Wunderschöne Regionalmusiktage 2023 in Hägendorf
Die Regionalmusiktage 2023 in Hägendorf werden als überaus gelungene und stimmungsvolle Veranstaltung in die Geschichte eingehen. Der Zusammenhalt der Musikfamilie zeigte sich an diesen drei Tagen in jedem Augenblick und bei jedem Zusammentreffen gerade auch von Jung und Alt.
Jugend- und Regionalmusiktage 2023
Festakt mit Veterahnenehrung und Rangverkündigung der Parademusik in der vollen Raiffeisen Arena Hägendorf. Bild zVg.
«Es sind diese echten Begegnungen, die uns die Blasmusik schenkt und zu denen wir Sorge tragen sollten», sagte Ruedi Berger, Präsident des Solothurner Blasmusikverbandes. OK-Präsident Pius Müller zeigte sich am Sonntagabend «überaus zufrieden» mit der Veranstaltung.
Mit Musik könne man wortlos viele Gefühle ausdrücken, sagte Daniel Konrad, Pfarrer der Christkatholiken Region Olten, im ökumenischen Gottesdienst Sonntagfrüh in der Raiffeisen Arena in Hägendorf. Der Mensch brauche eine Sprache für die Seele, nebst der Religion sei dies die Musik. Ein Musikfest sorge für ein Gemeinschaftserlebnis. «Und die Seele kriegt Nahrung», sagte Konrad.
Wer die Gesichter der Musizierenden an den Regionalmusiktagen in Hägendorf während dreier Tage sah, konnte nur zu einem Schluss kommen: Der Herr Pfarrer hat Recht!
Schon am Freitagnachmittag um fünf Uhr hatte ein gemeinsames Konzert der organisierenden Vereine Brass Band Kappel und Musikgesellschaft Hägendorf-Rickenbach mit ihren langjährigen Partnervereinen aus Deutschland, der Musikkapelle Hohenstaufen und dem Musikverein Lenzfried, den Anlass stimmungsvoll eröffnet. Am Dorfabend mit vielen tollen Darbietungen überbrachte Frau Landammann Brigit Wyss die Grüsse des Regierungsrates und erinnerte in ihrem geschichtlichen Rückblick daran, dass die Blasmusik ihren Ursprung in der Militärmusik habe. Sie gratulierte den Organisatoren: «Es ist alles andere als selbstverständlich, ein solches Fest auf die Beine zu stellen!»
Die Harmonie-Musikgesellschaft Fulenbach am Start zur Parademusik. Die Zuschauerränge sind dicht gefüllt. Foto zVg.
Das Highlight Parademusik
Am Samstagmorgen noch vor neun Uhr liefen die ersten Musizierenden von der Raiffeisen Arena Richtung Schulhaus Thalacker, wo während zweier Tage das Wettkonzert stattfand. Zur gleichen Zeit wurde an der Industriestrasse die Technik für die Parademusik am Nachmittag installiert, eines der Highlights der Veranstaltung. Die Vereine präsentierten sich auf einer 250 Meter langen Strecke und wurden von drei Experten bezüglich der Güte ihres Vortrags in musikalischer und militärischer Hinsicht bewertet. Hunderte Besucherinnen und Besucher säumten am Samstag und auch tags darauf die Strecke an der Industriestrasse West. Am Samstag obsiegte die Brass Band Matzendorf vor der MG Winznau und der MG Konkordia Aedermannsdorf; am Sonntag siegte die MG Konkordia Egerkingen vor den punktgleichen MV Herbetswil und BB Wisen.
Veterahnenehrung am Samstag in der Raiffeisen Arena. Bild zVg.
Wahnsinnsstimmung in der vollen Arena
Ein weiterer Höhepunkt eines jeden Regionalmusikfestes sind die Veteranenehrungen. Hier ehren die Jungen die Alten «für ihre Lebensleistung», wie Pius Müller am Festakt unterstrich. In der Tat stand schon beim Einmarsch der Fähnriche am Samstag fast die ganze Halle mit knapp tausend Menschen Kopf – respektive diese auf ihren Stühlen und Tischen! Christoph Egger, Präsident Blasmusikverband Thal-Gäu-Olten-Gösgen, sagte, vor noch nicht allzu langer Zeit wäre es undenkbar gewesen, dass Vereine aus Kappel und Hägendorf gemeinsame Sache für ein solches Fest gemacht hätten. Heute wisse man: «Der Mut hat sich gelohnt!»
Ruedi Berger, Präsident Solothurner Blasmusikverband, sprach von einer «einmaligen Stimmung», die am Fest herrsche. «Es sind diese echten Begegnungen, die uns die Blasmusik schenkt», sagte Berger. Es gelte, dazu Sorge zu tragen und sie zu geniessen. Als der Solothurner Marsch durch die Raiffeisen Arena tönte, bildete sich eine Polonaise, die länger und länger wurde. Begeisterungsstürme und minutenlanger Applaus abends um halb elf. Gänsehautstimmung pur!
So viele strahlende Gesichter, so viele Komplimente, die er und sein OK erhalten hätten. Gelebte Verbundenheit mit den deutschen Freunden bei Kaiserwetter. «Ja, wir sind sehr zufrieden», bilanzierte OK-Präsident Pius Müller am Sonntagabend. Er tat dies auch im Namen von rund 350 unentgeltlich arbeitenden Helferinnen und Helfern.
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