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Ab 10 Jahren auch ohne Einwilligung der Eltern impfen lassen?

Das BAG verschickte am 5. Mai 2021 eine Information zur Covid-19 Impfung an die Gesundheitsdirektoren der Kantone, an die Ärztegesellschaften und weitere Kreise. Darin enthalten sind brisante Informationen zur Impfeinwilligung von unter 18-Jährigen. Diese werfen hohe Wellen. Das BAG möchte, dass sich Kinder schon ab 10 Jahren auch ohne Einwilligung der Eltern impfen lassen können. Das mag auf den ersten Blick befremden, ist bei näherer Betrachtung aber gar nicht abwägig.


Uns ging es auf der Redaktion von soaktuell.ch wie Ihnen wohl auch, als wir das Schreiben des BAG zum ersten mal gelesen haben. Für medizinische Eingriffe an Kindern und Jugendlichen war es bisher selbstverständlich, dass Eltern zuerst ihre Zustimmung geben. Man weiss, dass die meisten Kinder vor solchen medizinischen Eingriffen von ihren Eltern gar nicht, oder nur einseitig informiert werden und letztlich das gemacht wird, was die Eltern wollen. Ob das gut oder schlecht ist, bleibt dahingestellt. Aber es ist die geltende Realität.


Andere Ausgangslage

Bei der Corona-Impfung ist die Sachlage aber anders. Seit eineinhalb Jahren dominiert das Thema "Corona" täglich die Schlagzeilen und jedes Gespräch im Familienrahmen. Auch in der Schule und unter den Jugendlichen ist Corona Dauerthema - man kommt gar nicht darum herum. Jede Lehrperson kann heute bestätigen, dass selbst Primarschüler sogar über Details der Pandemie bestens informiert sind. Diese Ausgangslage ist grundlegend anders, als bei jedem anderen medizinischen Eingriff, der ein einzelnes Kind ganz individuell betrifft.


Vorschlag ist prüfenswert

Insofern ist der Vorschlag des BAG prüfenswert, den Spiess der Entscheidung in der Covid-Impffrage umzudrehen. Eltern beeinflussen ihre Kinder nach wie vor am meisten. Aber wenn diese Eltern fundamentale oder esoterisch angehauchte Impfgegner sind, das Kind aber hin- und hergerissen ist, soll es die Möglichkeit haben, sich impfen zu lassen - auch wenn das die Eltern partout nicht wollen. Denn letztlich geht es darum, die Pandemie zu beenden. Und das wissen die Kinder.


Fakt ist: Jede geimpfte Person unterbricht die Pandemiekette, gibt dem Virus keine Möglichkeit mehr, sich zu verbreiten oder gar zu mutieren. Und die Mutationen befallen nachweislich immer jüngere Menschen mit schweren Verläufen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch Jugendliche in hoher Zahl mit schweren Verläufen hospitalisiert werden müssen. Wenn ansonsten gesunde Jugendliche gut informiert sind und die Verantwortung für die Impfung selber übernehmen wollen, sollte man sie nicht daran hindern. Die bei uns eingesetzten mRNA-Impfstoffe sind weltweit millionenfach erprobt. Diese Technik ist schon zehn Jahre alt.


Insofern ist das Schreiben des BAG nicht ein Eingriff in die persönliche Freiheit, sondern ein Ausbau. Sie schützt im Gegenteil die Entscheidungsfreiheit junger Menschen in einer Frage, in der sie leider oftmals einen klareren Blick haben, als ihre Eltern. Impfungen an Kindern ohne Einverständnis der Eltern dürfen aber nur nach einem ausführlichen Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin erfolgen.

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