Grösser als im Kanton Solothurn ist die Steuerbelastung nur in Bern, Tessin und der Westschweiz
Im Schweizer Durchschnitt schöpfen die Kantone und Gemeinden rund ein Viertel ihres Ressourcenpotenzials durch Fiskalabgaben aus. Der von der Eidgenössischen Finanzverwaltung (EFV) berechnete Steuerausschöpfungsindex ist im Referenzjahr 2023 zum neunten Mal in Folge rückläufig.
Eidgenössische Finanzverwaltung
Im Referenzjahr 2023 beliefen sich die Fiskalabgaben im Durchschnitt auf 24,3 % des Ressourcenpotenzials der Kantone und Gemeinden. Gegenüber dem letzten Referenzjahr 2022 haben 18 Kantone ihr Ressourcenpotenzial steuerlich weniger stark ausgeschöpft, auch wenn der Rückgang in einigen Kantonen nur gering ist.
Am stärksten ist der Index in den Kantonen Basel-Stadt und Schaffhausen zurückgegangen. 8 Kantone verzeichnen demgegenüber eine höhere Steuerbelastung – am meisten hat diese in den Kantonen Tessin und Appenzell Ausserrhoden zugenommen.
Über die gesamte Schweiz betrachtet, resultiert ein Rückgang der steuerlichen Ausschöpfung von 0,2 Prozentpunkten. An der kantonalen Verteilung hat sich insgesamt wenig verändert, im unteren Drittel der Skala haben die Kantone Wallis, Freiburg und Basel-Stadt die Ränge getauscht. Die Zentralschweizer Kantone liegen nach wie vor deutlich unter dem Schweizer Durchschnitt, wobei Zug mit 11,1 % den tiefsten Wert aufweist. Am höchsten ist die steuerliche Belastung weiterhin in einigen Westschweizer Kantonen. Genf ist mit 33,7 % wie im Vorjahr Spitzenreiter.
Was ist der Index der Steuerausschöpfung?
Der Index der Steuerausschöpfung ist ähnlich zu interpretieren wie die Fiskalquote, die in der Schweiz auf nationaler Ebene ermittelt wird. Im Gegensatz zur Fiskalquote werden die Fiskalabgaben nicht dem Bruttoinlandprodukt (BIP), sondern dem Ressourcenpotenzial gemäss nationalem Finanzausgleich gegenübergestellt. Als Indikator für die gesamte Steuerbelastung in einem Kanton zeigt der seit 2009 publizierte Index, wie stark die Steuerpflichtigen insgesamt durch Fiskaleinnahmen der Kantone und Gemeinden belastet werden. Er erlaubt keine Rückschlüsse auf Steuertarife und Steuersätze, eine unterschiedliche Steuerausschöpfung kann auch auf unterschiedliche Anteile einzelner Steuerarten zurückzuführen sein.
Bei der Berechnung stützt sich die EFV auf Zahlen des Finanzausgleichs und der Finanzstatistik. So zeigt der Steuerausschöpfungsindex 2023 das Verhältnis zwischen den Steuereinnahmen von Kantonen und Gemeinden (berechnet als Mittelwert der effektiven Steuereinnahmen der Jahre 2017 bis 2019) und dem Ressourcenpotenzial für das Referenzjahr 2023 (ebenfalls als Mittelwert der Steuerbemessungsjahre 2017 bis 2019 berechnet). Das Ressourcenpotenzial wird im Zusammenhang mit den Finanzausgleichszahlen festgelegt und widerspiegelt das wirtschaftliche Potenzial der Steuerpflichtigen und damit die Wirtschaftskraft der Kantone.
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