SP Aargau kritisiert Buskonzept des Regierungsrats und fordert mehr Bahn
Das vorgeschlagene Buskonzept des Regierungsrats birgt viele Schwächen und ist schon von Beginn weg zum Scheitern verurteilt. Die SP Aargau ist überzeugt davon, dass nur ein Halbstundentakt mit der Bahn auch wirklich Entlastung bringt. Die SP fordert deshalb dringende Massnahmen und Mut zum Ausbau des Bahnbetriebs.
SP Kanton Aargau
Nachdem der Bund signalisiert hatte, dass er auf Grund der “schlechten” Auslastung auf dem Schienenast Laufenburg – Stein keine sofortige Aufnahme ins Bundesprogramm vorsehe, distanzierte sich der Regierungsrat ebenfalls davon. Dies obwohl der Regierung wiederholt erklärte, wie wichtig dieses Anliegen sei. Die Interventionen der Regierungen sind in der Folge ungenügend.
Der Bund seinerseits bewilligte 200 Millionen für drei grenzüberschreitende Bahnprojekte: a) Kostenbeteiligung Bahnverbindung Basel SBB – Flughafen Mülhausen b) Kostenbeteiligung Elektrifizierung Hochrheinbahn Basel – Waldshut c) Kostenbeteiligung Viertelstunden-Takt Lörrach – Wiesental!
«Es scheint, dass in der Schweiz nur für einen Halbstundentakt kein Geld vorhanden ist», meint Martin Brügger, Grossrat SP. Der Grosse Rat fällte einen klaren Entscheid für die Einführung des Halbstundentaktes. Die Motion Augustoni wurde mit einer klaren Mehrheit überwiesen. Sämtliche Gemeindeammänner beider Fricktaler Bezirke hatten in einem eindringlichen Schreiben an die Regierung und die Mitglieder des Grossen Rates ihren Willen zur Unterstützung dieser Motion eingefordert. Dieser Akt ist historisch. Der Regierungsrat macht aber zeitgleich keinen Hehl aus seiner Ablehnung.
«Wenn der Regierungsrat einen Busbetrieb auf dieser Strecke einführen will, zeigt er, wie wenig Ahnung er von der aktuellen und künftigen Verkehrssituation hat. Ein Busbetrieb könnte auf dieser Strecke niemals die zeitgerechten Anschlüsse in Stein auf die Bahn garantieren. Zu viele Kreise und Lichtsignale und der enorme Berufs- und Pendler:innenverkehr machen dies unmöglich”, sagt Colette Basler, Co-Fraktionspräsidentin der SP. “Ohne Attraktivitätssteigerung wird das Angebot nicht benutzt. Abgesehen davon hat ein Busangebot keinen ökologischen Mehrnutzen.”, erläutert sie weiter.
Das Sisslerfeld wird als Standortförderungsprojekt zelebriert. Der Kanton beteiligt sich mit beachtlichen Mitteln daran. Ohne gute ÖV-Anbindung darf dieses Projekt aber nicht realisiert werden. Hunderte, wenn nicht tausende neue Arbeitsplätze entstehen. Im Richtplan ist zudem auf der Höhe des Sisslerfeldes ein (neuer) Rheinübergang vorgesehen. Der Strassenverkehr wird die jetzige Strasseninfrastruktur kollabieren lassen. Sie ist bereits heute am Anschlag. Zeitgleich entsteht eine neue Mittelschule in Stein. Deren künftige Schüler:innen müssen bei der Planung berücksichtigt werden, wie auch die Pendler:innen, die sich täglich auf den Weg an ihre Arbeitsplätze in Pratteln, Muttenz und Basel machen – dies ohne Bus und/oder Auto.
Für die SP Aargau ist klar, dass nur ein Halbstundentakt mit der Bahn eine wirkliche Entlastung bringen kann. Die Zeit drängt, Verzögerungen können auf Grund der Vorlaufzeit bei Bahnprojekten nicht riskiert werden. Entwicklung und Erschliessung des Sisslerfeldes lassen nicht mehr lange auf sich warten. Dazu gehört die Bahn – mindestens im Halbstunden – Takt!
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