Black Friday 2025: Weniger Impulskäufe, mehr Planung und bewusster Konsum
- Redaktion soaktuell.ch
- vor 2 Stunden
- 3 Min. Lesezeit
In einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld, geprägt von sinkender Kaufkraft, bleibt der Black Friday ein fester Termin für Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten - jedoch mit einem zunehmend überlegten und strategischen Einkaufsverhalten. blackfriday.ch veröffentlicht die 9. Ausgabe seines Black Friday Observatoriums in der Schweiz.
blackfriday.ch / Redaktion soaktuell.ch

Der Black Friday in der Schweiz ist am Freitag, 28. November 2025. Viele Händler verlängern das Shopping-Event oft zur sogenannten "Black Week", die schon am Montag, 24. November 2025 beginnt, oder sogar zum "Black November" mit früheren und länger dauernden Aktionen. Das kommt vielen Kundinnen und Kunden sehr entgegen, die sich nicht unter Zeitdruck bringen wollen oder noch eine Nacht über eine Kaufentscheidung schlafen wollen.
Krankenkassen, Ferien, Versicherungen, Energie, Mobilität, Auto, Restaurants - alles wird in der Schweiz teurer. Schweizerinnen und Schweizer haben zunehmend ein Budget-Problem. Wie kann man als Normalbürger am meisten Geld sparen, ohne verzichten zu müssen? Indem man nicht mehr auf jede Aktion hereinfällt und alles, was man im Alltag braucht, dort einkauft, wo es dauerhaft am günstigsten ist. Das bestätigt unter dem Strich auch das 9. Black Friday Oberservatorium.
Bewusster einkaufen
Die Studie zeigt ein durchschnittliches Budget von nur noch CHF 266.86 für Black Friday, was einem Rückgang von 11 % gegenüber 2024 entspricht. Die Kauflust bleibt bestehen, doch die Ausgaben werden gezielter geplant. Über 20 % der Befragten wissen noch nicht, wie viel sie ausgeben werden - ein Zeichen für spätere oder stärker angebotsgetriebene Entscheidungen. Gegen 80% aber wissen, wie viel sie ausgeben wollen, was ein Zeichen dafür ist, dass sie bereits einige Produkte im Kopf haben, die nicht dringlich sind und nach denen sie gezielt am Black Friday Ausschau halten werden. "Die Konsumenten geben den Black Friday nicht auf - sie kaufen einfach strategischer", betont Jérôme Amoudruz, Gründer von blackfriday.ch.
Hightech zurück an der Spitze
Nach Jahren, in denen Mode dominierte, steht Hightech wieder ganz oben: Fast 80 % der Befragten planen Käufe in diesem Bereich - insbesondere Computer, Smartphones und Fernseher. Auch Tourismus und Mobilfunkabos legen leicht zu.
WhatsApp und KI prägen neue Trends
Der Omnichannel-Einkauf wird zur Norm: Konsumentinnen und Konsumenten wechseln flexibel zwischen Online und Laden. Besonders WhatsApp gewinnt an Bedeutung - 17 % informieren sich über diesen Kanal. Gleichzeitig setzt sich künstliche Intelligenz (KI) langsam durch: Rund 11 % nutzen sie zur Produktrecherche oder Preisvergleiche.
Ein reifer Black Friday
Fast zehn Jahre nach der ersten Ausgabe zeigt sich der Schweizer Black Friday reifer und nachhaltiger: weniger Impulskäufe, mehr Planung und bewusster Konsum. "Der Black Friday ist heute ein Symbol für vernünftiges Einkaufen - vergleichbar mit den Ausverkäufen", fasst Jérôme Amoudruz zusammen.
Impulskäufe gehen in der Schweiz zurück
Doch es ist nicht nur das Budget, welches das Kaufverhalten an Black Friday verändert. Es sind auch die Erfahrungen aus den Vorjahren. Leider wurde der Black Friday in der Schweiz in den letzten Jahren von verschiedenen Händlern dazu genutzt, ihre Lager zu leeren, also alte Modelle günstiger abzuverkaufen, während die neueren Modelle schon erhältlich wären. Doch die Kundinnen und Kunden suchen diese neueren Modelle zum günstigsten Preis und nicht die alten. Entsprechend fühlen sie sich dann enttäuscht. Das zerstört die Idee des Black Friday. Deshalb gehen die Impulskäufe in der Schweiz auch zurück. Der Sinn des Black Friday wäre es eigentlich, die neuesten Produkte an einem Tag im Jahr als echte Schnäppchen günstiger angeboten zu bekommen. Dann boomt der Black Friday wieder.
