Endloses Blabla in Sprachnachrichten verpönt
Je kürzer eine Sprachnachricht ist, desto lieber wird sie gehört. Das ergibt eine Befragung des Digitalverbandes BITKOM, deren Ergebnisse soeben veröffentlicht worden sind. Im Schnitt werden diese Nachrichten bis 1,5 Minuten gerne gehört, bei 45 Prozent ist es maximal eine Minute. An der Telefon-Umfrage nahmen von Januar bis März über 1.005 Personen über 16 Jahren teil, davon 773 Smartphone-Nutzer aus ganz Deutschland.
pte.
Symbolbild von bruce mars / unsplash.com
Ältere schneller genervt
Ein Grund für die gewünschte Kürze: Je länger die Nachricht, desto mehr muss man sich merken. 35 Prozent geben an, es würde ihnen manchmal schwerfallen, sich an alle Informationen einer Sprachnachricht zu erinnern. Insgesamt sind 75 Prozent sind von langen Sprachnachrichten genervt. Die Jüngeren haben hier ein dickeres Fell: Unter den 16- bis 29-Jährigen stören sich nur 63 Prozent an langen Aufnahmen. Insgesamt hören 21 Prozent generell ungern Sprachnachrichten.
30 Prozent wünschen sich Zusammenfassungen von Sprachnachrichten durch KI. "Sich Sprachnachrichten in Text umwandeln zu lassen, ist heute schon möglich. Der nächste Schritt werden kurze KI-generierte Zusammenfassungen der Sprachnachrichten sein, die nur die wesentlichen Inhalte auflisten – ähnlich wie es zum Beispiel für Online-Meetings auf der Arbeit schon die Möglichkeit gibt, sich per KI ein Protokoll erstellen zu lassen", erläutert Sebastian Klöß, Bereichsleiter Consumer Technology, AR/VR & Metaverse bei der BITKOM.
Jüngere versenden mehr
Während insgesamt 41 Prozent der Smartphone-Nutzer gerne Sprachnachrichten verschicken, sind es bei 16- und bis 29 Jährigen 53 Prozent und unter 30- bis 49-Jährigen 46 Prozent. Bei den Älteren liegen die Werte weit niedriger: 50- bis 64-Jährige tun das nur zu 35 Prozent und diejenigen ab 65 Jahren zu 28 Prozent. Männer sind mit 44 Prozent zudem aktivere Versender als Frauen (38 Prozent) - und freuen sich mit 61 Prozent auch mehr über den Erhalt einer Sprachnachricht als das weibliche Geschlecht (51 Prozent).
Insgesamt bevorzugen die meisten Schrift statt Sprache: 61 Prozent erklären, dass sie lieber Text- als Sprachnachrichten bekommen. 44 Prozent antworten auf Sprachnachrichten meist später als auf Getextetes. "Was früher nur als Anrufbeantworter bekannt war, hat sich heute zum festen Feature von Messenger-Diensten entwickelt. Ob zu viel zum Tippen oder keine Zeit für ein gemeinsames Telefonat: Die Stimme, an der sich Emotionen in der Regel besser ablesen lassen als an reinen Textnachrichten, macht die Kommunikation persönlicher - auch in hektischen Zeiten", schließt Klöß.
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