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Bevölkerungsumfrage Säliquartier Olten: mehrheitlich Zustimmung zum Verkehrsregime

Im vergangenen Januar führte der Stadtrat im Säliquartier eine qualitative Bevölkerungsbefragung durch, um – als weitere Grundlage neben den Verkehrsmessungen – die Meinungen im Quartier zu den bisherigen Massnahmen in Erfahrung zu bringen, bevor er über das definitive Vorgehen für eine langfristige Regelung beschliessen würde. Die Fragen betrafen die generelle Zufriedenheit mit den Verkehrsmassnahmen; es konnte aber auch zu den einzelnen Massnahmen der beiden Phasen Stellung bezogen werden.

Grafik zVg.


Aus dem Quartier sind bei der Umfrage 428 ausgefüllte Fragebogen eingegangen. Gesamthaft wird mehrheitlich erkannt, dass nach den Verkehrsmassnahmen eine Verkehrsberuhigung im Quartier stattgefunden hat, sowohl generell wie auch in der unmittelbaren Umgebung des jeweiligen Wohnortes.


Dabei wird der Effekt erwartungsgemäss in der ersten Phase, in welcher die Barriere an der Gartenstrasse ganztags geschlossen war, als grösser beurteilt als in der Phase mit der teilweisen Schliessung bzw. Öffnung. In den Bemerkungen, welche bei der Umfrage hinzugefügt werden konnten, haben aber 14% der Antwortenden betont, dass dieser Effekt nur um den Preis von Verkehrsverlagerungen erreicht werden konnte; ebenso viele haben moniert, dass sie durch die Massnahmen zu Umwegfahrten gezwungen würden, die ihre Fahrzeiten verlängerten und zu Klimabelastungen führten.


Generell reicht die Kritik vom Ruf nach noch viel weitergehenden Massnahmen, etwa in Form einer vollständigen Verkehrsscheide durchs Quartier, bis hin zur Forderung nach einer kompletten Entfernung aller vor Jahresfrist ergriffenen Massnahmen, da die Strassen öffentlich und für Steuerzahlende frei zugänglich sein müssten und die Zufahrt zu Einkaufsangeboten erschwert sei; ebenso viele betonen jedoch, die «Umwege» seien gering im Verhältnis zum Gewinn in Sachen Wohnqualität, Lärmschutz und Sicherheit, gerade auch für die Schulkinder, und eine Rückkehr in den Zustand vor den Massnahmen wäre für sie nicht akzeptabel.


Einzelmassnahmen unterschiedlich beurteilt

Fast 50% stimmen zu, dass die Reduktion des unberechtigten Schleichverkehrs und die Verkehrssicherheit im Grundsatz wichtiger seien als die möglichst hindernisfreie Erschliessung für den berechtigten Quartierverkehr; inklusive «eher ja»-Antworten sind es sogar fast 60%. Der Teufel steckt aber auch hier im Detail: Die einzelnen konkreten Massnahmen werden – abhängig natürlich vom Standort der Massnahme bzw. vom jeweiligen Wohnort – sehr unterschiedlich beurteilt: Die meiste Zustimmung erhalten die Einbahnstrassen Krummackerweg und Kreuzstrasse und die geänderte Fahrtrichtung an der Einbahnstrasse Maienstrasse.


Ja-Mehrheiten haben auch die Barriere an der Riggenbachstrasse und die Betonblöcke auf dem Maria-Felchlin-Platz zu verzeichnen. Bei der Barriere an der Gartenstrasse erreicht die aktuelle teilweise Öffnung deutlich bessere Zustimmungswerte als die ganztägige Schliessung, welche sogar von einer Mehrheit ein Nein erhält. Hier war bei der Auswertung aufgrund der Bemerkungen festzustellen, dass die Phase 2 gleich von zwei Seiten lediglich «eher ja»- oder «eher nein»-Stimmen erhält: einerseits von Quartierbewohnenden, welche Massnahmen generell ablehnen, anderseits von solchen, welche eigentlich die ganztägige Sperrung begrüssten und die Phase 2 wieder als «Verschlechterung» betrachten.


Deutlich das Verdikt, was zusätzliche Massnahmen zur Verkehrsberuhigung angeht: Rund 60% erachten solche als nicht notwendig. Rund 18% betonen, es gelte anstelle von anderen Massnahmen schlicht und einfach mit Polizeikontrollen das geltende Fahrverbot durchzusetzen. 9% rufen nach Tempokontrollen, 7% nach Tempo 20, teils generell, teils in der Umgebung der Schulhäuser oder auf schmalen Strassen. Als weitere Zusatzmassnahmen werden von jeweils mehreren Personen generelle Massnahmen wie eine Verkehrserfassung mit elektronischen Mitteln, Vignetten und/oder Fernbedienungen für die Barrieren für Anwohnende gefordert. Hinzu kommen spezifische Wünsche wie eine Mittagssperre der Barriere an der Gartenstrasse, eine ähnliche Regelung für die Barriere an der Riggenbachstrasse wie an der Gartenstrasse in Phase 2 oder die Aufhebung des gegenseitigen Durchfahrtsrechts der Quartiere östlich und westlich des Wilerwegs.


Mehrere Bemerkungen betreffen speziell den östlichen Teil des Krummackerwegs, wo die neue Einbahnstrasse offenbar von vielen auf dem Wilerweg Richtung Aarauerstrasse Fahrenden genutzt wird, um zwei Ampeln auf der Hauptstrasse zu umgehen – wobei bei Rückstau auf dem Wilerweg sogar widerrechtlich die Gegenfahrbahn genutzt wird, um zum Krummackerweg zu gelangen. Hier wird von einigen Personen ein Umdrehen der Einbahnrichtung gefordert. Weitere Eingaben betreffen Tempo 30 auf dem Wilerweg; dazu hat der Stadtrat bereits einen entsprechenden Antrag beim für diese Kantonsstrasse zuständigen Kanton eingereicht.


Unterschiede zeigt die Auswertung nach Altersgruppen auf, wo die 50- bis 64-Jährigen die ergriffenen Verkehrsmassnahmen stärker begrüssen als die ab 65-Jährigen. Bei den unter 50-Jährigen zeigen sich deutliche Unterschiede, je nachdem ob im gleichen Haushalt auch Kinder im Primarschulalter leben, was die Zustimmung zu den Massnahmen erhöht.


Erwartungsgemäss sehr unterschiedlich fallen die Ergebnisse nach Strassen aus: Während die Zustimmung in den vor den Massnahmen stark vom Fluchtverkehr betroffenen Strassenzügen sehr deutlich ausfällt, sehen die Bewohnerinnen und Bewohner von weniger oder gar nicht betroffenen Strassen vor allem die Nachteile der Massnahmen, sofern sie bisher von ihnen gewählte Wege durchs Quartier einschränken. Hier erzielt erwartungsgemäss die aktuelle Phase 2 mit der teilweisen Sperrung der Gartenstrasse bessere Resultate als die Totalsperre.


Die gestellten Themen, die mit "ja", "eher ja", "eher nein" oder "nein" beantwortet werden konnten, lauteten im Detail: (Antworten s. Grafik oben)

  1. Die Verkehrsmassnahmen haben in der Phase 1 (vollständige Schliessung der Barrieren Riggenbachstrasse und Gartenstrasse) zu einer Beruhigung der Verkehrssituation im Säliquartier geführt.

  2. Die Verkehrsmassnahmen haben in der Phase 2 (vollständige Schliessung der Barriere Riggenbachstrasse und Teilschliessung der Barriere Gartenstrasse) zu einer Beruhigung der Verkehrssituation im Säliquartier geführt.

  3. Die Verkehrsmassnahmen haben in der Phase 1 (vollständige Schliessung der Barrieren Riggenbachstrasse und Gartenstrasse) zu einer Beruhigung der Verkehrssituation in der unmittelbaren Umgebung meines Wohnortes/Arbeitsortes im Säliquartier geführt.

  4. Die Verkehrsmassnahmen haben in der Phase 2 (vollständige Schliessung der Barriere Riggenbachstrasse und Teilschliessung der Barriere Gartenstrasse) zu einer Beruhigung der Verkehrssituation in der unmittelbaren Umgebung meines Wohnortes/Arbeitsortes im Säliquartier geführt.

  5. Die Reduktion des unberechtigten Schleichverkehrs und die Verkehrssicherheit sind generell wichtiger als die möglichst hindernisfreie Erschliessung für den berechtigten Quartierverkehr.

  6. Folgende Massnahmen sind im Einzelnen zu begrüssen:

6.a Barriere an der Riggenbachstrasse

6.b Barriere an der Gartenstrasse, ganztags geschlossen

6.c Barriere an der Gartenstrasse, Mo bis Fr von 6-9 und von 16-19 Uhr geschlossen

6.d Sperre mit Betonblöcken am Maria-Felchlin-Platz

6.e Einbahnstrasse Krummackerweg

6.f Einbahnstrasse Kreuzstrasse

6.g Geänderte Fahrtrichtung der Einbahnstrasse Maienstrasse

7. Im Säliquartier sind zusätzliche Massnahmen zur Verkehrsberuhigung erforderlich.

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