April 2023: Es regnete Negativrekorde in der Schweizer Wirtschaft
Der April hat bekanntlich seinen eigenen Willen, doch in diesem Jahr leidet die Schweizer Firmenlandschaft deutlich stärken am Tief nach dem ersten Quartal als üblicherweise. Sowohl die Neugründungen als auch Mutationen befinden sich in einem Rekordtief und die Differenz von den Neugründungen zu den Löschungen hat sich deutlich verringert im Vergleich zu den letzten Jahren.
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Symbolbild von Gerd Altmann Hans Braxmeier / pixelio.de
Die Auswirkungen der Inflation und die Folgen der Corona-Kredite werden für die Schweizer Unternehmungen immer spürbarer und haben sowohl Konkurse und Liquidationen zur Folge als auch eine geringere Gründungslust.
Neueintragungen
Im April 2023 wurden 3‘725 neue Firmen gegründet. Dies sind 26 % weniger als im Vormonat als noch rekordhohe 5‘036 Firmengründungen verzeichnet wurden. Der Einbruch der Zahlen im April ist eigentlich etwas Normales, aber dieser Wechsel der Rekorde vom Positiven ins Negative ist speziell. Die Neugründungen waren seit dem Sommerloch vom August 2022 nicht mehr so tief.
Die Differenz zwischen den Neugründungen und Löschungen hat sich im Vergleich zum Vormonat deutlich verschlechtert, genauer um 26 %. An sich ist es positiv, wenn die Neugründungen hoch und die Löschungen niedrig sind. Wenn sich die Löschungen aber immer mehr an die Neugründungen annähern und die Differenz geringer wird, sind die Konkurse überproportional gestiegen, weshalb wir daraus schlussfolgern können, dass es der Schweizer Firmenlandschaft gerade nicht sehr gut geht und sie an der Inflation, Corona-Folgen und den aktuellen Krisen leiden und Schaden nehmen. Betrachten wir nun die Differenz von Neugründungen und Löschungen der letzten Jahre im April, fällt auf, dass die Differenz stetig gesunken ist. So sind es im Vergleich zum Vorjahr 14 % weniger und im Jahre 2021 waren es 29 % weniger.
Löschungen
Die Löschungszahlen vom April 2023 befinden sich bei 2‘198. Dies sind 26 % weniger Löschungen als im Vormonat als noch 2‘978 Löschungen verzeichnet wurden. Der Vergleich zum Vorjahr zeigt nur einen geringen Anstieg der Löschungen um 1 % an. Leider sind die positiv klingenden Löschungszahlen aber nicht so positiv zu werten, denn wie oben erklärt, ist das Verhältnis zu den Neugründungen immer noch überproportional hoch.
Mutationen
Auch die Mutationen befinden sich in einem derzeitigen Rekordtief. Es wurden 14‘300 Mutationen registriert. Das sind 17 % weniger als im Vormonat und 9 % weniger als im Vorjahr. Ebenso wie bei den Neugründungen wurden seit August 2022 keine so tiefen Mutationszahlen mehr gemeldet.
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