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1:85 Ritt ins Ungewisse

Kennen Sie Palloubet d’Halong? Anders gefragt, wissen Sie, wieviel ein Rennpferd kostet? Für den einen oder anderen Hengst bezahlen Sie locker einen zweistelligen Millionenbetrag. Rennpferde statt Amtsschimmel! Mit diesem Slogan werben die Initianten der 1:85 Initiative.


Leserbrief von Ständerätin Franziska Roth, Solothurn


Sie werden nicht müde zu betonen, wie übertrieben der Amtsschimmel im Kanton Solothurn geritten wird und welche Unmengen Geld er dabei verschlinge: «Das unternehmerische Denken fehle, der Kaffee im Rathaus kostet, wie früher, immer noch 1 Franken» und weil es den Schimmeln so gut geht, sollen sie auch noch für den Fachkräftemangel verantwortlich sein «Behördliche Verwaltungen werden ausgebaut. Für Pflegeberufe, Produktion und Handwerk fehlt das Personal».


Die Bürokratie darf auch in meinen Augen nicht ausufern und ja, sie ist in einigen Beriechen «ausser Rand und Band». Wieso? Weil Schulen, Arztpraxen, die Polizei, die Ämter etc. übermässige Kontrollen und neue Aufgaben «geschenkt» bekommen. Diesem «Gaul gilt es ins Maul zu schauen». Das heisst, die Politikerinnen und Politiker, die nun auf dem hohen Ross für die Initiative werben, müssten bei ihren eigenen Ställen zuerst ausmisten.


Mit einer Nonchalance wird behauptet: «Das linke Lager ist eher skeptisch, da dieses dem Staat immer neue Aufgaben aufbürdet.» Um im Jargon des Reitsports zu bleiben: Wir Linken haben unbestritten Rennpferde im Stall, aber die Parlamentsmehrheit haben und hatten wir noch nie.


Solothurn gehört zu den Kantonen mit den tiefsten Personalausgaben je Einwohner:in und liegt weit unter dem Schweizer Durchschnitt.


Palloubet d'Halong kostet 11 Millionen Schweizer Franken. Der Ruf nach Rennpferden statt Amtsschimmel ist für Schulen, Polizei und viele täglich gut arbeitende Menschen in der Verwaltung ein Ritt ins Ungewisse auf einem «von hinten aufgezäumten» Ross.

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