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Über 800'000 Schweizerinnen und Schweizer lebten Ende 2022 im Ausland

2022 überstieg die Zahl der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer erstmals die Marke von 800'000. Dies entspricht einem Anstieg von 1,5% gegenüber 2021. Über den Zeitraum 2002 bis 2022 hinweg nahm die Zahl der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer um 34% zu. Europa bleibt der bevorzugte Kontinent, auch wenn immer mehr Schweizerinnen und Schweizer sich in bestimmten Regionen Asiens niederlassen. Dies sind einige Ergebnisse der Auslandschweizerstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Leben und Arbeiten im Ausland. Hier ein Beispiel aus Spanien. Symbolbild von Melanie Andersen / unsplash.com


Per 31. Dezember 2022 waren mehr als 800'000 Schweizerinnen und Schweizer bei einer zuständigen Schweizer Vertretung im Ausland angemeldet, was gegenüber 2021 einer Zunahme um 1,5% entspricht. Dieser Anstieg ist identisch mit der Entwicklung des Vorjahrs. In den letzten 20 Jahren stieg die Zahl der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer kontinuierlich an, ausser im Jahr 2017.


Gegenüber 2021 nahm die Zahl der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer auf allen Kontinenten zu: in Asien (+2,1%), Europa (+1,9%), Ozeanien (+1,0%), Amerika (+0,7%) und Afrika (+0,4%). Diese Entwicklungen sind nur teilweise auf die Wanderungsbewegungen der Schweizerinnen und Schweizer zurückzuführen. Die Differenz zwischen der Anzahl Geburten und der Anzahl Todesfälle sowie die Einbürgerungen trugen ebenfalls dazu bei.


Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer leben hauptsächlich in Europa

Von den 800'000 Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern leben 510 900 in Europa (64%). In Frankreich ist die Zahl der Schweizer Staatsangehörigen am höchsten (206 400), gefolgt von Deutschland (98 100 Personen), Italien (51 200), dem Vereinigten Königreich (39 500) und Spanien (25 800). Alle diese Länder verzeichneten gegenüber 2021 ein Plus. Am stärksten fiel die Zunahme in Spanien (+2,8%), am schwächsten in Frankreich (+1,2%) aus. Demgegenüber weist Portugal eine geringe Anzahl von Schweizer Staatsangehörigen auf (6100), gehörte 2022 aber europaweit zu den Ländern mit der stärksten Zunahme (+12,9%).

Und die übrigen Kontinente?

2022 lebten 289 100 Schweizerinnen und Schweizer ausserhalb des europäischen Kontinents, namentlich in Amerika (23%), Asien (7%), Ozeanien (4%) und Afrika (2%). Ausserhalb von Europa finden sich die meisten Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer in den Vereinigten Staaten (82 700 Personen), Kanada (41 200), Australien (26 100) und Israel (22 800). In allen genannten Ländern stieg die Zahl der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer. Am stärksten war die Zunahme in Israel mit einem Plus von 3,5% gegenüber 2021.


Zunahme bei der ältesten Altersgruppe

21% der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer waren unter 18 Jahre alt, während sich der Anteil der 18- bis 64-Jährigen auf 56% und jener der Personen ab 65 Jahren auf 23% belief. Gegenüber 2021 sind die entsprechenden Bestände um +1,6%, +0,8% bzw. +3,4% gestiegen. Wie bereits im Vorjahr war die Zunahme in der ältesten Altersgruppe am stärksten.


Entwicklung zwischen 2002 und 2022

Mit Ausnahme von 2017 nahm die Zahl der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich zu. Zwischen 2002 und 2022 ist sie um 34% von 598 900 auf 800 000 gestiegen. Je nach Kontinent ist die Entwicklung unterschiedlich stark ausgeprägt, jedoch überall positiv. Am stärksten ist die Zunahme in Asien (+115%). Zwischen 2002 und 2022 hat sich die Zahl der Schweizerinnen und Schweizer dort von 25 400 auf 54 600 mehr als verdoppelt. Am wenigsten markant war die Entwicklung in Afrika (+7,3%).


Weltweit ist die Zahl der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer in allen Ländern Europas, Nordamerikas, Nordafrikas und Südostasiens gestiegen (+37%, +18%, +59% bzw. +132%). In Europa verzeichneten unter anderem Bosnien und Herzegowina, Serbien, Kroatien und die Türkei (Türkiye) den grössten Zuwachs. Die Vereinigten Staaten legten um 19% und Kanada um 17% zu. In Nordafrika wiesen Algerien und Marokko die stärksten Zunahmen auf in Südostasien waren es Kambodscha, Laos und Thailand.


In anderen Weltregionen ging die Zahl der Schweizerinnen und Schweizer zwischen 2002 und 2022 zurück. Im zentralen und im südlichen Afrika lag der Rückgang bei –24% bzw. –10%. In diesen beiden Regionen waren die meisten Länder vom Rückgang betroffen. Eine ähnliche Entwicklung ist in zahlreichen karibischen und südasiatischen Ländern zu beobachten. Auch dort ging die Zahl der ansässigen Schweizerinnen und Schweizer zurück.


Mehr Auswanderungen, weniger Einwanderungen

Der Wanderungssaldo der Schweizerinnen und Schweizer ist seit 1992 negativ, d.h. es wandern mehr Schweizer Staatsangehörige aus als ein. Gemäss den provisorischen Daten der Statistik der Bevölkerung und der Haushalte verliessen 2022 insgesamt 31 300 Personen die Schweiz und 21 900 kamen neu ins Land. Der Wanderungssaldo belief sich somit auf –9300 Personen (2021: –6600).

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