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Bezahlen mit Smartphones legt während Corona deutlich zu

Das kontaktlose Bezahlen nimmt massiv zu: 80 Prozent der Bevölkerung zahlen ohne PIN-Code-Eingabe mit Karte oder Smartphone. 2019 waren es erst knapp 60 Prozent. Besonders das Zahlen mit dem Smartphone hat massiv zugelegt. Fast 40 Prozent zahlen mindestens einmal wöchentlich mit dem Handy.

Bargeld dagegen verliert im zweiten Pandemie-Jahr der Corona-Krise weiter an Bedeutung. «Dem Smartphone als Portemonnaie gehört die Zukunft. Es dürfte in den nächsten Jahren das Bargeld, aber auch Kredit- und Debitkarten als Zahlungsmittel Nummer 1 ablösen, gerade bei kleineren Beträgen», sagt Comparis-Experte Michael Kuhn.


Rasch die Karte ans Zahlterminal gehalten oder das Smartphone gezückt: Bereits 80 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer nutzen im zweiten Corona-Jahr kontaktloses Bezahlen. Vor Corona waren es erst 60 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Onlinevergleichsdienstes Comparis.


Erhöhung der Kontaktlos-Limite als Treiber

Die Corona-Krise hat den entsprechenden Trend beschleunigt. Ein Grund für die häufigere Nutzung von kontaktlosem Bezahlen liegt in der Erhöhung der Limite von 40 auf 80 Franken im April 2020 durch die Schweizer Kartenherausgeber. «Wer den Komfort von kontaktlosem Bezahlen im Alltag erlebt, wird in der Regel nicht zum Bargeld zurückkehren. Eher im Gegenteil weniger Scheine im Portemonnaie mit sich tragen», sagt Comparis-Experte Michael Kuhn.


Deutliche Zunahme bei Mobile Payment

Besonders das Bezahlen mit mobilen Geräten wie Handy und Smartwatch erlebt einen regelrechten Boom. Zahlten vor der Pandemie gerade mal 13 Prozent mindestens einmal pro Woche mobil, so sind es jetzt schon fast 40 Prozent.


Bei den Debit- und Kreditkarten stagnierte die wöchentliche Nutzung (67 Prozent gegenüber 70 Prozent im Vorjahr).


Bei Kleinbeträgen ist Mobile Payment das bevorzugte Zahlungsmittel

Bei kleinen Beträgen bis 50 Franken wird Mobile Payment mit einer Nennung von 72 Prozent klar gegenüber anderen Zahlungsmitteln bevorzugt. Bei grösseren Beträgen zwischen 50 und 500 Franken dominieren Debit- und Kreditkarten. Bei höheren Beträgen gewinnen «Kauf auf Rechnung» und «Kauf auf Abzahlung» an Bedeutung. Das Bargeld ist in keiner Kategorie mehr führend.


Gefragt nach der Häufung der verwendeten Zahlungsmittel beim Online-Shopping, dominiert die Kreditkarte wie im Vorjahr mit 34 Prozent klar vor Lieferung gegen Rechnung mit 18 und der Debitkarte mit 17 Prozent. Mit Abstand folgt das Bargeld (Nachnahme, bar bezahlen bei Lieferung) mit 13 und Mobile Payment mit 10 Prozent.


Schweiz ohne Bargeld nur mit hoher Datensicherheit

Anders die Entwicklung beim Bargeld: Vor den Corona-Massnahmen wurden Münzen und Banknoten von 39 Prozent der Befragten täglich gezückt. Seither hantieren nur noch 28 Prozent täglich mit Bargeld. Mindestens einmal wöchentlich greifen 78 Prozent zum Bargeld (vor Corona 86 Prozent). Im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020 nahm die wöchentliche Nutzung jedoch wieder um 4 Prozentpunkte zu.


Die zunehmende Abkehr von Noten und Münzen findet auch in der Frage «Können Sie sich eine Schweiz ohne Bargeld vorstellen?» ihren Widerhall: 49 Prozent stimmen dieser Frage eher / voll zu, vorausgesetzt, dass der Staat und Dritte keinen Zugriff auf die Daten haben. «Die Datensicherheit ist denn auch der Schlüssel für eine möglicherweise bargeldlose Schweiz», sagt Kuhn. So können sich 55 Prozent der Befragten keine bargeldlose Schweiz vorstellen, weil sie befürchten, dass der Zahlungsverkehr zu stark überwacht wird.


Aufgrund der Corona-Krise tragen 44 Prozent der Befragten weniger Bargeld im Portemonnaie als vor der Pandemie (gleich wie bei Umfrage 2020) und 30 Prozent verzichten komplett auf Geld aus Metall und Papier (Vorjahr: 26 Prozent).


Die repräsentative Online-Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut innofact im Auftrag von comparis.ch im Juli 2021 unter 1’017 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt.

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