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Schulweg Sicherheit: Gemeinde Kappel wird unter die Lupe genommen

Die Sicherheit der Schulwege ist von entscheidender Bedeutung, um unsere Kinder vor Gefahren im Strassenverkehr zu schützen. Im Rahmen eines nationalen Schulweg-Sicherheitsprojekts überprüft der Touring Club Schweiz (TCS) in Zusammenarbeit mit SWISSTRAFFIC die Schulwegsicherheit in der Gemeinde Kappel.


TCS Sektion Solothurn

Symbolbild von Lichtbild Austria / pixelio.de


Mitte Juni dieses Jahres hat Marc Zimmermann von SWISSTRAFFIC vor Ort die Situation genau analysiert und mittels Kameraaufnahmen und Geschwindigkeitsmessungen dokumentiert. Der abschliessende Bericht mit kurz- und mittelfristigen Massnahmen sowie eventuellen Handlungsempfehlungen wird voraussichtlich Anfangs Oktober 2023 vorliegen und der Gemeinde übergeben.


Das Schulweg-Audit ermöglicht es, mögliche Gefahrenstellen zu identifizieren und Lösungsansätze zu erarbeiten. Marc Zimmermann von SWISSTRAFFIC stand im Rahmen dieses Audits für einige Fragen zur Schulwegsicherheit zur Verfügung:


Wie viele Schulweg-Audits führen Sie pro Jahr für den TCS durch?

Jährlich führen wir in Zusammenarbeit mit dem TCS zehn Schulweg-Audits durch, die auf die Deutschschweiz, Westschweiz und das Tessin verteilt sind.


Wie laufen die Vorbereitungen für einen solchen Schulweg-Audit ab?

Die Ausschreibung der Schulweg-Audits erfolgt über den TCS, insbesondere über die TCS Sektionen. Gemeinden können sich gemeinsam mit den Schulen für einen Schulweg-Audit bewerben. Aus den Bewerbungen wählen wir jedes Jahr zehn Gemeinden aus der ganzen Schweiz aus. Vor Ort finden Absprachen und Sitzungen mit dem TCS und der Gemeinde/Schule statt. An unserem Inspektionstag beginnen wir um 6:30 Uhr mit der Installation verschiedener Kameras und Geschwindigkeitsmessungen. Während des Tages nutzen wir auch Kameras, um einen besseren Überblick über die Laufwege der Kinder zu erhalten. Innerhalb des Gebiets überprüfen wir an diesem Tag sämtliche Fussgängerstreifen und Gehwege, betrachten die gesamte Verkehrssituation und versuchen, potenziell gefährliche Stellen zu identifizieren, um Vorschläge zur Optimierung zu erarbeiten.


Auf was achten Sie besonders?

Wir achten darauf, wie die Kinder zur Schule oder zum Kindergarten gelangen: zu Fuss, mit dem Fahrrad/Trotti oder dem Auto. Zudem prüfen wir, ob sich die Schule in einer Tempo-30-Zone befindet und wie die gesamte Verkehrssituation geregelt ist. Besonderes Augenmerk gilt den Wendemanövern von Autos, da hier oft gefährliche Situationen entstehen können. Bei den Fussgängerstreifen ist es wichtig, dass eine gute Sichtweite gegeben ist und sie nicht eingeschränkt wird, damit die Kinder frühzeitig erkannt werden können. Auch die Trottoirs spielen eine wichtige Rolle. Sie sollten gut sichtbar und ausreichend breit sein.


Was macht für Sie einen sicheren Schulweg aus?

Ein sicherer Schulweg gewährleistet, dass die Kinder auf dem gesamten Weg gut sichtbar sind und nicht in Konflikt mit anderen Verkehrsteilnehmern geraten. Das bedeutet auch, dass die Gehwege ausreichend breit sein müssen, damit die Kinder nicht auf die Fahrbahn ausweichen müssen.


Wie hat sich die Situation in den letzten 5-10 Jahren verändert?

Da die Schulweg-Audits erst seit drei Jahren durchgeführt werden und bisher nur etwa 25 Gemeinden im Detail betrachtet wurden, ist es noch zu früh, um Rückschlüsse zu ziehen, wie sich die Situation in den letzten 5-10 Jahren verändert hat. Wir hoffen jedoch, dass wir in einigen Jahren Verbesserungen sehen werden, obwohl viele Gemeinden bereits vieles richtig machen.


Welche Entwicklung macht Ihnen am meisten Sorgen in Bezug auf den Schulweg?

Es wäre sicherlich wünschenswert, wenn die Schule/Gemeinde und natürlich auch die Eltern wieder mehr darauf abzielen würden, dass Kinder zu Fuss oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen. Dadurch lernen sie bereits frühzeitig, sich im Verkehr richtig zu verhalten.

Was können Eltern dazu beitragen, dass der Schulweg sicherer wird?

Es wäre besonders wichtig, dass Eltern ihre Kinder zu Fuss zur Schule begleiten und ihnen dadurch vermitteln, wie sie sich im Strassenverkehr richtig verhalten. Leider kommt es häufig vor, dass Kinder nur im Auto sitzen und dadurch das Verständnis fehlt, um Gefahren im Strassenverkehr richtig einzuschätzen.


Wie sehen Sie die Situation der "Elterntaxis»?

Die Situation der "Elterntaxis" variiert stark von Gemeinde zu Gemeinde. In einigen Gemeinden führt die hohe Anzahl an Autos vor der Schule zu kleinen Staus, während in anderen Gemeinden immer noch viele Kinder zu Fuss oder mit dem Fahrrad/Trotti kommen. Allgemein hat die Anzahl der "Elterntaxis" jedoch in den letzten Jahren deutlich zugenommen, wie Studien zeigen.


Welche drei Tipps möchten Sie Kindern und Eltern ans Herz legen?

  1. Gehen Sie mit Ihren Kindern, wenn immer möglich zu Fuss zur Schule.

  2. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind immer gut sichtbar ist, damit es bereits aus der Ferne gut erkannt werden kann.

  3. Lernen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind das richtige Verhalten im Verkehr, z. B. wie man Fussgängerstreifen korrekt überquert.

Was kann die Schule / Gemeinde tun, um die Schulwege sicherer zu machen?

Die Verantwortung für sichere Schulwege liegt bei der Gemeinde und der Schule. Sie müssen sicherstellen, dass die Verkehrssituation rund um die Schule gut geregelt und für alle verständlich ist. Wenn es ein Problem mit zu vielen "Elterntaxis" gibt, müssen Lösungen gefunden werden, um die Situation vor der Schule zu verbessern, beispielsweise durch die Einrichtung von Wendezonen, um zu verhindern, dass Kinder zusätzlich und unnötig gefährdet werden, wenn Autos rangieren.

Verkehrssicherheit

Seit über 125 Jahren setzt sich der TCS (Touring Club Schweiz) für die Verkehrssicherheit aller Teilnehmer ein. Auch in diesem Jahr, wurden über die TCS Sektion Solothurn über 6'000 Leuchtwesten und Trikis zum Schulstart an Kinder zwischen 4 - 7 Jahren verteilt.

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