Solothurner Gemeinden: Mehrheitlich gute Abschlüsse, starke Eigenkapitaldecke
Sondereffekte beeinflussen die Jahresrechnungen 2021 der Solothurner Gemeinden: Auch ohne diese Effekte hätte eine deutliche Mehrzahl der Gemeinden positiv abgeschlossen.
Schwarzbubenland. Foto: soaktuell.ch
Die Abschlüsse des Jahres 2021 sind geprägt von zwei Sondereffekten der Rechnungslegung, welche bei den Einwohnergemeinden seit 2016 gilt. Im letzten Jahr mussten alle Finanzliegenschaften der Gemeinden hinsichtlich Wertsteigerung aktualisiert, das heisst folgebewertet werden. Zweitens erfolgte im Jahr 2021 die Auflösung der ersten Tranche aus der Neubewertungsreserve. Diese beiden Effekte stärken die Eigenkapitalbasis der Gemeinden deutlich. 94 von 107 Einwohnergemeinden (88 Prozent) erzielten zudem einen Ertragsüberschuss. Ohne die Sondereffekte hätten 67 Gemeinden positiv abgeschlossen, 40 Gemeinden hätten ein negatives Gesamtergebnis ausweisen müssen.
Der Ergebnisübertrag ins Eigenkapital stärkt den Bilanzüberschuss, welcher sich insgesamt auf rund 649 Mio. Franken per Ende 2021 (Vorjahr: 577 Mio. Franken) beläuft. Die Bilanzen der Solothurner Gemeinden zeigen somit weiterhin ein robustes Bild, keine Gemeinde weist einen Bilanzfehlbetrag aus. Der Eigenkapitalanteil liegt bei einer Bilanzsumme von 2,4 Mrd. Franken bei 55 Prozent, das Eigenkapital hat gegenüber dem Vorjahr um rund 77 Mio. Franken zugenommen. Das durchschnittliche Nettovermögen der Gemeinden beläuft sich im Jahr 2021 auf 420 Franken (2020: 346 Franken) pro Einwohner und Einwohnerin.
Leichter Anstieg der Nettoinvestitionen
Die Solothurner Einwohnergemeinden wiesen im Abschlussjahr 2021 rund 141 Mio. Franken Investitionen aus. Dies sind rund 5 Mio. Franken mehr als im Vorjahr. Die drei Städte Olten, Solothurn und Grenchen haben dabei einen Anteil von 27 Prozent (38 Mio. Franken) zu verbuchen. 19 urbane Gemeinden – sogenannte Agglomerationsgemeinden – weisen zusammen 37 Mio. Franken aus, 38 Gemeinden im ländlichen Raum dagegen einem Anteil von 13 Prozent oder total 19 Mio. Franken. Pro Einwohner und Einwohnerin betragen die durchschnittlichen Nettoinvestitionen 501 Franken (Vorjahr 487 Franken).
Bei vier von fünf ausgewiesenen Finanzkennzahlen erreichen eine Mehrheit der Gemeinden gute Werte: Die Selbstfinanzierung von 161 Mio. Franken hat gegenüber dem Vorjahr um 32 Mio. Franken zugenommen. Der Selbstfinanzierungsgrad überschreitet im Jahr 2021 mit 113,8 Prozent die Marke von über 100 Prozent deutlich. Schulden konnten so abgebaut werden.
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