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Meinungsumfragen beeinflussen Wahlen

Meinungsumfragen können Wahlen beeinflussen und Ergebnisse manipulieren. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Stephen Dawson im Rahmen seiner Dissertation an der Universität Göteborg. Er hat Präsidentschaftswahlen in mehreren Staaten unter die Lupe genommen und dabei festgestellt, dass die Risiken von Wahlbetrug und Manipulation am größten sind, wenn die Kandidaten in den Umfragen vor der Wahl nah beieinander liegen.

Symbolbild von Pete Linforth / pixabay.com


109 Wahlen ausgewertet

Dawson hat die Beziehung zwischen politischem Wettbewerb, wie Politiker und Wähler diesen Wettbewerb wahrnehmen, und der Integrität von Wahlen untersucht. Ein Teil seiner Arbeit basiert auf Daten von 109 Präsidentschaftswahlen auf der ganzen Welt zwischen 1996 und 2016 und Kommunalwahlen in Südafrika im Jahr 2016. Er hat dabei analysiert, ob die Prävalenz von Wahlbetrug und Stimmenkauf etwas mit den Ergebnissen von Meinungsumfragen und früheren Wahlergebnissen zu tun hat.


Das Risiko für Wahlbetrug und Stimmenkauf steigt in Ländern, in denen die Umfragen und früheren Ergebnisse auf ein enges Rennen hindeuten, so Dawson. Ein Beispiel seien die Wahlen in Honduras im Jahr 2013. "Die Meinungsumfragen zeigten zunächst eindeutige Präferenzen, doch es folgten Vorwürfe, dass die Gefahr von Manipulationen besteht, was schließlich zu einem komfortablen Wahlsieg für die amtierende Partei führte. Die Quintessenz ist, dass Kandidaten auf undemokratische Weise gewinnen können, selbst wenn die Wahl formal demokratisch ist", sagt er.


"Sieger" locken Wähler an

Viele Wähler stützen ihre Entscheidungen zumindest teilweise auf die relative Popularität der Kandidaten. "Informationen in den Massenmedien darüber, wer eine Wahl wahrscheinlich gewinnen oder verlieren wird, sind ein Schlüssel für den Ausgang einer Wahl", heißt es in der Dissertation. Demnach neigen Wähler dazu, sich auf die Seite des vermeintlichen Siegers zu schlagen.


Veröffentlichte Meinungsumfragen hätten also einen wichtigen Einfluss auf den Ausgang von Wahlen. Es sei wichtig zu beobachten, wie Infos über den Zustand des politischen Wettbewerbs von Akteuren während der Wahlzeiten beeinflusst werden. Die Medien müssten sicherstellen, dass sie fair und unparteiisch über die Kandidaten und den Wahlprozess kommunizieren, damit die Wähler ihre Entscheidung nicht aufgrund von Manipulationen treffen.

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