Minus 22 Prozent: VW bricht Absatz weg - zu sehr auf E-Autos gesetzt?
Europas größter Autobauer Volkswagen http://vw.de hat im zurückliegenden Geschäftsmonat August 2021 nur 616.500 Fahrzeuge ausgeliefert, was binnen Jahresfrist gut ein Fünftel (22 Prozent) weniger ausmacht. Das Wolfsburger Management führt diese Entwicklung unter anderem auf den weiterhin international bestehenden Mangel an Halbleitern zurück.
pressetext.ch / Redaktion
Hauptabsatzmarkt China betroffen
Beobachter zeigen sich indes wenig überrascht. Der Produktions-Output von Volkswagen ging den zweiten Monat in Folge stark zurück, insbesondere im lukrativen Absatzmarkt China. Im wichtigsten Land für das Unternehmen gingen die Auslieferungen um ein Drittel zurück. Aber auch in Europa und Amerika konnte der Konzern im August deutlich weniger Fahrzeuge absetzen.
Die VW-Pkw-Marke Seat musste im zurückliegenden Monat ein Minus von 0,7 Prozent hinnehmen. Auch bei Skoda brachen die Absätze ein - hier jedoch um 34 Prozent. Das Minus der Premiummarke Porsche beläuft sich auf 18,5 Prozent, während es bei Audi 20 Prozent im Segment der Oberklassenfahrzeuge war. Kernmarke VW kommt auf ein Minus von einem Viertel. Positiv entwickelten sich die Lkw- und Bushersteller MAN sowie Scania. In Summe hat Volkswagen in diesem Jahr bislang 6,3 Mio. Fahrzeuge, ein Plus von 13 Prozent, hergestellt.
Zu viele Elektroautos produziert? Hinter vorgehaltener Hand wird in der Branche aber auch ein anderer möglicher Grund für die Absatzeinbrüche bei VW genannt. VW hat sehr früh auf die Karte E-Automobile gesetzt. Es wird sogar gemunkelt, dass die Weiterentwicklung und Innovationen bei Benzinern und Dieselantrieben bewusst vernachlässigt wird - zugunsten der E-Autos. Das Problem ist nur: Die Nachfrage nach Elektroautos wächst zwar, aber langsam. Sie ist nach wie vor gering. Es könnte also auch sein, dass der VW-Konzern Autos produziert, welche die Politik und Medien zwar toll finden, die Käufer aber nicht. Gut möglich, dass insbesondere die Vernachlässigung der Dieseltechnik ein grosser kommerzieller Fehler ist (auch aus ökologischen Gründen).
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