Ständeratswahl Aargau: Gabriela Suter (SP) verzichtet auf zweiten Wahlgang
Ständerat Thierry Burkart (FDP) schaffte am vergangenen Sonntag die Wiederwahl in den Ständerat im ersten Anlauf. In einen zweiten Wahlgang müssen Nationalrat Benjamin Giezendanner (SVP) und alle sieben kandidierenden Frauen. Überraschend nimmt sich nun die Drittplatzierte Gabriela Suter (SP) aus dem Rennen.
Nationalrätin Gabriela Suter / Red.
Foto: gabriela-suter.ch
Gabriela Suter schreibt: "Gestern ist die politische Schweiz nach rechts gerutscht. Für mich ist klar: Der noch vakante Aargauer Ständeratssitz darf nicht auch noch von einem rechtskonservativen Vertreter besetzt werden. Der Abstand zwischen dem SVP-Kandidaten und seinen Verfolgerinnen ist sehr gross. Nur wenn sich die Mitte-Links-Parteien im zweiten Wahlgang auf eine einzige Ständeratskandidatur einigen und diese von allen voll unterstützt wird, kann verhindert werden, dass der zweite Aargauer Ständeratssitz an die SVP geht."
Und weiter: "Nach genauer Analyse und nüchterner Betrachtung der Wahlresultate, Gesprächen mit meiner Partei sowie anderen Mitte-Links-Parteien habe ich mich entschieden, zum zweiten Wahlgang nicht mehr anzutreten. Mit meinem Entscheid mache ich den Weg frei für eine gemeinsame Lösung der Mitte-Links-Parteien. Ich bin mir bewusst, dass ich mit meinem pragmatischen Entscheid auch Wählerinnen und Wähler enttäusche. Aber manchmal muss man für ein übergeordnetes politisches Ziel auch zurückstehen können."
Der Rückzug von Gabriela Suter stärkt nun die Kandidatur von Marianne Binder-Keller (die Mitte) im zweiten Wahlgang. Das Unterfangen ist nicht ganz chancenlos. Denn die linken Stimmen werden wahrscheinlich eher an Marianne Binder-Keller gehen, denn an Benjamin Giezendanner. Ob die Freisinnigen noch in grosser Zahl am zweiten Wahlgang teilnehmen, wenn ihr Zugpferd Thierry Burkart bereits "am Trockenen" ist, bleibt abzuwarten. Und wenn diese an der Wahl teilnehmen ist unsicher, ob die Freisinnigen ihre Stimme letztlich wirklich der SVP geben. Auch die SVP selber muss im zweiten Wahlgang alle Register ziehen, um ihre Wählerinnen und Wähler wiederum in so grosser Zahl an die Urnen zu bringen, wie dies am Sonntag passiert ist. Sonst könnte es für Giezendanner am Schluss doch noch eng werden.
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