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Trump hat die andere Seite der Medaille vergessen, seine eigenen Exporte

  • Autorenbild: Admin
    Admin
  • 18. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 19. Apr.

Im Zollstreit mit China geht US-Präsident Donald Trump von einer Einigung aus. «Wir sind zuversichtlich, dass wir etwas mit China ausarbeiten werden», sagte der Republikaner bei einem Termin im Oval Office. Dies wird von verschiedenen Medien berichtet. Ob nur der Handelskrieg mit China gemeint ist, oder sein weltweit angerichteter Zollstreit, bleibt offen. Fakt ist: Der Schaden ist angerichtet. Viele Länder und Völker der Erde sind bitter enttäuscht. Mit seinen Zöllen auf Importe in die USA hat Trump die andere Seite der Medaille komplett vergessen. Er vergrault damit die Kundinnen und Kunden amerikanischer Produkte weltweit.

Diese Übersicht amerikanischer Marken, die teilweise auch in der Schweiz präsent sind, kursiert derzeit millionenfach auf Social Media.
Diese Übersicht amerikanischer Marken, die teilweise auch in der Schweiz präsent sind, kursiert derzeit millionenfach auf Social Media.

Wenn importierte Produkte wegen den Zöllen in den USA teurer werden, ist das eine Sache. Eine ganz andere aber ist, wenn amerikanische Produkte und Dienstleistungen im Ausland boykottiert oder viel weniger gekauft werden. Dann verliert die US-Wirtschaft nämlich doppelt. Und genau das scheint im Moment in Europa, vor allem auch in der Schweiz, in einem doch recht grossen Umfang zu geschehen. Untrügliche Vorboten sind die sinkenden Börsenkurse amerikanischer Unternehmen in den USA. Auf Social Media kursieren Grafiken mit den Logos amerikanischer Marken und Begleittexten wie "Boykott tut am meisten weh" oder "Es gibt für alles auch Alternativen".


Die Einbrüche der Tesla-Verkäufe in den ersten drei Monaten dieses Jahres in der Schweiz um satte 67 Prozent, sind nur ein Vorgeschmack, auf das, was sich da seit der Verhängung von Fantasiezöllen gegen die Schweiz noch zusammen braut. Tief verletzt, enttäuscht und beleidigt von den 31 Prozent Zoll, die Trump gegen die Schweiz verhängt hat, wenden sich derzeit sehr viele in diesem eigentlich sehr amerikanfreundlichen Land von amerikanischen Produkten ab. Bei den Reisen in die USA ist in den Medien bereits von Rückgängen bis zu 64 Prozent die Rede. In den nächsten Tagen und Wochen dürften haufenweise weitere Negativmeldungen von Verkaufsrückgängen bei amerikanischen Produkten dazu kommen. US-Produkte haben wegen Trump ein gewaltiges ein Imageproblem. Es herrscht ein riesiger Vertrauensverlust.


Natürlich ist die Schweiz ein kleiner Markt. Aber aus vielen anderen Ländern Europas tönt es ähnlich, wenn man den Medien Glauben schenken kann. Und das wiederum ergibt dann einen doch sehr grossen Gesamtmarkt und wird der US-Wirtschaft weh tun.


Trump hat nicht berücksichtigt, dass bei seinem Erstschlag auch ein Gegenschlag folgt, der niederschwellig passiert. Es sind nicht die Regierungen der betroffenen Länder, die ihm wehtun. Sie "küssen ihm den Hintern", wie er zu sagen pflegt. Sondern es sind Millionen von Kundinnen und Kunden amerikanischer Produkte und Dienstleistungen. Ohne viel zu diskutieren und zu reden boykottieren immer mehr davon in Europa, vor allem in der Schweiz, US-Produkte und Dienstleistungen, indem sie auf Alternativen wechseln. Das tut den Kundinnen und Kunden kaum weh, man muss auf fast gar nichts verzichten und ist meist sogar noch günstiger unterwegs.


Es scheint egal zu sein, was die offizielle Schweiz mit Trump letztlich aushandeln kann oder nicht, das Schweizer Volk ist ihm gegenüber vorsichtig geworden und wird während der Amtszeit von Trump die Abhängigkeit von US-Produkten und Dienstleistungen sowie Reisen in die USA spürbar reduzieren. Dieser Schaden ist kaum zu kitten. Am konsequentesten sind dabei wohl jene Eidgenossen, die anfänglich Sympathie für Trump hegten und nun bitter enttäuscht wurden. Vor allem auch jene aus dem politischen Umfeld von SVP und Mitte-Partei.


Der Umgang der Grossmacht mit den kleinsten Ländern sagt sehr viel über die Denkhaltung der Regierung Trump aus. Die Eidgenossenschaft achtet sehr darauf. Das hat sie in ihren Genen. Und was mit den Zöllen passiert ist, kann schliesslich jederzeit auch in anderen Bereichen wieder passieren. Deshalb gilt für viele: Vorsicht und Finger weg.

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