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Zu hohe Preise verhindern Erfolg von Park and Ride

Eigentlich müsste Park and Ride (in der Schweiz auch als Park and Rail bekannt) gratis sein. Denn die Idee ist bestechend. Man fährt von zuhause mit dem Auto zum nächsten Bahnhof, parkiert dort und reist mit dem Zug weiter zur Arbeit. Diese Dienstleistung wird aber mit viel zu hohen Preisen buchstäblich am Erfolg gehindert.

Bild: TCS


Erst kürzlich wurde bekannt, dass die so genannte "Verkehrsdrehscheibe" in Wohlen/AG nicht richtig funktioniere. Die Park and Ride-Anlage in Wohlen sei nicht gut besetzt. Die Auslastung der rund 100 Parkplätze am Bahnhof Wohlen schwanke je nach Jahreszeit zwischen 25 und 30 Prozent. Dies sei aus Sicht der Gemeinde klar unter den Erwartungen, berichtet das Regionaljournal Aargau-Solothurn von SRF. Die Verkehrsdrehscheibe Wohlen brauche noch Zeit, um sich durchzusetzen, heisst es von offizieller Seite.


Es gibt viele Gründe, warum Pendlerinnen und Pendler mit dem Auto zum Bahnhof fahren und von dort den Zug nehmen möchten. Weil sie weit weg vom nächsten Bahnhof wohnen. Weil sie nach der Arbeit noch Einkäufe in einem Einkaufs- oder Baucenter machen wollen oder ganz einfach weil es für sie am bequemsten ist.


Wer auf den Zug umsteigen möchte, den sollte man nicht abhalten

Park and Ride oder Park and Rail hätte enormes Potenzial, gerade die stark motorisierte Landbevölkerung zum Pendeln auf die Bahn zu bringen. Doch Park and Ride ist zu teuer. Wenn man für das Abstellen des Autos am Bahnhof für einen Arbeitstag 6 bis 16 Franken bezahlen muss, fährt man lieber gleich mit dem Auto ganz zur Arbeit. Dann lohnt sich der Umstieg auf den ÖV beim besten Willen nicht mehr, weil ja auch das Bahnticket noch dazu kommt.

Wenn man die Autopendlerinnen und -pendler, die vielleicht drei Tage pro Woche ins Büro fahren und zwei Tage im Homeoffice arbeiten, tatsächlich von der Strasse auf die Schiene verlagern möchte, müssten die Parkkosten an den Bahnhöfen massiv runter. Wer das Auto an einem Bahnhof parkiert und von dort die Bahn nutzt, muss belohnt werden. Mehr als 3-5 Franken pro Arbeitstag sollte man für sein parkiertes Auto nicht noch bezahlen müssen, wenn man auf den Zug umsteigt.


Der Bund müsste den Bau von Parkplätzen in Bahnhofnähe und Park and Ride eigentlich massiv fördern. Es könnte sich als eine der effizientesten Verlagerungsmassnahmen herausstellen. Vor allem, um die täglichen Staus auf gewissen Autobahnabschnitten zu entschärfen. Den Versuch wäre es wert.

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