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Warnungen vor Fast Food sind gar nicht so sinnvoll

Warnungen von Politikern vor dem Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel, Fast Food beispielsweise, können hohe soziale Kosten haben und die Gesundheit von Menschen schädigen, also genau das Gegenteil dessen bewirken, was als Ziel galt. Das ist die Botschaft von Alexandra Johnstone vom Rowett Institute of Nutrition and Health der University of Aberdeen und Eric Robinson von der University of Liverpool.


pte.

Symbolbild von Farhad Ibrahimzade / unsplash.com


Formelle Warnungen vor hochverarbeiteten Lebensmitteln im Vereinigten Königreich - wie sie in einigen anderen Ländern bereits ausgesprochen wurden - könnten demnach dazu führen, dass Menschen auf Alternativen umsteigen, die als nicht als hochverarbeitet gelten, aber weniger nahrhaft sind als das, was zuvor konsumiert wurde. "Wir halten es nicht für angebracht, Verbrauchern zu raten, alle hochverarbeiteten Lebensmittel zu meiden", so die Forscher - zumal es für Menschen mit geringem Einkommen zu einer finanziellen Belastung werden könnte. Sprich: Sie bezahlen mehr für vermeintlich gesundes Essen, essen tendenziell weniger davon (weil das Geld nicht reicht) und bekommen weniger Kalorien, die sie möglicherweise benötigen würden.


Die Professoren fordern deshalb eine Differenzierung und lehnen es ab, derartige Lebensmittel pauschal zu verdammen. Viele enthielten tatsächlich zu viel Fett, Zucker und Salz und seien deshalb gesundheitsschädlich. Doch es gebe andere, die vom Standpunkt der Gesunderhaltung durchaus akzeptabel seien. "Wir sollten sehr sorgfältig darüber nachdenken, welche Ratschläge der Öffentlichkeit gegeben werden, anstatt vereinfachte und möglicherweise irreführende Botschaften zu verbreiten, die Schlagzeilen machen", so Robinson.


Fakten müssen gefunden werden

"Wir müssen uns davor hüten, dass die Menschen in unserer Gesellschaft, die sich keine gesunde Ernährung leisten können, in eine noch schlechtere Lage geraten, während wir die Zusammenhänge zwischen einigen hochverarbeiteten Lebensmitteln und schlechter Gesundheit weiter untersuchen", sagt Johnstone. Als Ergebnis müssten eindeutige Fakten ermittelt werden, anhand derer sinnvolle Empfehlungen für und Warnungen vor bestimmten Lebensmitteln ausgesprochen werden können.


Die Food Standards Scotland, eine staatliche Behörde zur Überwachung von Lebensmitteln, warnte bereits davor, dass "die Konzentration auf hochverarbeitete Lebensmittel das Risiko birgt, von den wichtigsten Ernährungsthemen abzulenken, bei denen es solide Belege für Gesundheitsgefahren gibt, vor allem Lebensmittel mit hohem Fett-, Salz- und Zuckergehalt".

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