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Positive Überraschung: Güterverkehr auf der Schiene 2021 um 6,2 Prozent gestiegen

Die Transportleistungen im Güterverkehr sind 2021 auf der Strasse um 2,7% und auf der Schiene um satte 6,2% angestiegen, woraus sich zusammengenommen ein Transportwachstum von 4,0% ergab. Die Zahl der von schweren Strassengüterfahrzeugen zurückgelegten Kilometern war so hoch wie nie in den letzten 20 Jahren. Auch der Containertransport mit Rheinschiffen und per Bahn erzielte 2021 Rekordwerte. Dies geht aus der Gütertransportstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Schienengüterverkehr hat alle überrascht

2021 betrugen die Transportleistungen auf dem schweizerischen Strassen- und Schienennetz insgesamt 27,8 Milliarden Tonnenkilometer, wobei ein Tonnenkilometer der Beförderung einer Tonne über einen Kilometer entspricht. Gegenüber dem Vorjahr nahm das Total der Transportleistungen damit um 4,0% zu. Der Güterverkehr per Bahn legte dabei stärker zu (+6,2%) als jener auf der Strasse (+2,7%). Auch im Vergleich zu 2019, dem Jahr vor dem eigentlichen Beginn der Covid-19-Pandemie, steigerten beide Verkehrsträger ihre Transportleistungen (Schiene: +3,0%, Strasse: +1,7%).


Neuer Rekord bei den Fahrleistungen

Mit schweren Strassengüterfahrzeugen (mehr als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht) wurden 2021 in der Schweiz 2273 Millionen Kilometer zurückgelegt. Dies ist ein neuer Höchststand seit der Einführung der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) im Jahr 2001.


Von der Gesamtfahrleistung der schweren Fahrzeuge gingen 2021 rund 1776 Millionen Kilometer (78%) auf das Konto von inländischen und 497 Millionen (22%) auf das von ausländischen Fahrzeugen. Die inländischen Fahrzeuge registrierten damit ebenfalls einen neuen Rekordwert, wogegen bei den ausländischen Fahrzeugen auch schon grössere Fahrleistungen verzeichnet worden sind (ihr Wert schwankt seit 2001 zwischen 470 und 509 Millionen Kilometern).


Zu den Fahrleistungen der schweren Fahrzeuge kamen 2021 rund 4947 Millionen Kilometer von leichten inländischen Güterfahrzeugen hinzu (maximal 3,5 Tonnen Gesamtgewicht; vor allem Lieferwagen). Parallel zum kontinuierlich wachsenden Bestand dieser Fahrzeuge nehmen auch deren Fahrleistungen stetig zu und lagen 2021 rund 67% höher als im Jahr 2000.


Weniger Schadstoffausstoss dank technischem Fortschritt

Schwere Güterfahrzeuge werden in Abhängigkeit ihres Schadstoffausstosses in die Emissionsklassen (Euro-Klassen) 1 bis 6 eingeteilt, wobei die Euro-Klasse 6 die strengsten Grenzwerte aufweist. Der technische Fortschritt und die fortlaufende Erneuerung des Fahrzeugparks führen dazu, dass immer mehr saubere Fahrzeuge auf den Schweizer Strassen verkehren. Diese Entwicklung wird auch durch das politische Instrument der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) gefördert, indem für emissionsarme Fahrzeuge tiefere Abgabesätze gelten.


Der Anteil der Euro-6-Fahrzeuge an den Fahrleistungen der schweren inländischen Güterfahrzeuge lag 2021 bei 80%. Die Euro-5-Fahrzeuge hatten 2013 ihren Höhepunkt erreicht, seither sinkt ihr Anteil zugunsten der Euro-6-Fahrzeuge und lag 2021 noch bei 17%. Der Fahrleistungsanteil der älteren Euro-Klassen (1 bis 4) ist zwischen 2010 und 2021 von 50% auf 3% zurückgegangen.


Kombinierter Güterverkehr weiter im Aufwind

Am kombinierten Güterverkehr (KV) sind verschiedene Verkehrsträger (Strasse, Schiene, Wasser) beteiligt, wobei nicht das eigentliche Transportgut umgeladen wird, sondern die Transportbehälter (z.B. Container). Dabei gilt das Prinzip, dass der überwiegende Teil der zurückgelegten Strecke mit der Eisenbahn oder mit dem Schiff bewältigt (Hauptlauf) und der Vor- und Nachlauf auf der Strasse so kurz wie möglich gehalten wird.

2021 wurden in den schweizerischen Rheinhäfen in Basel 79 214 Container umgeschlagen: 32 386 20-Fuss-Container und 46 828 40-Fuss-Container. Umgerechnet in die internationale Standard-Messgrösse der TEU (Twenty-foot Equivalent Units) ergibt dies ein Rekord-Umschlagsvolumen von 126 042 Einheiten, 10,5% mehr als im Vorjahr. Besonders bemerkenswert ist dieser Spitzenwert angesichts der Tatsache, dass die Rheinschiffe 2021 sowohl im Sommer (wegen Hochwassers) wie auch im Spätherbst (wegen Niedrigwassers) nur eingeschränkt verkehren konnten. Zudem waren die weltweiten Lieferketten weiterhin beeinträchtigt: einerseits infolge der Covid-19-Pandemie und andererseits wegen des Containerschiffs «Ever Given», das im März 2021 während sechs Tagen den Suezkanal blockierte.


Auch im kombinierten Güterverkehr auf der Schiene war 2021 ein Rekordjahr: Es wurden insgesamt 1,37 Millionen Container, Wechselbehälter und Sattelauflieger mit der Bahn befördert und damit 9,7% mehr als 2020. Der Transport von ganzen Lastwagen und Sattelzügen – die sogenannte «rollende Landstrasse Rola» – hat gegenüber dem Vorjahr sogar um 20,4% zugenommen. Dennoch konnte in diesem Segment der Rückgang des Jahres 2020, als der Betrieb der rollenden Landstrasse aufgrund der Covid-19-Pandemie stark eingeschränkt gewesen war, noch nicht wieder wettgemacht werden (2019: 86 000 transportierte Fahrzeuge; 2020: 54 000; 2021: 65 000).

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