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Nationalbank hält mit Zinspause weiter Kurs

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat heute den Leitzins unverändert bei 1,75 Prozent belassen. «Mit dem Entscheid einer erneuten Zinspause hält die SNB weiter Kurs, umsichtig und entschlossen gegen die Inflation vorzugehen», kommentiert Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert.


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Nationalbank. Symbolbild von tokamuwi / pixelio.de


Die Inflation liegt im November mit 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich unterhalb der von der SNB anvisierten Obergrenze von 2 Prozent. «Damit drängte sich eine unmittelbare Erhöhung des SNB-Leitzinses nicht auf. Denn Kostentreiber wie etwa die jüngsten Mietpreiserhöhungen haben sich bislang nur sehr moderat auf die Inflation ausgewirkt. Umgekehrt könne auch noch keine Entwarnung gegeben werden, da künftige Erhöhungen wie etwa bei den Mieten, dem Strom und der Mehrwertsteuer für das nächste Jahr schon programmiert sind», so Renkert weiter.


Nächste Kostensteigerungen sind unausweichlich

Die SNB befindet sich in einer komfortablen Lage, da die Inflation deutlich innerhalb der vorgegebenen Bandbreite von 0 bis 2 Prozent liegt und sich kein unmittelbarer Handlungsbedarf aufdrängt. Jedoch lässt sich noch nicht abschätzen, wie hoch die Effekte aus den Mietpreissteigerungen im nächsten Jahr sind. Der Einfluss der jüngsten Mietpreiserhöhungen war viel geringer als zunächst erwartet. Das Bundesamt für Statistik hat bei den November-Zahlen erklärt, dass der Effekt der ersten Mietpreissteigerungen noch nicht abschliessend beurteilt werden kann. Das liegt daran, dass der Mietpreisindex auch durch andere Faktoren wie Bautätigkeit, Renovationen und Mieterwechsel beeinflusst wird. Unabhängig davon ist mit weiteren Mietpreiserhöhungen im nächsten Jahr zu rechnen, da der hypothekarische Referenzzinssatz im Dezember von 1,5 Prozent auf 1,75 Prozent angehoben wurde.


«Neben Mietpreiserhöhungen dürften im nächsten Jahr auch die erneute Erhöhung der Strompreise um durchschnittlich 18 Prozent sowie die Anhebung der Mehrwertsteuer von 7,7 Prozent auf 8,1 Prozent einen permanenten Druck auf die Inflation ausüben», warnt Renkert. Zudem werden die Portokosten der Post und die Preise für ÖV-Tickets angehoben.


Umsichtiges Agieren der SNB inmitten eines Marktumfeldes sinkender Zinsen

Die seit Monaten rückläufigen Inflationsraten haben die Kapitalmarktzinsen in der Schweiz deutlich zum Sinken gebracht, da über erste Leitzinssenkungen durch die SNB spekuliert wird. Die Devisenverkäufe der SNB zur Stärkung des Frankens haben geholfen, die importierte Inflation einzudämmen. Senkt die Fed oder die EZB ihre Leitzinsen zuerst, sollte das den Zinsabstand verringern und den Franken stärken. Weitere Devisenverkäufe durch die SNB wären dann nicht mehr notwendig, um die Kosten importierter Güter zu dämpfen.


Jedoch leidet die Exportwirtschaft unter einem starken Franken, zumal wichtige Absatzmärkte wie etwa Deutschland Wachstumsschwächen aufweisen. Damit droht eine weitere Abkühlung der heimischen Konjunktur, obwohl sich der Arbeitsmarkt aufgrund des Fachkräftemangels sehr robust zeigt. «Eine verfrühte Senkung des Leitzinses würde die Glaubwürdigkeit der SNB auf eine harte Probe stellen, wenn die Inflation wieder deutlich anziehen sollte. Die SNB agiert sehr umsichtig, wenn sie sich mit Schnellschüssen zurückhält. Zu gross wäre die Gefahr eines Rückschlages», meint Renkert.

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