Pünktlich um 16 Uhr schnitt Baudirektorin Marion Rauber, assistiert von Stadtpräsident Thomas Marbet, am 2. Dezember nach rund einjähriger Bauzeit das Band zum neuen Ländiweg in Olten durch. Wann genau dieser seinen Namen erhalten habe, lasse sich nicht rekonstruieren, betonte sie vor den Gästen und den ersten Passantinnen und Passanten auf der neuen Aarepromenade. Im Protokoll der Gemeinderatskommission vom 20. März 1972 sei jedenfalls von einer Baumfällaktion am Ländiweg die Rede gewesen; spätestens dann müsse er also so geheissen haben.
Stadtpräsident Thomas Marbet und Baudirektorin Marion Rauber eröffnen den neuen Ländiweg in Olten. (Bild zVg.)
Die Bezeichnung Ländiweg nehme offensichtlich Bezug auf die Schifflände, die sich früher am rechten Aareufer befunden habe. In Aufnahmen aus den 20er und 30er Jahren sei denn auch unterhalb der Aarebrücke ein flaches Uferstück zu erkennen, wo Schiffe angelandet werden konnten. Dieses flache Ufer habe sich vor dem Ausbau des Bahnhofquais weiter flussabwärts erstreckt – ein Restbestand des früheren «Hafens» oder Strandes von Olten.
Wie sich der Weg in der jüngeren Vergangenheit präsentiert habe, sei hingegen nicht rühmlich gewesen, betonte die Baudirektorin: eng und düster, in reisserischen Medienstorys gerne als hässliches Entlein oder Schandfleck bezeichnet. Heute dürfe man nun nach einer anspruchsvollen und aufwändigen Bauzeit eine attraktive, sieben statt wie bisher 2,7 Meter breite Fussverbindung vom Bahnhof zur Altstadt öffnen, eine Visitenkarte für das Aarestädtli, welche Besuchende und Heimkehrende hell und freundlich willkommen heisse. Sie spreche bewusst von einer Öffnung und noch nicht von einer Eröffnung, so die Stadträtin: Diese finde dann im kommenden Frühling statt, wenn das Wetter zu Festivitäten einlade. In der Zwischenzeit werde immerhin vorerst der Oltner Neujahrsapéro vom 2. Januar 2023 um 11 Uhr auf der neuen Oase am Wasser stattfinden.