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Fulenbach: Gemeindeversammlung sagt wuchtig Ja zu 30er-Zone

04.12.2020 - An der Gemeindeversammlung in Fulenbach sagten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger ohne Gegenstimmen mit einigen Enthaltungen grossmehrheitlich Ja zu einer neuen 30er-Zone. Die soll sich ab Stampfistrasse über die Hubelstrasse, Breitenstrasse, Stöcklerstrasse, Sagiweg, Lindenweg, Lindenrain, Neumattstrasse, Eschenweg und Birkenweg erstrecken. Die Realisierung erfolgt zusammen mit einer Sanierung der Breitenstrasse, für welche der Souverän ebenfalls die nötigen Kredite bewilligte.


Keine Gegenstimmen und eine Petition mit rund 100 Unterschriften aus dem Gebiet Stampfistrasse, Hubelstrasse und Breitenstrasse sind Beweis genug, dass die Verkehrsberuhigung im besagten Gebiet eben doch als notwendig erachtet wird. Über 90 Prozent der erwachsenen Anwohnerinnen und Anwohner dieser drei Strassen haben die Petition, die in nur zwei Wochen zustande kam, unterzeichnet. Und dies durch alle Parteifarben hindurch.

Gebäude bis an die Strasse, Böschungsmauern, abschüssige Stellen und viele Einfahrten. An solchen Punkten sind 50 km/h einfach nicht zu verantworten. (Foto soaktuell.ch)


Bisher gilt auf den erwähnten Strassen Tempo 50. Dabei sind insbesondere die Stampfistrasse und die Breitenstrasse gespickt mit Einfahrten, Böschungsmauern und Häusern teilweise bis an die Strasse. Hinter jeder Ecke kann jederzeit ein Kind oder ein Senior auf die Strasse treten und dann knallt es bereits, weil keine Trottoirs vorhanden sind. Hinzu kommt, dass das Gebiet an mehreren Stellen stark abschüssig ist. Kurz: Tempo 50 ist heute dort zwar legal, aber aufgrund der Gegebenheiten völlig unangepasst und verantwortungslos. Stellte man Fahrerinnen und Fahrer, die offensichtlich rasant unterwegs waren, zur Rede, kam bisher prompt zur Antwort: "Hier gilt Tempo 50, dann fahre ich auch 50" (oder schneller). An den gesunden Menschenverstand oder die Eigenverantwortung zu appellieren, war in manchen Fällen einfach vergebens.


Wie an der Gemeindeversammlung richtig gesagt wurde, fährt die Mehrheit der Anwohnerinnen und Anwohner angepasst. Für jene wird die Umstellung auf Tempo 30 denn auch keine Veränderung zu heute darstellen. Alle anderen, die ein sehr hohes Risiko für schützenswerte Personen sind, wird man künftig herauspflücken können. Gemeindepräsident Thomas Blum versprach denn auch Geschwindigkeitskontrollen zur Durchsetzung von Tempo 30 in Fulenbach.


Langsam Fahren in Quartieren lohnt sich

Die "via sicura"-Regeln des Bundes sehen für Verkehrsüberschreitungen in 30er-Zonen folgende Massnahmen vor: Wer mit 36 km/h geblitzt wird, bezahlt bereits 120 Franken Busse, ab 41 km/h kostet es happige 250 Franken. Von 16 bis 20 km/h Überschreitung gibt es eine Verwarnung der Staatsanwaltschaft und 400 Franken Busse. Wer 21 km/h zu schnell fährt hat den Ausweis sicher weg und wer 40 km/h zu schnell fährt, geht ins Gefängnis - und zwar ohne grosse Diskussion vor Gericht. Und diese Tarife gelten auch nur bei erstmaligen Übertretungen. Im Wiederholungsfall sieht es mit "via sicura" sowieso düster aus.

Die blau markierte Schmiedengasse ist bereits verkehrsberuhigt und 30er-Zone. Neu hinzu kommen die gelb markierten Quartierstrassen, südlich der Hauptstrasse in Fulenbach (Bild: Gemeinde Fulenbach).


Tempo 30 wo es Sinn macht durchaus akzeptiert

Fulenbach ist ein gutes Beispiels dafür, dass Tempo 30, dort wo es wirklich Sinn macht, durchaus Akzeptanz findet, politisch, aber auch in der Bevölkerung. Dies vor allem dann, wenn die Verkehrssicherheit im Vordergrund steht. Als gutes Beispiel dient die Schmiedengasse, welche als Zubringerin zum Schulhaus Salzmatt seit einiger Zeit verkehrsberuhigt ist. Für die Verkehrssicherheit und als Massnahme gegen Schleichverkehr war dieser Ausbau ein echter Gewinn, ist der Gemeinderat Fulenbach überzeugt.


In der neuen 30er-Zone (auf Grafik gelb markiert) wird es hingegen keine seitlichen Beschränkungen der Fahrbahn geben (keine Pflanzenkübel auf der Strasse), sondern lediglich ein leichtes Vibrationskissen eingangs der Quartiere, welches die Autofahrer auf den Beginn der 30er-Zone aufmerksam macht. Zudem werden neue Verkehrsbeschilderungen aufgestellt und 30er-Markierungen bei den Kreuzungen innerhalb der Quartiere aufgebracht.

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