Stadt Aarau erhält von Mobiliar mobilen Hochwasserschutz
Die Stadt Aarau erhält von der Mobiliar ein mobiles Hochwasserschutz-System. Dieses ergänzt die bestehenden Mittel der Feuerwehr Aarau. Sie kann das System flexibel in der Region einsetzen, um damit gefährdete Gebäude und Infrastruktur zu schützen.
v.l.n.r. Philippe Genoud, Leiter Schaden Mobiliar, Stadträtin Silvia Dell’Aquila, Stadtpräsident Dr. Hanspeter Hilfiker, Generalagent der Mobiliar Aarau Daniel Probst und Feuerwehrkommandant David Bürge vor dem neuen Hochwasserschutz-Container. (Foto zVg.)
Die schweren Hochwasser in den Jahren 2007 und 2021 haben Schwachstellen in der Region Aarau aufgezeigt. Durch diverse Massnahmen der Stadt wurde das Hochwasserrisiko in der Folge laufend reduziert. Da kurze, aber heftige Niederschläge vermehrt auftreten, erreicht die Aare zeitweise trotzdem einen kritischen Pegel.
Jetzt erhält die Stadt Aarau von der Mobiliar Versicherungsgesellschaft ein zusätzliches Mittel gegen Hochwasser: Ein mobiles Hochwasserschutz-System. Dieses erlaubt der Feuerwehr, lokal und rasch zu unterstützen, wo ohne oder selbst mit baulichen Massnahmen kein ausreichender Hochwasserschutz besteht. Das System wurde den Behörden am 30. Mai 2023 auf dem Gelände des Pontonier-Fahrvereins in Aarau übergeben und von der Feuerwehr anhand einer Übung öffentlich demonstriert. «Das Mobildeich-System, das die Stadt Aarau von der Schweizerischen Mobiliar erhält, zeigt einerseits, wie eng verantwortungsvolle Unternehmen und die öffentliche Hand hierzulande zusammenarbeiten; und hilft uns andererseits, als Region noch besser auf mögliche Naturereignisse vorbereitet zu sein», sagt Dr. Hanspeter Hilfiker, Stadtpräsident von Aarau. «Die Feuerwehr Aarau bekommt mit dem Mobildeich ein neues und zuverlässiges Einsatzmittel, welches in enger Zusammenarbeit mit den Feuerwehren der umliegenden Gemeinden im Ernstfall zum Schutz unserer Stadt, der ganzen Region Aarau und ihrer Bevölkerung eingesetzt werden wird», erläutert Stadträtin Silvia Dell'Aquila, welche für die Ressorts Öffentliche Sicherheit, Öffentliche Anlagen und Entsorgung, zuständig ist.
400 Meter langes Hochwasserschutz-System
Das System besteht aus einem Container, welcher 400 Meter lange, orange Deichelemente und sämtliches zu deren Einsatz notwendige Zubehör enthält. Ein entsprechender Einsatz kann ortsunabhängig erfolgen. Die Deichelemente werden mit Wasser gefüllt und schützen gezielt vor Überschwemmungen durch Bäche, Flüsse und Seen. Das Besondere an dieser Containerlösung ist, dass sie sehr schnell und flexibel eingesetzt werden kann. «Gemeinsam stellen wir die Einsatzbereitschaft der Wassersperre 'Mobildeich' sicher. Dank einer professionellen Ausbildung und den noch zu erstellenden Einsatzdokumentationen, werden wir dieses Einsatzmittel erfolgreich aufstellen», sagt David Bürge, Feuerwehrkommandant von Aarau. Der Container ist ab sofort in Aarau stationiert, kann aber auch in der gesamten Region eingesetzt werden.
Mehrere Gemeinden erhalten Hochwasserschutz
«Mit unserem Engagement wollen wir präventiv Schäden mindern. Davon profitieren die Bevölkerung und die öffentliche Hand genauso wie die Versicherungen», sagt Daniel Probst, Generalagent der Mobiliar Aarau. Aarau ist eine von fünf Gemeinden, die in diesem Jahr ein mobiles Hochwasserschutz-System von der Mobiliar erhalten. Zehn weitere Systeme wurden in den letzten vier Jahren verschenkt und haben sich teilweise bereits im Sommer 2021 im Einsatz bestens bewährt. Die Orte sind nicht zufällig gewählt. Das Mobiliar Lab für Naturrisiken der Universität Bern hat die Schweizer Hochwasser-Brennpunkte mit hohem Schadenpotenzial identifiziert (vgl. Infobox). Einer davon ist die Stadt Aarau.
Das Schadenpotenzial erkennen
Das Mobiliar Lab für Naturrisiken an der Universität Bern entwickelte eine interaktive Karte, die aufzeigt, wie viele Gebäude, Personen oder Arbeitsplätze hochwassergefährdet sind. Die Karte geht weit über die Abbildung von Gefahrenkarten hinaus. Denn die Gefahr alleine sagt noch nichts über mögliche Schäden aus.
Das Mobiliar Lab für Naturrisiken ist eine gemeinsame Forschungsinitiative der Mobiliar und des Oeschger Zentrums der Universität Bern. Es erforscht Naturgefahren sowie deren Auswirkungen und arbeitet an der Nahtstelle von Wissenschaft und Praxis.
Prävention vor Naturgefahren
Seit 2006 hat die Mobiliar im Rahmen ihres Gesellschaftsengagements über 160 Projekte aus dem Überschussfonds der Genossenschaft zum Schutz vor Naturgefahren unterstützt. Und zwar als Anschub- oder Teilfinanzierung. In der Region zum Beispiel in Wynigen oder Oberburg.
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