Chance nutzen und versteckte Autozölle abschaffen
- Redaktion soaktuell.ch
- vor 30 Minuten
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auto-schweiz begrüsst die grundsätzliche Einigung zwischen der Schweiz und den USA über eine deutliche Senkung der US-Importzölle. Jetzt ist vom Bund ein mutiger Schritt gefordert, Importzölle wie die Automobilsteuer gleich für alle Herstellerländer aufzuheben. Beim Abbau der Handelsbarrieren gilt es, gleich lange Spiesse für alle Marktteilnehmer zu gewährleisten.
auto-schweiz / Redaktion soaktuell.ch

Amerikanische Autos gab es schon immer in der Schweiz. Aber der Markt für die oftmals etwas grösseren Fahrzeuge war stets klein, erfreute sich aber regelrechten Liebhabern unter der autofahrenden Bevölkerung. In den letzten Jahrzehnten hat man den Import von amerikanischen Fahrzeuge mit einer 4-Prozent-Abgabe und vielen technischen Vorgaben immer weiter eingeschränkt und verteuert. Dies einerseits aus politischen Gründen (Klimapolitik) aber auch um den europäischen Automarkt zu schützen. Diese Handelshemmnisse führten zu massiv teureren Autopreisen in der Schweiz. Und es war natürlich hochgradig unfair gegenüber jenen Ländern, die das Ziel dieser Politik waren, darunter die USA. Genau solchen Machenschaften haben wir letztlich die 39 Prozent Strafzölle der USA zu verdanken.
Schluss mit dem "Buebetrickli"
In der gemeinsamen Erklärung ist festgehalten, dass neben der Senkung der US-Zölle auch nichttarifäre Handelshemmnisse für US-Waren, also jene für Autos, beseitigt werden sollen. Für auto-schweiz ist klar, dass dies zum Anlass zu nehmen ist, den "alten Zopf" der Automobilsteuer defnitiv abzuschneiden. Diese Steuer in Höhe von vier Prozent, die bei der Einfuhr von jedem neuen Personenwagen erhoben wird, ist faktisch ein Zoll und belastet sowohl Konsumentinnen und Konsumenten als auch die Schweizer Automobilwirtschaft. Dem US-Präsidenten sind genau solche "versteckten" Zölle ein Dorn im Auge. Jahrelang zu sagen, die Schweiz würde keine Zölle auf US-Produkte erheben und die Abgaben einfach anders zu benennen, ist ein "Buebetrickli", welches zu recht nicht mehr akzeptiert wird. Die Abschaffung ist ein direkter Beitrag zu einer wettbewerbsfähigen und bezahlbaren Mobilität. Denn die Schweiz bestraft damit das eigene Volk. Die Autos sind zu teuer in der Schweiz.
Deshalb hält auto-schweiz-Präsident Peter Grünenfelder fest: "Wenn der Bundesrat mit den USA über Einfuhrerleichterungen für US-Autos verhandelt, sollte auch die veraltete Automobilsteuer fallen, und dies gleich für alle Herkunftsländer. Diese Abgabe ist nicht mehr zeitgemäss, verzerrt den Markt und belastet die Bevölkerung übermässig."
Gleiche Bedingungen, unabhängig vom Herkunftsland
Das vom Weissen Haus veröffentlichte Factsheet zur Absichtserklärung enthält auch einen Passus zur vereinfachten Übernahme von US-amerikanischen Sicherheitsstandards. auto-schweiz-Direktor Thomas Rücker betont: "Wir begrüssen grundsätzlich Handelserleichterungen für die Wirtschaft. Damit es zu keinen Wettbewerbsverzerrungen kommt, müssen die gleichen Standards für alle gelten - für US-amerikanische wie für europäische und asiatische Automobilhersteller."
