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Barrieren in den Köpfen!

Replik auf den Leserbrief von Erich Bächler im Stadtanzeiger vom 04.02.2021. Die Industrialisierung und der Ausbau der SBB-Werkplatzes machte das Säliquartier bis in die 80er Jahre zum «Arbeiterquartier» von Olten. Davon zeugen die vielen SBB-Genossenschaftswohnungen oder die SBB liess für das höhere Kader Reihenhäuser bauen, aber meistens ohne Parkplatz. Denn die Angestellten brauchten ja nur das Fahrrad um an den Arbeitsplatz zu fahren!


Nun, in den letzten paar Jahren findet ein Generationenwechsel statt. Herr Bächler wohnt erst seit fünf Jahren in diesem Quartier, an der Bergstrasse. Er kennt nicht einmal die Quartiergeschichte. Aber der Umfahrungsverkehr stört ihn, auch wenn er nur am Rande wohnt und selber Auto fährt. Aber er fühlt sich herablassend berechtigt, die anderen Quartierbewohner mit «Barrieren in den Köpfen» zu bezeichnen. Ich fühle mich durch seine Äusserungen sehr betroffen, denn ich wohne seit 1982 in diesem Quartier.


Die Einwohner und auch die Mentalitäten ändern sich. Im ganzen Quartier wurden neue Wohnungen (Speiserstrasse, Höhenstrasse, etc.) gebaut und umgebaut. Die Bevölkerungszunahme ging in die Tausende. Der Verkehr hat sehr viel zugenommen. Ich erlebte den Wandel hautnah mit. Nun kommt einer mit seiner Lebenspartnerin daher und will mit grünen und linken Mitstreitern die anderen Leuten mit Verkehrsmassnahmen schikanieren. Dabei ist er selber ein Problem.


Diese Staatsakademiker und Sozialindustriellen erobern die Städte. Sie kaufen die ehemaligen Arbeiterhäuser und die Arbeiter verdrängen sie in die billigeren Mietwohnungen in den Randzonen. Sie brauchen aber nun das Auto um zur Arbeit zu fahren. Aber das stört natürlich Herr Bächler und Mitunterzeichner, denn die wollen ihre Ruhe haben.


Der pure Egoismus und die Rücksichtslosigkeit ist leider nicht nur bei einigen Autofahrer zu finden, sondern auch bei den neuen Mitbewohnern in diesem lebenswerten Säliquartier. Sie beschweren sich über den Umfahrungsverkehr, der grösstenteils hausgemacht ist, und verlangen Gegenmassnahmen. Zugleich bestellen sie alles Online und so fahren den ganzen Tag die vielen Paketlieferfahrzeuge und abends die Pizzakuriere in unzulässigen Geschwindigkeiten im ganzen Quartier herum. Der Kampf ist eröffnet.


Ich habe noch nicht «Honig im Kopf», aber ein Ziel, eine gemeinsame Strategie um das Säliquartier wieder lebenswerter und ruhiger zu machen. Nicht nur um linke Umlagerungsschikanen zu posaunen!


Rolf Sommer, Kantonsrat, Olten

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