Das Licht im Fenster: Ein Weihnachtswunder aus der Nachbarschaft.
- Redaktion soaktuell.ch

- vor 12 Minuten
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Hier ist eine herzliche Weihnachtsgeschichte, exklusiv für die Leserinnen und Leser von soaktuell.ch geschrieben. Wir wünschen ein besinnliches Weihnachtsfest.
Redaktion soaktuell.ch

Es war der 24. Dezember, und über dem Kanton Solothurn lag eine feine, glitzernde Reifschicht. Die Bise sorgte für eiskaltes Wetter. Die Leute verkrochen sich in ihren warmen Stuben. In einer kleinen Gasse hinter dem Solothurner Zeitglockenturm herrschte hektische Betriebsamkeit – zumindest im Kopf von Lukas.
Lukas war gerade erst zugezogen. Seine Wohnung war noch halb voll mit Umzugskartons, und der Duft von frischer Farbe mischte sich mit der kalten Winterluft. „Toll gemacht“, murmelte er ironisch vor sich hin. „Weihnachten ganz allein im Karton-Dschungel.“ Sein Plan war eigentlich, den Abend mit einer Tiefkühlpizza und einem Film zu verbringen, um dem Trubel zu entfliehen.
Doch dann geschah etwas Unerwartetes. Ein leises, rhythmisches Klopfen hallte durch den Flur. Als Lukas die Tür öffnete, stand dort Frau Ammann, seine achtzigjährige Nachbarin, die er bisher nur vom flüchtigen Grüssen im Treppenhaus kannte. Sie balancierte einen Teller mit dampfenden Mailänderli und Zimtsternen.
„Ich habe zu viel gebacken“, sagte sie mit einem verschmitzten Lächeln. „Und ich dachte mir, ein junger Mann wie Sie braucht am Heiligabend Nervennahrung für diese Pappschachteln.“
Lukas war sprachlos. Er bat sie herein, räumte zwei Kisten frei, die nun als Behelfstisch dienten, und kochte einen Kaffee. Was als kurzer Austausch geplant war, wurde zu einer Reise durch die Zeit. Frau Ammann erzählte von den Wintern ihrer Kindheit, vom Schlitteln am Weissenstein und wie man früher in Solothurn das Fest feierte. Lukas wiederum erzählte von seinen Träumen und seinem neuen Job.
Plötzlich bemerkte Lukas, dass auch andere Nachbarn im Flur unterwegs waren. Die Stimmung war ansteckend. Er öffnete seine Tür weit, stellte eine Kerze ins Fenster und hängte spontan eine Lichterkette an einen der Umzugskartons. Es dauerte nicht lange, bis auch das Ehepaar aus dem dritten Stock mit einer Thermoskanne Glühwein vorbeischaute.
In dieser Nacht wurden aus Fremden Nachbarn und aus einer leeren Wohnung ein Zuhause. Es gab keine grossen Geschenke, kein Fünf-Gänge-Menü und keinen perfekt geschmückten Baum. Aber da war dieses Licht im Fenster – und eine Wärme, die kein Heizkörper der Welt erzeugen kann.
Als Lukas später am Abend die Website von soaktuell.ch aufrief, um die letzten Nachrichten des Tages zu lesen, tippte er eine kurze Nachricht in die Kommentarspalte: „Frohe Weihnachten an alle! Manchmal liegt das grösste Geschenk direkt hinter der nächsten Tür.“
Ein kleiner Weihnachtsgruss
Wir hoffen, diese kleine Geschichte hat Ihnen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Das Team von soaktuell.ch wünscht Ihnen besinnliche Stunden, leuchtende Augen und eine wunderbare Zeit mit Ihren Liebsten.




Frohe Weihnachten an alle! Manchmal liegt das grösste Geschenk direkt hinter der nächsten Tür.