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SBB Cargo schliesst acht Güter-Verladeterminals, darunter jener in Oensingen

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  • vor 2 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Um Güter wirtschaftlich zu transportieren, richtet die SBB den kombinierten Verkehr neu aus. Mit Fokus auf die Nord-Süd-Achse baut sie die erste Verbindung gemäss dem Konzept «Suisse Cargo Logistics» auf. Unrentable Verkehre werden nicht mehr gefahren. Wo Stellen nicht mehr benötigt werden, werden sie sozialverträglich abgebaut – schweizweit rund 65 Stellen bis Ende 2025.


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Bild zVg. von SBB Cargo
Bild zVg. von SBB Cargo

Für einen starken, zukunftsfähigen Schienengüterverkehr richtet die SBB diesen bekanntlich grundlegend neu aus und leistet neben der Politik und den Güterverkehrskunden ihren Beitrag dazu – das Unternehmen wird seine Kosten bis 2033 um 60 Millionen Franken pro Jahr senken.


SBB Cargo Schweiz versorgt mit Einzelwagenladungsverkehr, Ganzzügen und dem kombinierten Verkehr (KV) die ganze Schweiz mit Gütern klimafreundlich auf der Schiene. Im KV werden Ladeeinheiten wie Container auf längeren Strecken per Bahn und auf kürzeren Strecken auf der Strasse transportiert. Hier baut die SBB per 2026 die erste Verbindung gemäss dem Konzept «Suisse Cargo Logistics» auf. Mit dem Shuttle auf der stark nachgefragten Nord-Süd-Achse wird diese Verbindung zwischen Dietikon (ZH) und Stabio (TI) quer durch die Alpen gestärkt und das neue Angebot getestet.


Auf der Ost-West-Achse fehlen derzeit Express-Trassen für den Güterverkehr und eine passende Terminal-Infrastruktur für einen solchen Testbetrieb. Acht KV-Terminals der SBB, die nicht rentabel betrieben werden können, werden nicht mehr bedient: Oensingen, Basel, Gossau, Widnau, Renens, St. Triphon, Cadenazzo und Lugano. Der Güterumschlag von der Strasse auf die Schiene ist weiterhin an Terminals Dritter möglich. Damit stabilisiert die SBB den aufwändigen und gemäss den Vorgaben des Bundes profitabel zu betreibenden KV finanziell. Aktuell fährt sie hier, wie im defizitären Einzelwagenladungsverkehr, jährlich ein zweistelliges Millionendefizit ein.


Weitere Verbindungen sollen folgen

Bewährt sich der Testbetrieb zwischen Dietikon (ZH) und Stabio (TI), wird das Angebot im KV langfristig gemäss dem 2022 vorgestellten Konzept «Suisse Cargo Logistics» auf der Ost-West-Achse ausgebaut und die erforderliche Infrastruktur, wie zum Beispiel das trimodale Terminal Gateway Basel Nord, vorangetrieben.


Lösungen mit Sozialpartnern erarbeitet

Um die Kosten zu senken, investiert die SBB stark in einen zukunftsfähigen Güterverkehr, neben modernen und effizienten Lokomotiven und Güterwagen auch in Rangierbahnhöfe und Werkstätten sowie in Automatisierung und Digitalisierung.


Neben gezielten Investitionen in den Schienengüterverkehr muss SBB Cargo Schweiz Stellen, die nicht mehr nötig sind, abbauen. Der Fokus im KV auf die Nord-Süd-Verbindung und die Einstellung der unrentablen Transitzüge, von DB Cargo (sog. Partnerzüge), haben Auswirkungen auf die Mitarbeitenden. Bis Ende 2025 baut SBB Cargo Schweiz nach dem bereits kommunizierten Abbau von Stellen in der Verwaltung schweizweit zusätzlich rund 65 Vollzeitstellen im operativen Bereich ab. Mehrheitlich vom Stellenabbau betroffen ist das Lokpersonal, Rangierpersonal und das technische Kontrollpersonal der Güterzüge. SBB Cargo Schweiz beschäftigt heute rund 2250 Mitarbeitende; davon arbeiten rund 50 Mitarbeitende im kombinierten Verkehr.


Der Stellenabbau erfolgt so sozialverträglich wie möglich. Dafür hat die SBB zusammen mit den Sozialpartnern Lösungen im Rahmen des Gesamtarbeitsvertrags (GAV) erarbeitet. Der Abbau erfolgt möglichst über natürliche Fluktuation wie Pensionierungen oder über Wechsel innerhalb der SBB. Kündigungen sind die Ausnahme. Vom Stellenabbau ist die Deutschschweiz zu einem Drittel und das Tessin zu zwei Dritteln betroffen. Die Westschweiz ist nicht tangiert.


Seit 2019 hat die SBB 3000 Stellen aufgebaut

Zwischen 2019 und 2024 hat die SBB 3000 Stellen aufgebaut. Dabei handelt es sich zum grössten Teil um Stellen im operativen Bereich, beispielsweise Lok- und Zugpersonal, Ingenieure, Technikerinnen, Handwerker oder IT-Fachleute. Damit wurde der Unterbestand aufgeholt, externe Stellen internalisiert sowie dem steigenden Bauvolumen Rechnung getragen. Heute beschäftigt die SBB rund 35'500 Mitarbeitende.


SBB macht Güterverkehr fit für die Zukunft

Die SBB setzt auf einen starken, zukunftsfähigen Schienengüterverkehr. Dafür richtet das Unternehmen diesen grundlegend neu aus, vom Einzelwagenladungsverkehr, über den kombinierten Verkehr bis zum Ganzzugsverkehr. Aktuell erarbeitet SBB Cargo Schweiz im Gespräch mit den Grosskunden ein neues kundenorientiertes und kostenoptimiertes Produktionsmodell, um schweizweit möglichst viele Transporte in einem effizienten Netz abzuwickeln. In Kombination mit der Strasse transportiert die Bahn schwere Güter auf langen Strecken und wo dies von den Kunden nachgefragt wird. Der Rahmen dafür bildet das 2022 vorgestellte Konzept "Suisse Cargo Logistics". Das Ziel: SBB Cargo Schweiz steht finanziell auf eigenen Füssen, wie dies auch vom Eigner, dem Bund, verlangt wird. Der Weg dahin wird weitere Änderungen für das Unternehmen mit sich bringen.

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