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AutorenbildMartina Gloor

Aarau: "Corona-Demonstranten nerven nur noch"

Die Städte Aarau und Wettingen haben die für den 8. Mai 2021 geplanten Kundgebungen nicht bewilligt. Die Kantonspolizei Aargau wandte sich vorgängig bereits an die Kundgebungswilligen und die unbeteiligte Bevölkerung. Trotzdem kam es in und um Aarau heute zu Behinderungen. Die Passantinnen und Passanten waren genervt.

Symbolbild von Robin Backes / pixelio.de


4'000 bis 5'000 Teilnehmende haben die Rädelsführer angekündigt, magere 1500 sind gekommen, bestenfalls. Die Anti-Corona-Demo in Aarau war ein warmes Lüftchen. Passantinnen und Passanten äusserten sich gegenüber soaktuell.ch unisono genervt. "Was wollen die eigentlich?" "Haben die nichts besseres zu tun?" "Hoffentlich müssen die den Polizeieinsatz bezahlen", waren Zitate, die wir von soaktuell.ch mitgenommen haben.


Kein Wunder: Immer mehr Leute sind geimpft oder haben ihre Impftermine demnächst. Sie wollen abschliessen mit Corona. Die Ansteckungszahlen sind rückläufig. Die Home-Office-Pflicht wird wahrscheinlich Ende Mai fallen. Geimpfte können sogar wieder uneingeschränkt in Deutschland einkaufen. Die Schweiz kehrt mit grossen Schritten zur Normalität zurück. Fakt ist: Die Impfkampagne gibt erstmals seit einem Jahr das Tempo vor und nicht mehr das Virus. Die Zeiten ändern sich rasch. Während die Corona-Demonstranten vor zwei Monaten in der breiten Bevölkerung noch gewisse Sympathie genossen, wirken sie heute wie nervige Auslaufmodelle.


Lange mussten die Aarauerinnen und Aarauer auf Lädele oder Gartenbeizen verzichten. Da nerven die paar Maskenverweigerer und Polizeieinheiten natürlich gewaltig, welche die Leute am ersten schönen Frühlingstag in Aarau bei ihren Einkäufen oder Konsumationen in Gartenbeizen stören. Das ist verständlich.


Die Kantonspolizei Aargau wählte ein der Lageentwicklung angepasstes Vorgehen, wobei der Grundsatz der Verhältnismässigkeit stets beachtet werden musste. Gruppendynamiken und damit verbundene mögliche gewalttätige Ausschreitungen oder Sachbeschädigungen mussten verhindert werden. Aus diesem Grund hat die Kantonspolizei Aargau auf eine gewaltsame Auflösung der Gruppen verzichtet, auch wenn die Schutzmassnahmen durch die Kundgebungsteilnehmenden mehrheitlich nicht eingehalten wurden.


Bereits im Vorfeld hatte die Polizei dazu aufgerufen, der unbewilligten Kundgebung fernzubleiben. Wer trotzdem teilnahm, musste in Kauf nehmen, mit polizeilichen Massnahmen konfrontiert zu werden.


Bereits am Morgen konnten mittels Kontrollen an den Zufahrtsachsen nach Aarau etliche Kundgebungswillige von einer Teilnahme abgehalten werden. Hierbei wurden über 180 Wegweisungen ausgesprochen. Gemäss Einschätzung der Kantonspolizei nahmen lediglich 1500 Personen an der verbotenen Veranstaltung teil.


Während mehreren Stunden gelang es der Kantonspolizei Aargau zu verhindern, dass die Teilnehmenden versammelt in die Innenstadt eindringen konnten. Eine stationäre Kundgebung konnte bis zum Ende des Einsatzes nicht stattfinden. Zuschauerinnen und Zuschauer bekamen den Eindruck, die Teilnehmenden der verbotenen Demo seien völlig wirr und unkoordiniert durch die Stadt gezogen. Die Einsatzkräfte begleiteten die Kundgebungsteilnehmenden eng und zwangen diese immer wieder zu Richtungswechseln, um die Einschränkungen der Bevölkerung zu minimieren.


An verschiedenen Orten kam es zu Konfrontationen zwischen einzelnen Kundgebungsteilnehmenden und der Polizei. Dabei musste die Polizei Zwangsmittel einsetzen. Mehrere bekannte Rädelsführer konnten angehalten werden. Ein Polizist wurde durch einen Teilnehmer mittels Kopfstoss attackiert. Gegen diesen 56-jährigen Mann wurde im Anschluss die vorläufige Festnahme verfügt. Sechs weitere Personen wurden verzeigt. Weitere Ermittlungen gegen bekannte Rädelsführer wurden eingeleitet.


Gegen 17.30 Uhr löste sich die Veranstaltung auf. Was bleibt ist Kopfschütteln und die Hoffnung, dass nicht die Steuerzahlenden, sondern die Rädelsführer, die Zeche bezahlen müssen.

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