Blattläuse im Zuckerrübenanbau: Lidl Schweiz unterstützt Forschungsprojekt des Bundes
Lidl Schweiz unterstützt ein Forschungsprojekt von Agroscope mit dem Ziel, den Virusbefall im Schweizer Gemüseanbau ohne Einsatz von Pestiziden zu minimieren und dadurch Ernteausfälle zu verhindern.
Foto: obs/LIDL Schweiz
2020 war ein besonders schwieriges Jahr für den Anbau von Zuckerrüben in der Schweiz. Die viröse Vergilbung sorgte teilweise zu hohen Ertragsausfällen, was den Zucker-Ertrag um bis zu 50% reduzierte.
Blattläuse übertragen Viren auf die Zuckerrüben. Das Auftreten von Blattläusen wird durch nahe Winterquartiere (z.B. Krautstiele) und eine starke Blattlaus-Vermehrung (durch milde Winter wie im Jahr 2020 oder trocken-warme Frühsommer) begünstigt. Der Blattlausbefall kann nicht mehr mit dem neonikotinoidhaltigen Mittel Gaucho reguliert werden, da das Produkt in der Schweiz seit 2019 verboten ist. Als Konsequenz ist die Zuckerproduktion in der Schweiz gefährdet, weil ein weiterer Flächenrückgang zu erwarten ist.
Agroscope, das Forschungsinstitut in der Land- und Ernährungswirtschaft des Bundes, hat ein Forschungsprojekt gestartet, mit dem Ziel, Lösungen auszuarbeiten, welche den Blattlaus- und entsprechend auch den Virusbefall im Anbau von Zuckerrüben und damit auch den Pestizideinsatz nachhaltig reduzieren. Eine mögliche Methode ist die gezielte Förderung von Nützlingen, sprich Insekten, welche Blattläuse fressen. Mittels Blühstreifen und anderen Begleitpflanzen (z.B. Ackerbohnen) können solche Insekten gefördert werden. Gesäte Blühstreifen erhöhen in Kombination mit anderen naturnahen Strukturen das Angebot an Nektar und Pollen, fördern das Vorkommen alternativer Beutetiere zum Überbrücken von Versorgungslücken mit geringer Schädlingsdichte und bieten Schutz und wichtige Überwinterungsorte.
Geplant sind wissenschaftliche Feldversuche auf Praxisbetrieben (konkret 40 Betriebe / Felder), um die Wirksamkeit der Blühstreifen und anderer Massnahmen wie Begleitpflanzen auf Nützlinge, Blattläuse, Virenbefall und den Ertrag zu untersuchen.
Als in der Schweiz verankerter Detailhändler übernimmt Lidl Schweiz Verantwortung und will die Landwirtschaft unterstützen. Lidl Schweiz fördert das Forschungsprojekt von Agroscope finanziell.
Dazu Lutz Merbold, Leiter des Bereichs Agrarökologie und Umwelt bei Agroscope: "Wir stellen fest, dass die Auswirkungen des Klimawandels die Vermehrung von Schädlingen begünstigt. Um Lösungen für diese Herausforderung aufzeigen zu können, sind wir auf starke Partnerschaften angewiesen. Es freut uns darum sehr, dass Lidl Schweiz diese Thematik ernst nimmt und unser Forschungsprojekt unterstützt."
Als nachhaltig wirtschaftender und in der Schweiz verankerter Detailhändler übernimmt Lidl Schweiz Verantwortung. Dazu Julia Baumann, Department Manager Sustainability bei Lidl Schweiz: "Der heutige Verlust an Biodiversität in der Schweiz ist alarmierend. Das betrifft gerade auch die Schweizer Landwirtschaft. Wir freuen uns darum, mit diesem Projekt Hand bieten zu können für praxisorientiere Lösung zur Förderung der Biodiversität in der Landwirtschaft."
Das Projekt wird ausserdem von IP Suisse und der Fachstelle für Zuckerrübenanbau unterstützt.
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