Wirtschaftsbarometer: Solothurner Wirtschaft bleibt zuversichtlich
Die Auswertung der zum neunten Mal durchgeführten Umfrage zum Solothurner Wirtschaftsbarometer zeigt, dass die Solothurner Unternehmen trotz verschiedener konjunktureller Belastungsfaktoren weiterhin optimistisch bleiben. Der Barometer-Index steigt von 22 Punkten im ersten auf ansehnliche 27 Punkte im zweiten Quartal 2023. Die Beschäftigungslage ist stabil.
Solothurner Handelskammer
Grafik zVg.
Zum Jahresauftakt 2022 blickte die Solothurner Wirtschaft nach überstandener Coronakrise optimistisch in die Zukunft. Mit dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine im Februar 2022 änderte sich die konjunkturelle Grosswetterlage aber erneut. Massive Energiepreissteigerungen, Probleme bei den Lieferketten, der Mangel an Fachkräften, die allgemeine Inflation, das Abflachen der Weltkonjunktur sowie grosse geopolitische Unsicherheiten wirkten sich negativ auf den Geschäftsgang aus und führten im Jahresverlauf 2022 zu einer deutlichen Wachstumsverlangsamung.
Auftaktquartal 2023 besser als erwartet
Die aktuelle Umfrage zeigt, dass der Solothurner Wirtschaft das Auftaktquartal 2023 besser gelungen ist, als aufgrund der verschiedenen Belastungsfaktoren zu befürchten war. Der Barometerindex lag für das erste Quartal 2023 bei 22 Punkten. Das Ergebnis war damit im Rückblick besser als die Einschätzung zum Jahresbeginn, als der Indexwert zu den Geschäftserwartungen für das erste Quartal 2023 bei 17 Punkten zu liegen kam.
Aussichten auf das zweite Quartal optimistisch, aber deutliche Unterschiede je nach Branche
Auch die Aussichten werden bei der aktuellen Umfrage mehrheitlich optimistisch eingeschätzt. Für das zweite Quartal 2023 kommt der Index zur Geschäftserwartung bei erfreulichen 27 Punkten und damit höher als im ersten Quartal zu liegen. Branchenseitig zeigen sich allerdings grosse Unterschiede. Für das zweite Quartal sind der Bau- (+38) und der Dienstleistungssektor (+29) optimistischer als die Industrie (+20).
Im Industriesektor zeigen sich die Medizinaltechnik-Branche (+38) und die Nahrungs- und Genussmittelindustrie (+37) sehr zuversichtlich. Verhalten blicken die Energieversorger (+7) und das Papier- und Druckgewerbe (-8) auf die kommenden Monate. Im Solothurner Baugewerbe gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen dem optimistischen Baunebengewerbe (+47) und dem Bauhauptgewerbe (+13), welches durch steigende Preise und Zinsen gebremst wird. Bei den Dienstleistungen gehören die unternehmensbezogenen Dienstleistungen (+65) und der Finanzsektor (+36) zu den Wachstumstreibern. Bescheiden sind die Aussichten für den Handel (+14) und den Bereich Verkehr und Logistik (+2).
Beschäftigung bleibt stabil
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Solothurner Unternehmen in Bezug auf die Personalrekrutierung vorsichtiger geworden sind. Der Personalbestand dürfte in etwa gleich bleiben. Aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage sind die Solothurner Unternehmen derzeit eher wieder zurückhaltend, wenn es um Neuanstellungen geht. Zudem finden viele Betriebe die gewünschten Fachkräfte nicht.
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