top of page
TWINT_Individueller-Betrag_DE.png
Suche

Haben die meisten in zehn Jahren gar kein Auto mehr?

Mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung will laut einer neuen repräsentativen Umfrage in Zukunft auf ein eigenes Auto verzichten. Dies berichtet das «St.Galler Tagblatt». Dieser Wandel läuft bereits und ist auch schon spürbar. Die Neuwagenverkäufe sowie Immatrikulationen sind rückläufig. Der ÖV boomt. Die Auto-Branche ist entsprechend nervös.


Symbolbild von Uschi Dreiucker / pixelio.de


1017 Menschen in der Schweiz wurden zum Thema Privatauto aktuell und in der Zukunft befragt. Laut der Studie «Mobility of the Future» werden künftig deutlich weniger Personen ein Privatauto haben. Davon würde Unternehmen im Bereich der gemeinschaftlichen Mobilität profitieren.


2021 besass noch mehr als die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer einen eigenen Personenwagen. Das war so hoch wie nie zuvor. Obwohl der öffentliche Verkehr stetig ausgebaut wurde, stieg der sogenannte Motorisierungsgrad immer weiter. Doch damit ist Schluss. Seit einiger Zeit ist der Neuwagenverkauf in der Schweiz rückläufig, während etwa die mit der SBB zurückgelegten Personenkilometer seit 2023 ständig und stärker wachsen, als die Bevölkerung - sprich: Es ist erstmals eine Rückverlagerung der Mobilität von der Strasse auf die Schiene statt messbar.


Nun bestätigt auch eine repräsentative Studie den Trend

Die repräsentative Umfrage der Wirtschaftsprüfer von Deloitte bei 1017 Menschen, die in der Schweiz wohnen, kommt gemäss «St.Galler Tagblatt» deshalb erstmals zu einem nicht ganz überraschenden Schluss. Gemäss der Studie komme es in der Schweiz in den kommenden Jahren zu einer regelrechten Revolution im Bereich Privatautos. Die Umfrage decke verschiedene Einkommens-, Alters-, Geschlechts- und Regionalgruppen ab und ist glaubwürdig. Falls sich die Resultate der Studie im laufenden und im nächsten Jahr auch mit weiteren Zahlen untermauern lässt, dann dürfte eine grosse Veränderung im Gange sein.


Heute haben noch 80 Prozent der Personen ein Auto im Haushalt. Die Resultate deuten darauf hin, dass sich dieser Wert in den kommenden zehn Jahren halbieren wird. Damit würde die absolute Anzahl an Privatautos trotz Bevölkerungswachstum abnehmen.


Hohe Preise für E-Autos und generelle Kosten beschleunigen Entwicklung

Derzeit bringen die Autohersteller E-Autos auf den Markt wie wild. Aber deren Preise sind viel zu hoch, weil die Autobauer versuchen, ihre Kosten für Forschung, Entwicklung und Marketing auf die Erstkäufer abzuwälzen. Zudem besteht nach wie vor eine grosse Skepsis gegenüber gebrauchten E-Autos, wegen dem Zustand der Batterien und der Reichweite. Und die generelle Kostenentwicklung bei Lebensmittelpreisen, Strom, Mieten, Hypotheken, Versicherungen und Kosten für Ferien oder Reisen hemmen den Autokauf zusätzlich. In Summe überlegen sich Schweizerinnen und Schweizer den Autokauf ganz grundsätzlich, weshalb viele zum Schluss kommen, dass es heute ohne eigenen Privatwagen auch geht.


Gemeinschaftliche Mobilität profitiert

Carsharing-Dienste, Online-Taxivermittler und Auto-Verleihe würden davon profitieren. Bereits 30 Prozent der Befragten im Alter von 18 bis 34 Jahren hätten schon eine Mitgliedschaft bei einem Anbieter. Gemäss deren Angaben würden sie diesen auch überdurchschnittlich oft benutzen.

Die Autoren der Studie «Mobility of the Future» schreiben dazu: «Das deutet auf einen raschen Generationenwechsel in der Mobilitätsnutzung hin.»


Auch die Kombination von verschiedenen Transportmitteln werde immer prominenter. Die Leute fahren beispielsweise mit dem Velo oder e-Scooter zum Bahnhof und steigen dort in den Zug. Aktuell kombinieren 55 Prozent der Befragten mindestens einmal im Monat Transportmittel. Bei nahezu 50 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie ist das Privatauto nicht mehr das bevorzugte Transportmittel. Stattdessen bevorzugen 35 Prozent der Personen in der Umfrage den öffentlichen Verkehr. Einen so hohen Wert gab es beim ÖV noch nie. Auf Platz drei kommt das Velo und anschliessend überraschenderweise der E-Scooter.

0 Kommentare
bottom of page