Musikstreaming in der Schweiz: Youtube schlägt Spotify, aber nur wenige bezahlen dafür
Musikstreaming-Plattformen erfreuen sich in der Schweiz weiterhin grosser Beliebtheit. Die Zahlungsbereitschaft bleibt aber auf geringem Niveau.
moneyland.ch AG
Symbolbild von Fath / unsplash.com
71 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer nutzen mindestens eine auf Musikstreaming spezialisierte Plattform. Zu diesem Resultat kommt die aktuelle Streaming-Studie von moneyland.ch, die in Form einer repräsentativen Umfrage bei 1538 Personen durchgeführt wurde. Damit ist der Anteil jener Personen, die mindestens einen Musikstreaming-Dienst nutzen, im Vergleich zur Studie 2022 etwa stabil geblieben. Im Vorjahr war gegenüber 2021 noch ein deutlicher Zuwachs an Nutzerinnen und Nutzern verzeichnet worden.
Youtube vor Spotify und Apple Music
Geschlagen werden sämtliche Musikstreaming-Angebote von der Videoplattform Youtube, die 73 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer zum Musikhören verwenden. Das auf Musikstreaming spezialisierte Angebot Youtube Music Premium nutzen indes nur 22 Prozent. Im Vergleich der Musikstreaming-Plattformen belegt der Dienst damit Rang drei.
52 Prozent nutzen hierzulande Spotify. Damit ist die schwedische Plattform der meistgenutzte Dienst, der ausschliesslich auf Musikstreaming spezialisiert ist. Apple Music, das 25 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer verwenden, belegt mit grossem Abstand Platz 2 bei den Musikstreamingdiensten. Danach folgen die kleineren Angebote Soundcloud (20 Prozent), Amazon Music (17 Prozent), Deezer (16 Prozent), Tidal (13 Prozent) und Napster (13 Prozent).
Geringe Zahlungsbereitschaft
Von den 1538 Befragten gaben nur 39 Prozent an, Musikstreaming-Plattformen kostenpflichtig zu nutzen. 25 Prozent aller Befragten geben an, für Spotify zu zahlen. Nur knapp die Hälfte aller Nutzerinnen und Nutzer der schwedischen Streaming-Plattform geben aber Geld für ihren Dienst aus. Der Rest weicht entweder auf eine Gratisversion aus oder aber nutzt das Login einer anderen Person. Andere Plattformen weisen gar einen noch geringeren Anteil zahlender Kundinnen und Kunden aus, wie aus der nachfolgenden Tabelle hervorgeht.
Zum Vergleich: Bei Netflix liegt der Anteil der zahlenden Nutzerinnen und Nutzern bei über 65 Prozent. «Anders als bei den klassischen Videostreaming-Plattformen gibt es beim Musikstreaming kostenlose Angebote», erklärt Telekom-Experte Ralf Beyeler von moneyland.ch. Musik-Plattformen hingegen bieten eine kostenfreie Option, die zumeist mit Werbung daherkommt.
Wer in der Schweiz für einen Musikstreamingdienst zahlt, beschränkt sich in der Regel auf ein zahlungspflichtiges Abonnement bei einem einzigen Streamingdienst. Nur rund 10 Prozent der Befragten geben an, dass sie für mehr als eine Plattform selbst Geld ausgeben. «Während Videostreaming-Plattformen auf exklusive Inhalte setzen, gibt es diese bei Musik kaum», erklärt Beyeler. «Es gibt also fast keinen Grund, für mehrere Abos zu zahlen.»
Romandie mag Spotify weniger
Spotify ist auch in der Westschweiz die populärste Musikstreaming-Plattform, ist mit 48 Prozent aber etwas weniger verbreitet als in der Deutschschweiz (53 Prozent). Dafür verzeichnet Apple Music mit 29 Prozent in der Romandie mehr Nutzerinnen und Nutzer als in der Deutschschweiz (23 Prozent).
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