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Absenkung der Jurarandseen: Aufgepasst, Aare wird über Wochen Hochwasser führen

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und die Vertreter der betroffenen Kantone Bern, Waadt, Freiburg, Neuenburg, Solothurn und Aargau haben am 16. Juli 2021 gemeinsam beschlossen, den Abfluss der Aare aus dem Bielersee weiter zu erhöhen. So sollen der Pegel von Bieler-, Neuenburger- und Murtensee sinken, womit Platz für allfällige weitere Niederschläge geschaffen wird.


BAFU

Die drei Seen am Jurasüdfuss: Bielersee, Neuenburgersee und Murtensee. Rot dargestellt sind die Hauptelemente der 1. Juragewässerkorrektion. Grafik: Kanton BE.


Der intensive Dauerregen und die zahlreichen Gewitter der letzten Tage führten zu kritisch hohen Wasserständen in Flüssen und Seen. Der Pegel des Bielersees hat in der letzten Nacht sein Maximum erreicht. Es lag wenige Zentimeter über der bisherigen Höchstmarke. Die Pegel des Neuenburger- und des Murtensees steigen noch an.


Erhöhung des Aareabflusses beim Regulierwehr Port

Das sommerliche Wetter kehrt zwar am Wochenende zurück. Es wird jedoch mehrere Wochen dauern, bis für die Jahreszeit normale Seepegel erreicht sind. Um dies zu beschleuni­gen, hat der Regulierdienst des Kantons Bern den Antrag gestellt, in den kommenden Tagen die Abflussmenge der Aare aus dem Bielersee beim Wehr Port weiter zu erhöhen. Das Regulierreglement für die II. Juragewässerkorrektion beschränkt die Abflussmenge aus dem Bielersee auf ein Maximum von 650m3 pro Sekunde. Nun einigten sich das BAFU, die Anrainerkantone Bern, Neuenburg, Waadt und Freiburg und die Unterliegerkantone Solothurn und Aargau auf eine temporäre Erhöhung der maximalen Abflussmenge beim Wehr Port auf 750m3 pro Sekunde. So sollen die Pegel des Bieler-, Neuenburger- und Murtensees möglichst rasch abgesenkt werden, um die Sicherheit der Anwohnerschaft zu erhöhen und Platz zu schaffen für weitere Niederschläge. Damit bleibt der Abfluss der Aare unterhalb des Bielersees in den kommenden Wochen sehr hoch. In der Nähe des Flussufers ist daher weiterhin Vorsicht geboten.


Zum Schutz der Unterliegerkantone wird der im Regulierreglement festgelegte maximale Aareabfluss bei Murgenthal (AG) von 850 m3 pro Sekunde berücksichtigt (sog. Murgenthaler-Bedingung).


Die betroffenen Kantone und das BAFU haben gemeinsam der Möglichkeit der Erhöhung des Abflusses der Aare zugestimmt. Sie wird schrittweise erfolgen und in Abhängigkeit weiterer Niederschläge und der Zuflussmengen in die Aare unterhalb des Bielersees angepasst. Das BAFU und die Kantone beobachten die Entwicklung genau.

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