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Prostatakrebs: Achtung bei Diagnose "gutartig"

Der am niedrigsten gradige Prostatakrebs (GGG1), der bei der Biopsie als "gutartig" eingestuft wird, sollte überdacht werden. Laut Forschern unter der Leitung des Mass General Brigham leiden viele Patienten mit einer Biopsie von GGG1 tatsächlich an einem viel aggressiveren Krebs als die Biopsie es allein nahelegt.


pte.

Symbolbild von Europeana / unsplash.com


10.228 Patienten analysiert

Die Forscher haben die Daten von 10.228 Patienten einer deutschen Universität untersucht. Sie konnten nachweisen, dass tatsächlich mindestens acht Prozent der Patienten mit dieser Einstufung an einer aggressiveren Form von Prostatakrebs erkrankt waren. Zudem fand das Team heraus, dass viele der Patienten mit GGG1, die dem höchsten Risiko ausgesetzt sind, basierend auf hohen PSA-Werten identifiziert werden können.


Zusätzlich lieferten 50 Prozent oder mehr ihrer Biopsieproben positive Ergebnisse. Das Beibehalten der Klassifizierung als "Krebs" bei diesen Patienten mit einem hohen Risiko könnte ihren Behandlungsplan verbessern und das Sterberisiko minimieren. Laut Seniorautor Anthony D'Amico identifiziert diese Studie zwei Risikofaktoren, die helfen festzustellen, welche Patienten mit GGG1 über ein erhöhtes Risiko einer aggressiven Erkrankung und des Todes verfügen.


Modernste Screens angewendet

D'Amico hat mit Kollegen vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf kooperiert. Die Analyse umfasste Patienten mit GGG1-Prostatakrebs, bei denen eine radikale Prostatektomie, also die chirurgische Entfernung der Prostata, an diesem Krankenhaus durchgeführt worden war. Bei 9.249 dieser Patienten wurde die Diagnose, basierend auf einer transrektalen, ultraschallgesteuerten Prostatastanzbiopsie (TRUS) erstellt.


980 Patienten erhielten ihre Diagnose mittels eines moderneren Ansatzes, der TRUS mit einem MRT kombiniert und so die Krebserkrankung genauer erkennen soll. Die Aufnahme der Patienten begann im Februar 1992. Sie wurden bis November 2023 weiter begleitet. Von den 10.228 Patienten der Kohorte wurde bei 955 Patienten der 9.248 mittels TRUS diagnostizierten Patienten zum Zeitpunkt des Eingriffes eine ungünstige Pathologie festgestellt. Das entspricht 10,33 Prozent.


Kombinierter Ansatz vorteilhaft

Mit 77 der 980 mittels des kombinierten Ansatzes diagnostizierten Patienten lag der Prozentsatz bei 7,86 Prozent. Rund sechs Prozent der Männer mit GGG1 verfügten über einen PSA-Wert von 20 ng/ml oder mehr. Rund zwölf bis 14 Prozent dieser Patienten erhielten auf ihre systematischen Biopsien ein positives Ergebnis.


Patienten mit einem dieser Indikatoren hatten ein deutlich erhöhtes Risiko einer ungünstigen Pathologie, eines erhöhten Risikos eines frühen PSA-Versagens und ebenfalls ein erhöhtes Sterberisiko. Diese Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin "European Urology Oncology" veröffentlicht.

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