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Polizeiliche Kriminalstatistik 2021: Deutlich weniger Straftaten im Kanton Solothurn

Im Kanton Solothurn wurden 2021 insgesamt 17'493 Straftaten polizeilich erfasst, 967 (-5,2 %) weniger als im Vorjahr. Zurückgegangen sind insbesondere die Gewaltstraftaten und erneut die Zahl der Einbruchdiebstähle. Die Aufklärungsquote stieg leicht. Erfolge konnten auch in Zusammenhang mit Fahrraddiebstählen und gegen Drogenhandel erzielt werden. Zugenommen hat erneut die Zahl der Straftaten, die im digitalen Raum begangen wurden. Alle Daten finden sich im Jahresbericht Polizeiliche Kriminalstatistik (PDF-Datei).

Symbolbild von Christoph Droste / pixelio.de


Im Jahr 2021 wurden im Kanton Solothurn insgesamt 17'493 (2020: 18‘460) Straftaten polizeilich erfasst, 967 weniger als im Vorjahr (-5,2 %). Der grösste Teil davon entfällt auf Widerhandlungen gegen das Strafgesetzbuch StGB (14'521, -4 %). Wegen Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz wurden 1'499 Anzeigen erfasst (-16 %), gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz 437 (-8 %) und 1'036 (-8%) wegen Widerhandlungen gegen andere Bundesnebengesetze.


Bei den Straftaten gegen das Strafgesetzbuch setzt sich – nach einem Anstieg 2020 - der rückläufige Trend der letzten Jahre nun weiter fort; die Kriminalitätsbelastung der Solothurner Bevölkerung sank in fast allen Bezirken. Die Häufigkeitszahl lag im Jahr 2021 gesamthaft bei 52,3 (2020: 54,8) Delikten pro 1'000 Einwohner; vor 10 Jahren lag der Wert noch bei 77,2. Gleichzeitig konnte mit 43,7 % erneut eine vergleichsweise hohe Aufklärungsquote bei diesen Straftaten erzielt werden.


Gegenüber dem Vorjahr sind die Vermögensstraftaten mit 9'160 (2020: 9'341) Taten wieder rückläufig. 2021 wurden 726 (854) Einbruchdiebstähle registriert, was einer Abnahme um 15 % entspricht und den tiefsten Wert seit Messbeginn (1992) darstellt. Zunahmen mussten hingegen erneut bei den Diebstählen ab/aus Fahrzeugen (von 318 auf 508 Straftaten, +60 %) sowie bei den Elektrofahrraddiebstählen (von 276 auf 374 Straftaten, +36 %) registriert werden.


Die Zahl der erfassten Gewaltstraftaten nahm erneut ab (1'501, -11 %), ebenso – nach einer Zunahme im vergangenen Jahr – die Zahl Straftaten im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt (746, -8 %). Straftaten gegen die sexuelle Integrität wurden ebenfalls gesamthaft weniger registriert (-12 %), jedoch stellen die 309 Straftaten im Jahr 2021 immer noch den zweithöchsten Wert dar und Straftaten wie sexuelle Belästigung und Pornographie werden seit Jahren vermehrt registriert.


Unter den beschuldigten Personen im Bereich des StGB fällt auf, dass die Zahl der Minderjähren dort seit einigen Jahren zunimmt, 2021 waren es 370 (+11 %) Personen.


Internetkriminalität steigt weiter

Mit der PKS werden inzwischen der Anteil der Straftaten separat ausgewiesen, die über das Internet ausgeübt wurden (Cybermodus). Dies war im Berichtsjahr bei 906 (2020: 879) Delikten gegen das Strafgesetzbuch der Fall. Straftaten wie Betrug, Geldwäscherei und Pornografie wurden überwiegend im Cybermodus begangen, Tendenz steigend. «Diese und andere Delikte im digitalen Umfeld kommen in der Regel zu den klassischen Delikten bzw. zum herkömmlichen Tatvorgehen hinzu. Wir beobachten nur selten eine Verlagerung», erklärt Fabienne Holland, Chefin der Kriminalabteilung der Kantonspolizei Solothurn. «Weil Strafverfahren immer aufwändiger und Ermittlungen heute rasch sehr komplex werden, sind viele Mitarbeitende über Monate an einem Fall gebunden». Exemplarisch zeige sich dies etwa bei den Ermittlungen gegen eine siebenköpfige Bande mutmasslicher Fahrraddiebe in Olten, denen über 250 Diebstähle im Wert von über 600'000 Franken zur Last gelegt werden. Auch konnte die Kantonspolizei Solothurn bei der Bekämpfung des Drogenhandels 2021 Erfolge verbuchen und grosse Mengen Drogen sicherstellen.


Neuer Fahndungs- und Aktionsdienst

Solche Schwerpunkte seien sehr wichtig, wie Kommandant Thomas Zuber ausführte. «Wir wollen verhindern, dass sich im Kanton Solothurn kriminelle Strukturen festsetzen». Die organisierte Kriminalität werde von der Bevölkerung oft nicht direkt wahrgenommen, führe aber zu milieuartigen Strukturen und schweren Straftaten. «Bei der Bekämpfung wird uns bald der neu geschaffene Fahndungs- und Aktionsdienst der Kantonspolizei unterstützen». Dieser konnte nach der bewilligten Korpserhöhung im Berichtsjahr aufgebaut werden und startet in diesem Jahr.


Repression und Prävention

«Der Kanton Solothurn ist vergleichsweise sicherer geworden», ergänzte Regierungsrätin Susanne Schaffner an der Medienkonferenz. «Das ist eine gute Nachricht, aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen» Im Kanton setze man sowohl auf Repression, um Straftaten aufzuklären, als auch auf Prävention, um möglichst viele Straftaten zu verhindern. «Wir setzen dabei auf interdisziplinäre Ansätze, etwa im Bereich der Häuslichen Gewalt, wo wir Anfang Jahr eine neue Koordinationsstelle geschaffen haben».

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