei der Titlis mit 143 km/h und der Säntis mit 140 km/h die stärksten Böen verzeichneten.

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